Mittwoch, 17. August 2022

Oder bist du neidisch, weil ich (zu anderen) gütig bin? (Mt 20,15)

20 Woche im Jahreskreis    Mittwoch

EVANGELIUM
Mt 20, 1-16a

1Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Gutsbesitzer, der früh am Morgen sein Haus verließ, um Arbeiter für seinen Weinberg anzuwerben.
2Er einigte sich mit den Arbeitern auf einen Denar für den Tag und schickte sie in seinen Weinberg.
3Um die dritte Stunde ging er wieder auf den Markt und sah andere dastehen, die keine Arbeit hatten.
4Er sagte zu ihnen: Geht auch ihr in meinen Weinberg! Ich werde euch geben, was recht ist.
5Und sie gingen. Um die sechste und um die neunte Stunde ging der Gutsherr wieder auf den Markt und machte es ebenso.
6Als er um die elfte Stunde noch einmal hinging, traf er wieder einige, die dort herumstanden. Er sagte zu ihnen: Was steht ihr hier den ganzen Tag untätig herum?
7Sie antworteten: Niemand hat uns angeworben. Da sagte er zu ihnen: Geht auch ihr in meinen Weinberg!
8Als es nun Abend geworden war, sagte der Besitzer des Weinbergs zu seinem Verwalter: Ruf die Arbeiter, und zahl ihnen den Lohn aus, angefangen bei den Letzten, bis hin zu den Ersten.
9Da kamen die Männer, die er um die elfte Stunde angeworben hatte, und jeder erhielt einen Denar.
10Als dann die Ersten an der Reihe waren, glaubten sie, mehr zu bekommen. Aber auch sie erhielten nur einen Denar.
11Da begannen sie, über den Gutsherrn zu murren,
12und sagten: Diese letzten haben nur eine Stunde gearbeitet, und du hast sie uns gleichgestellt; wir aber haben den ganzen Tag über die Last der Arbeit und die Hitze ertragen.
13Da erwiderte er einem von ihnen: Mein Freund, dir geschieht kein Unrecht. Hast du nicht einen Denar mit mir vereinbart?
14Nimm dein Geld und geh! Ich will dem Letzten ebenso viel geben wie dir.
15Darf ich mit dem, was mir gehört, nicht tun, was ich will? Oder bist du neidisch, weil ich (zu anderen) gütig bin?
16aSo werden die Letzten die Ersten sein.

Tagesimpuls

Oder bist du neidisch, weil ich (zu anderen) gütig bin? (Mt 20,15)

Alle Arbeiter bekommen denselben Tageslohn (Denar heißt übersetzt Tageslohn). Jesus erzählt hier ja ein Gleichnis. Für die Arbeit des Tages gibt es den Tageslohn. Aber was ist denn nun im wirklichen Leben der Lohn? Ich meine, es ist, dass wir Kinder Gottes sein dürfen im Reich Gottes, im Paradies. Kann es da denn Unterschiede geben? Kann da jemand mehr Kind Gottes sein oder weniger? Ich glaube nicht. Wir dürfen glücklich sein, wenn wir alle ins Paradies kommen. Und natürlich freuen wir uns auch mit denen, die sich vielleicht nach vielen Jahren von Irrwegen später noch bekehrt haben. Das wichtigste ist doch, dass sie das Ziel erreichen. Und wenn sie auf ihren Irrwegen viele Menschen verletzt haben, dann haben sie doch auch schon ihre Strafe, weil sie das Glück und den inneren Frieden, dass wir schon geschenkt bekommen hatten, so lange noch nicht gefunden hatten. Und wenn sie dann doch noch eine Strafe brauchen, dann wird Gott dafür schon sorgen. Dafür gibt es ja das Fegefeuer.

Oder bist du neidisch, weil ich (zu anderen) gütig bin?

Jesus spricht eine der sieben Hauptsünden an, den Neid. Diese Art von Sünden werden als Hauptsünden bezeichnet, weil man sie nicht so leicht los wird. Hinter diesen Sünden stecken starke, hochrangige Dämonen, die sich nicht so leicht verjagen lassen. Die Lehre von den Hauptsünden soll den Betreffenden, der darunter leidet, nicht etwa noch mehr verurteilen; im Gegenteil, sie soll ihn entlasten. Man darf zwar nicht sagen, er könne nicht dafür, aber die Kirche erklärt damit, dass diese Menschen nicht so frei sind, wie es eigentlich sein müsste. Sie sind gebunden. Trotzdem kann man selbstverständlich auch die Hauptsünden loswerden, durch Beichte und viel Gebet. Wir sind erlöst durch Christi Blut, und diese Erlösung hat keinerlei Grenzen. Sie macht auch vor den Hauptsünden nicht halt.

Oder bist du neidisch, weil ich (zu anderen) gütig bin?

Wenn jemand also spürt, dass er neidisch ist auf das Glück anderer, dann sollte er dagegen angehen. Er sollte es häufig in die Beichte bringen und fest darauf vertrauen, dass Jesus ihn durch sein kostbares Blut von dieser Hauptsünde erlösen will. In diesem Zusammenhang ist es auch ratsam, Jesus nach den Ursachen zu fragen, die häufig in der Kindheit liegen. Eventuell muss man jemandem verzeihen (zum Beispiel seinen Eltern), um innere Heilung geschenkt zu bekommen. Jesus liebt uns alle gleich. Bei ihm kommt keiner zu kurz. Daran müssen wir ganz fest glauben.

Gebet:
Jesus, ich danke dir, dass du für jeden von uns sorgst, dass jeder seine Belohnung bekommt, dass keiner zu kurz kommt. Mehr als die Kindschaft bei dir im Reich Gottes kann man gar nicht bekommen. Keiner kann mehr bekommen, wir bekommen alle das vollkommene Glück. Jesus, befreie mich davon, neidisch zu sein auf andere Menschen.


Pastor Roland Bohnen 


1 Kommentar:

  1. Herr und Gott,  ein Vorsitzender Gewerkschaftler, würde bei einer solchen "Entlohnung" zum Protest aufrufen !  Doch DU Jesus bist ein gütiger CHEF! Einen solchen CHEF  zu haben, macht Laune! Denn ich darf mich freuen...egal wieviel ich mich im "irdischen Weinberg" bemühe - bemüht habe,  ich darf auf eine spätere Entlohnung hoffen.
    Gestärkt durch diese hoffnungsvolle Heilsbotschaft,  werde ich mich jetzt aufmachen, und in den "Tages-Weinberg" gehen; und meine Arbeit zur "Ehre des Herrn" machen.   Hl.SCHUTZENGEL, danke das du an meiner Seite bist. Amen

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