Freitag, 26. August 2022

Die klugen aber nahmen außer den Lampen noch Öl in Krügen mit. (Mt 25,4)

21 Woche im Jahreskreis    Freitag

EVANGELIUM
Mt 25, 1-13
In jener Zeit erzählte Jesus seinen Jüngern das folgende Gleichnis:
1Mit dem Himmelreich wird es sein wie mit zehn Jungfrauen, die ihre Lampen nahmen und dem Bräutigam entgegengingen.
2Fünf von ihnen waren töricht, und fünf waren klug.
3Die törichten nahmen ihre Lampen mit, aber kein Öl,
4die klugen aber nahmen außer den Lampen noch Öl in Krügen mit.
5Als nun der Bräutigam lange nicht kam, wurden sie alle müde und schliefen ein.
6Mitten in der Nacht aber hörte man plötzlich laute Rufe: Der Bräutigam kommt! Geht ihm entgegen!
7Da standen die Jungfrauen alle auf und machten ihre Lampen zurecht.
8Die törichten aber sagten zu den klugen: Gebt uns von eurem Öl, sonst gehen unsere Lampen aus.
9Die klugen erwiderten ihnen: Dann reicht es weder für uns noch für euch; geht doch zu den Händlern und kauft, was ihr braucht.
10Während sie noch unterwegs waren, um das Öl zu kaufen, kam der Bräutigam; die Jungfrauen, die bereit waren, gingen mit ihm in den Hochzeitssaal, und die Tür wurde zugeschlossen.
11Später kamen auch die anderen Jungfrauen und riefen: Herr, Herr, mach uns auf!
12Er aber antwortete ihnen: Amen, ich sage euch: Ich kenne euch nicht.
13Seid also wachsam! Denn ihr wisst weder den Tag noch die Stunde.


Tagesimpuls

Die klugen aber nahmen außer den Lampen noch Öl in Krügen mit. (Mt 25,4)

Das Öl ist der Heilige Geist. Wenn wir Christen sind, dann brauchen wir den Heiligen Geist. Christsein ohne den Heiligen Geist ist wie ein Skelett ohne Fleisch und Blut. Dann hat man zwar immer noch Traditionen und Strukturen, man kann den Betrieb der Kirche immer noch aufrecht erhalten, aber es ist nichts Lebendiges darin. Die Kirche ist ohne den Heiligen Geist wie ein kultureller Betrieb, der volkstümliche Traditionen aufrecht erhält in einer Gesellschaft. Kein Wunder, dass Jesus solchen Christen später sagt: „ich kenne euch nicht." Wenn diese Christen den Heiligen Geist im Herzen gehabt hätten, dann hätten sie eine persönliche Beziehung zu Jesus, und dann würde Jesus sie auch kennen.

Die klugen aber nahmen außer den Lampen noch Öl in Krügen mit.

Nach Römer 5,5 ist der Heilige Geist die Liebe Gottes, die in unsere Herzen ausgegossen ist. Der Heilige Geist ist also die Liebe. Alles, was wir als Christen tun, soll mit der Liebe des Heiligen Geistes erfüllt werden. Wie kann das praktisch geschehen? Natürlich durch das regelmäßige Gebet, durch das innere Offensein für Jesus Christus in unserem Herzen. Aber ich sehe noch etwas anderes: wir stehen in unserem Leben immer wieder vor Herausforderungen, sei es ganz persönlich, aber auch in der Gesellschaft spiegelt sich das wieder. Es ist nie alles perfekt und ruhig in unserem Leben. Manchmal sagen Leute: „Wenn man das eine überstanden hat, dann kommt schon wieder das nächste. Man kommt nie zur Ruhe." Ich habe einmal gelesen, dass in Bangladesch die niedrigste Selbstmordrate weltweit wäre, und in unseren Wohlstandsnationen die höchste. Ich vermute, dass das mit der Armut zu tun hat. Die Menschen haben ständig große Herausforderungen in ihrem Leben.

Die klugen aber nahmen außer den Lampen noch Öl in Krügen mit.

Daraus folgere ich, dass wir Menschen immer irgendeine Herausforderung brauchen. Natürlich müssen wir uns ab und zu ausruhen und uns erholen und neue Kräfte tanken. Gott will uns nicht unter Dauerstress bringen. Aber trotzdem ist es gut für uns, wenn wir immer wieder Schwierigkeiten oder Herausforderungen haben, wo wir unsere Liebe und vor allem die Liebe Gottes hinein bringen müssen. Gerade das Unerlöste in der Welt, was uns ständig umgibt, und insbesondere das, was Gott uns persönlich ans Herz legt (zum Beispiel unsere Kinder oder die Menschen in unserer Gemeinde, eben die Not, die uns gerade besonders betrifft), das sind die Chancen und Gelegenheiten, wo wir herausgefordert sind, diese Situationen mit Liebe zu füllen. Wenn es uns ständig nur gut gehen und keine Not uns betreffen würde, dann würden wir lau, dann wären wir auf die Dauer wie die Christen, die kein Öl mehr haben. Wenn wir aber immer wieder unter der Not, die uns gerade um gibt, leiden, dann öffnen wir uns für Gott, und der Heilige Geist kann uns und diese Situationen, für die wir beten, mit seiner Liebe erfüllen. 

Gebet:
Jesus, ehrlich gesagt wünsche ich mir oft mehr Ruhe. Aber du weißt besser, was für mich am besten ist. Hilf mir, jede Not, die mich umgibt, anzunehmen als Gelegenheit, wieder noch mehr Öl zu verbrennen, damit dein Licht leuchten kann in der Dunkelheit. Danke, dass du uns einen unendlich großen Vorrat an Öl schenkst. Sobald wir das Licht leuchten lassen und die dunklen Situationen mit Liebe erfüllen, schenkst du uns immer Nachschub an frischem Öl. Danke Heiliger Geist, dass du die Liebe Gottes bist, die sich in unserem Herzen ausgießt. Amen.


Pastor Roland Bohnen 


1 Kommentar:

  1. Jesus, wiederum höre im heutigen Evangelium, einen  "Weckruf" der mich voll anspricht.
    Mein Kind sei nicht wie die Jungfrauen...sondern sei wachsam und achtsam!
    Herr,  ich kann gut nachvollziehen wie sich die törichten Jungfrauen fühlen. So manchesmal bin auch ich in meinem Leben vor einer verschlossenen Türe gestanden. Rückblickend denke ich, wer weiß warum...vor was - vor welche Situation bin ich bewahrt worden. Auch denke ich, - "hatte ich wohl den falschen Schlüssel, oder das falsche Codwort"?  Nur Gott, weiss es!
    Ich spüre wohl, und ich bin mir sicher - bekomme ich so nochmal eine weitere Chance... darüber nachzudenken was nicht so gut gelaufen ist. Hätte ich mehr Öl bei mir haben sollen?  Wäre es besser gewesen, mit Herz und Seele wachsam gewesen zu sein, damit ich den Zeitpunkt nicht "verpasse" dann wenn mein Herr kommt?  Hätte ich besser, ehrlicher und überzeugter meinen Gottesglauben in der Nächstenliebe Leben müssen, damit ich nicht hören muss: " Amen, Ich sage euch: Ich kenne euch nicht."

    Hl. SCHUTZENGEL und Hl.Mirijam von Abellin, bittet für mich, dass ich immer bereit bin, wenn Jesus, mein Herr und Gott kommt. Amen 🙏

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