Samstag, 30. Juli 2022

Hütet euch vor jeder Art von Habgier! (Lk 12,15)

18 Sonntag im Jahreskreis 

   

Evangelium

Lk 12, 13–21

In jener Zeit
13 bat einer aus der Volksmenge Jesus:
Meister, sag meinem Bruder,
er soll das Erbe mit mir teilen!
14Er erwiderte ihm: Mensch,
wer hat mich zum Richter oder Erbteiler bei euch eingesetzt?
15Dann sagte er zu den Leuten: Gebt Acht,
hütet euch vor jeder Art von Habgier!
Denn das Leben eines Menschen besteht nicht darin,
dass einer im Überfluss seines Besitzes lebt.
16Und er erzählte ihnen folgendes Gleichnis:
Auf den Feldern eines reichen Mannes stand eine gute Ernte.
17Da überlegte er bei sich selbst: Was soll ich tun?
Ich habe keinen Platz, wo ich meine Ernte unterbringen könnte.
18Schließlich sagte er:
So will ich es machen: Ich werde meine Scheunen abreißen
und größere bauen;
dort werde ich mein ganzes Getreide
und meine Vorräte unterbringen.
19Dann werde ich zu meiner Seele sagen:
Seele, nun hast du einen großen Vorrat,
der für viele Jahre reicht.
Ruh dich aus, iss und trink
und freue dich!
20Da sprach Gott zu ihm: Du Narr!
Noch in dieser Nacht wird man dein Leben von dir zurückfordern.
Wem wird dann das gehören, was du angehäuft hast?
21So geht es einem,
der nur für sich selbst Schätze sammelt,
aber bei Gott nicht reich ist.


Tagesimpuls

Hütet euch vor jeder Art von Habgier! (Lk 12,15)

Manche Familien haben keine Reserven. Sie sind froh, wenn sie Monat für Monat über die Runden kommen. Andere haben etwas gespart, weil sie eine gewisse Sicherheit haben möchten. Wenn zum Beispiel im Haus etwas kaputt geht, dann möchten Sie eine Reserve haben, um das zu ersetzen. Ich glaube, dass das in den Augen Jesu legitim ist. Aber ich kenne das Beispiel eines Priesters, der mit seinem Freund darüber gesprochen hatte. Erst hatte er ein paar 1000 € auf der Sparkasse, dann waren es 10.000, und dann waren es inzwischen 20.000. Die beiden sprachen darüber, und der Freund meinte, dass doch jetzt inzwischen die Obergrenze erreicht wäre. So viel Geld braucht niemand als Reserve für eventuelle Notfälle. Der Priester, der so viel gespart hatte, hatte auch gespürt, wie sein geistliches Leben immer mehr gelitten hat. Er hat sich entschieden, einen großen Teil zu spenden, so dass er nur noch eine kleinere Reserve für Notfälle übrig behalten hat. Sein Leben mit Jesus war dann wieder so lebendig wie zuvor.

Hütet euch vor jeder Art von Habgier!

Ich kenne auch Menschen, die mit ihrem Geld eine Stiftung gemacht haben. Jesus hat gesagt, dass wir nicht nur für uns selbst Schätze ansammeln sollen. Wenn man die Schätze für einen guten Zweck sammelt, dann ist das ja ein gutes Anliegen. Unsere Gesellschaft funktioniert mit Geld. Wenn ein Christ Geld verwaltet oder mit Geld umgeht, um damit das Reich Gottes zu fördern, dann kann ich mir vorstellen, dass das im Sinne Jesu auch legitim ist. Dann hat es ja nichts mit Habgier zu tun, denn man verwaltet das Geld ja nur für den guten Zweck.

Hütet euch vor jeder Art von Habgier!

Trotzdem sehe ich aber auch doch das Zeugnis von Jesus und den Aposteln. Sie haben in Armut gelebt, weil sie auf Gott vertrauen wollten. Zugleich gab es aber auch eine Kasse, und es gab reiche Frauen, die den Aposteln Geld gaben. Somit zeigt sich, dass man keine ganz klare Linie erkennen kann. Auch bei Jesus war Geld im Spiel. Aber zugleich waren die Jünger wirklich arm und haben täglich auf Gottes Vorsehung vertraut. Für uns bedeutet das, dass es nicht ganz eindeutig ist. Geld zu besitzen ist keine Sünde. Wir sollen uns aber doch immer wieder an der Armut Jesu messen. Sein Lebensstil des Gottvertrauens ist und bleibt für uns Vorbild, und wir sollen uns vor der Habgier hüten.

Gebet:
Jesus, bitte hilf uns, gut mit unserem Geld umzugehen. Zeige uns, wenn wir die Obergrenze erreicht haben, wenn wir zu wenig gespendet haben. Hilf uns, gerade in der in Zukunft bedrängender werdenden Zeit das Gottvertrauen zu bewahren. Du willst uns alles schenken, was wir für unser Leben brauchen.


Pastor Roland Bohnen 


1 Kommentar:

  1. Jesus, heute sprichst Du zu mir ein mahnendes Wort !
    Denn da wo Reichtum ist in meinem Herzen,  habe ich nicht den Platz Deiner Liebe.
    Es helfen mir nicht Gold, Silber, oder übermäßiger Grundbesitz. Es helfen mir nicht die Gelder die ICH durch "betteln um Spenden" eingenommen und die mich "gut" dastehen lassen...Die "Währung" die mir den Zugang ins ewige Leben ermöglicht, ist die "Währung deiner NACHFOLGE- deiner Nächstenliebe- deiner Gottestreue und das Leben der Hl.Eucharistie.
    Hl.SCHUTZENGEL, ich bitte dich, hilf mir auf die Fürsprache des Hl.Ignazius von Loyola, mein Leben ganz Gott zu schenken. Denn die Hoffnung, die in der Liebe Gottes über mich- und über uns alle ausgegossen ist, weckt das ehrliche unbegrenzte Vertrauen, auf den treuen Gott in mir.
    So bete ich im Sinne des Hl.Ignazius v.Loyola
    - ALLES ZUR GRÖßEREN EHRE GOTTES
    ( Omnia ad Maiorem Dei gloria )
    Amen 🙏

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