Montag, 13. Juni 2022

Leistet dem, der euch etwas Böses antut, keinen Widerstand. (Mt 5,39)

11 Woche im Jahreskreis Montag


EVANGELIUM

Mt 5, 38-42


In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:

38Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Auge für Auge und Zahn für Zahn.

39Ich aber sage euch: Leistet dem, der euch etwas Böses antut, keinen Widerstand, sondern wenn dich einer auf die rechte Wange schlägt, dann halt ihm auch die andere hin.

40Und wenn dich einer vor Gericht bringen will, um dir das Hemd wegzunehmen, dann lass ihm auch den Mantel.

41Und wenn dich einer zwingen will, eine Meile mit ihm zu gehen, dann geh zwei mit ihm.

42Wer dich bittet, dem gib, und wer von dir borgen will, den weise nicht ab.


Tagesimpuls


Leistet dem, der euch etwas Böses antut, keinen Widerstand. (Mt 5,39)


Jesus hat bei seiner Verhaftung keinen Widerstand geleistet. Jesus hat zwar die Gebote Gottes gepredigt, aber er hat nichts getan, um diese Gebote zu erzwingen oder mit Gewalt einzufordern. er hat sich nicht bemüht, die Soldaten zu erziehen oder irgendwie dazu zu bringen, sich korrekt und gerecht zu verhalten. Jesus hat darauf vertraut, dass seine Lehre und sein vorbildliches Verhalten in den Herzen der Menschen Wirkung zeigen wird, wenn auch nicht sofort.


Leistet dem, der euch etwas Böses antut, keinen Widerstand.


Manchmal sind wir in einer anderen Rolle. Eltern oder Lehrer müssen ihre Kinder erziehen. Die Polizei muss Straftäter ermitteln und verhaften. Ein Richter muss gerechte Strafen aussprechen. Und es muss auch eine Bundeswehr geben, die bereit ist, unser Land zu verteidigen. in diesen Funktionen kann man nicht einfach alles durchgehen lassen. Aber jeder von uns kann sich als Christ verhalten. Auch ein Lehrer oder ein Polizist, der von Berufs wegen das Recht durchsetzen muss, wird sehr viele Situationen täglich erleben, in denen er nicht mit Gewalt reagieren kann, sondern die Dinge geduldig über sich ergehen lassen muss.


Leistet dem, der euch etwas Böses antut, keinen Widerstand.



So können wir uns heute vornehmen, nicht impulsiv zu handeln, wenn jemand anders uns Unrecht tut. Wir können diesen Tag als Chance nutzen, uns in Geduld zu üben. Vieles können wir nicht unmittelbar ändern. Aber durch unsere Geduld, durch unser christliches Leben, durch unser christliches Vorbild werden wir unsere Mitmenschen beeinflussen. Wir dürfen darauf vertrauen, dass wir durch unsere Geduld – natürlich mithilfe der göttlichen Gnade – mehr erreichen, als wenn wir mit den uns zur Verfügung stehenden Mitten die Gerechtigkeit erzwingen wollen.


Gebet:

Jesus, hilf uns, heute nicht aus dem spontanen Ärger heraus zu handeln. Ganz gewiss wird es viele Momente geben, wo wir im Recht sind und eigentlich auch etwas sagen müssten. Trotzdem ist die Geduld die größere Tugend, und durch die Geduld werden wir viel mehr bewirken in den Herzen der anderen. Hilf uns diese Geduld und Gelassenheit und dieses Gottvertrauen zu finden, dass wir uns nicht selbst unser Recht verschaffen müssen.



Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org




Pastor Roland Bohnen 
Pfarrer-Kreins-Str. 2
53538 Selfkant Süsterseel 
TEL.: 02456 - 3627
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