Samstag, 20. August 2022

Ich weiß nicht, woher ihr seid. (Lk 13,25)

21 Sonntag im Jahreskreis    

Evangelium

Lk 13, 22–30

In jener Zeit
22
zog Jesus auf seinem Weg nach Jerusalem
von Stadt zu Stadt und von Dorf zu Dorf
und lehrte.
23
Da fragte ihn einer:
Herr, sind es nur wenige, die gerettet werden?
Er sagte zu ihnen:
24
Bemüht euch mit allen Kräften, durch die enge Tür zu gelangen;
denn viele, sage ich euch, werden versuchen hineinzukommen,
aber es wird ihnen nicht gelingen.
25
Wenn der Herr des Hauses aufsteht und die Tür verschließt
und ihr draußen steht,
an die Tür klopft
und ruft: Herr, mach uns auf!,
dann wird er euch antworten:
Ich weiß nicht, woher ihr seid.
26
Dann werdet ihr anfangen zu sagen:
Wir haben doch in deinem Beisein gegessen und getrunken
und du hast auf unseren Straßen gelehrt.
27
Er aber wird euch erwidern:
Ich weiß nicht, woher ihr seid.
Weg von mir,
ihr habt alle Unrecht getan!
28
Dort wird Heulen und Zähneknirschen sein,
wenn ihr seht, dass Abraham, Ísaak und Jakob
und alle Propheten im Reich Gottes sind,
ihr selbst aber ausgeschlossen seid.
29
Und sie werden von Osten und Westen
und von Norden und Süden kommen
und im Reich Gottes zu Tisch sitzen.
30
Und siehe, da sind Letzte, die werden Erste sein,
und da sind Erste, die werden Letzte sein.


Tagesimpuls

Ich weiß nicht, woher ihr seid. (Lk 13,25)

Dies ist der wichtigste Satz des Evangeliums! Positiv gewendet heißt das ja: Jesus weiß, woher wir sind, Jesus kennt uns, wir haben Kontakt zu ihm, wir haben eine persönliche Beziehung zu ihm. Darauf kommt es vor allen anderen Dingen an. Wer eine persönliche Beziehung zu Jesus hat, der ist schon im Himmelreich, und der kommt auch ins Himmelreich. 

Ich weiß nicht, woher ihr seid.

Es gibt Christen, die betonen, dass sie Christen sind, die aber keine persönliche Beziehung zu Jesus haben. Wir dürfen das von anderen Menschen nie beurteilen. Aber wir wollen darauf hinweisen, wie wichtig diese persönliche Beziehung ist. Jesus ist nicht nur eine historische Person, über die man etwas lernen und von der man die christlichen Werte ableiten kann. Jesus ist eine Person von heute. Der Heilige Geist hilft uns, ein lebendiges Gespräch mit ihm zu führen, genauso wie der menschliche Geist uns hilft, mit unseren Mitmenschen in Beziehung zu treten. Wenn der Heilige Geist in uns wirkt, dann erleben wir Jesus als unseren besten Freund, als einen Menschen (Gottmenschen), der im Heute lebt, der mit mir heute Kontakt hat, mit dem ich über alles reden kann. Dann haben wir eine persönliche Beziehung zu ihm.

Ich weiß nicht, woher ihr seid.

Wenn Jesus sagt, dass die Tür an ist, dann weist der uns darauf hin, dass es doch nicht so selbstverständlich ist, wie vielleicht manche meinen. Manche sagen: „Ich gehe doch in die Kirche und bete". Andere sagen: „Ich spende doch und halte mich an die christlichen Werte und habe niemanden umgebracht." Ich denke noch einmal an den Priester, der sehr erfolgreich war in der Verkündigung und in der Jugendarbeit, der dann in seinen Exerzitien mit dem Exerzitienmeister sprach, der ihn fragte: „Wann hast du zuletzt mit ihm geredet?" Der Priester war erfolgreich in jeder Hinsicht, hat vieles für Jesus getan, aber er war in der Gefahr, die persönliche Beziehung zu ihm, den ganz direkt den Kontakt zu ihm zu verlieren. Er stand in dieser Zeit kurz vor einem Burn out.

Ich weiß nicht, woher ihr seid.

Wenn wir die Worte Jesu ernst nehmen wollen, dann müssen wir uns von ihm fragen lassen: Suchst du wirklich den ganz persönlichen Kontakt zu ihm? Bemühst du dich wirklich darum, ihn täglich besser kennen zu lernen? Achtest du darauf, dass du nicht alle Aktivitäten (auch die kirchlichen, auch die, die mit dem Reich Gottes zu tun haben) wichtiger nimmst und dabei das Gebet und die persönliche Beziehung zu ihm hinten anstellst?

Gebet:
Jesus, du weist um darauf hin, dass die Tür eng ist. Wir denken zwar, dass wir auf dem richtigen Weg sind, aber du möchtest, dass wir unseren Weg noch einmal überprüfen. Ja Jesus, ich will wirklich dich an die erste Stelle setzen. Ich möchte, dass du einmal von mir sagst: „Ich kenne dich, ich weiß woher du bist." Und genauso möchte auch ich dich kennen. Jesus, hilf mir, dass ich durch die enge Tür kommen kann.


Pastor Roland Bohnen 


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