Donnerstag, 2. Juni 2022

Ich in ihnen und du in mir. So sollen sie vollendet sein in der Einheit. (Joh 17,23)

07 Woche der Osterzeit       Donnerstag

 

EVANGELIUM

Joh 17, 20-26

 

In jener Zeit erhob Jesus seine Augen zum Himmel und betete:

20Heiliger Vater, ich bitte nicht nur für diese hier, sondern auch für alle, die durch ihr Wort an mich glauben.

21Alle sollen eins sein: Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir bin, sollen auch sie in uns sein, damit die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast.

22Und ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben, die du mir gegeben hast; denn sie sollen eins sein, wie wir eins sind,

23ich in ihnen und du in mir. So sollen sie vollendet sein in der Einheit, damit die Welt erkennt, dass du mich gesandt hast und die Meinen ebenso geliebt hast wie mich.

24Vater, ich will, dass alle, die du mir gegeben hast, dort bei mir sind, wo ich bin. Sie sollen meine Herrlichkeit sehen, die du mir gegeben hast, weil du mich schon geliebt hast vor der Erschaffung der Welt.

25Gerechter Vater, die Welt hat dich nicht erkannt, ich aber habe dich erkannt, und sie haben erkannt, dass du mich gesandt hast.

26Ich habe ihnen deinen Namen bekannt gemacht und werde ihn bekannt machen, damit die Liebe, mit der du mich geliebt hast, in ihnen ist und damit ich in ihnen bin.

 

 

Tagesimpuls:

 

Ich in ihnen und du in mir. So sollen sie vollendet sein in der Einheit.  (Joh 17,23)

 

Man kann unsere Gemeinschaft mit einem Speichenrad vergleichen. Jeder von uns ist auf einer Speiche, und jeder von uns ist dadurch mit dem Mittelpunkt verbunden. Der Mittelpunkt ist Christus. In unserem Leben wollen wir, jeder auf seine Weise, den Willen Gottes tun. Indem wir das tun, nähern wir uns immer mehr den Mittelpunkt. Der positive Effekt dabei ist, dass, je näher wir zur Mitte kommen, umso näher kommen wir auch zueinander. Wenn jemand von seiner Speiche abspringen würde, um dem anderen näher zu kommen, dann würde er sich im wahrsten Sinne des Wortes verbiegen um des anderen willen. Genau das wäre falsch. Ich muss auf meiner Speiche immer mehr Richtung Jesus gehen, und der andere muss das selbst auf seiner Speiche tun. Dann kommen wir einander näher, und gleichzeitig bleiben wir auch uns selbst in unserer eigenen Berufung treu.

 

Ich in ihnen und du in mir. So sollen sie vollendet sein in der Einheit.

 

Jesus ist die Wahrheit. Ich folge dem Willen Gottes, wenn ich mich immer für die Wahrheit entscheide, für das Richtige. Natürlich kann es vorkommen, dass wir uns selbst etwas vormachen. Dann nehmen wir unsere eigene Meinung, an der wir hängen, und geben sie für die Wahrheit aus. Aber die Wahrheit ist immer zunächst außerhalb von mir. Ich kann mich nur für die Wahrheit öffnen, ich kann die Wahrheit suchen, ich kann sie entdecken. Wenn ich sie gefunden habe, dann kann ich sie mir zu eigen machen. Dann wird es meine eigene Überzeugung. Aber wie gesagt, wir alle müssen aufpassen, dass wir nicht vor schnell unsere eigene Meinung, an der wir aus irgendwelchen Gründen hängen, mit der Wahrheit verwechseln. Wenn wir nur unsere eigenen Meinungen vertreten, dann finden wir nicht wirklich zu uns selbst, zu unserer eigenen Berufung, und dann nähern wir uns auch den anderen nicht an. Dann gibt es keine Einheit.

 

Ich in ihnen und du in mir. So sollen sie vollendet sein in der Einheit.

 

Um Einheit zu finden, müssen wir uns also ehrlich der Wahrheit öffnen. Die Wahrheit ist eine Person, nicht seine Meinung. Es ist die Person Jesu. Er hat gesagt: „ich bin die Wahrheit." Die tiefe Beziehung zu Jesus führt uns immer mehr auch in die Wahrheit des richtigen Handelns, auch zu den richtigen Überzeugungen, und das ist der Weg, auf den wir zur Einheit finden. Es geht also nur, indem wir Jesus suchen, und je mehr wir mit Jesus eins sind, umso mehr wächst auch die Einheit untereinander.

 

Gebet:

Jesus, es liegt alles an der persönlichen Beziehung zu dir. Ich will mit dir reden. Ich will mit dir in Kontakt bleiben. Ich will innerlich auf deine Stimme hören. Ich will mich der Wahrheit gegenüber öffnen, und nicht an eigenen Meinungen festhalten. Du bist der Mittelpunkt in meinem Leben und in unser aller Leben. Ich bitte dich, führe uns alle immer mehr zur Einheit, in dem wir dich immer mehr in den Mittelpunkt stellen. Amen.

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org

 

1 Kommentar:

  1. HERR, du sagst: "Alle sollen eins sein " Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir bin, sollen auch sie in uns sein...

    Herr, welch eine Dimension! Dies kann ich mir nicht so richtig vorstellen,  dafür bedarf es der Gnade des Hl.Geistes.
    Für mich scheint es so zu sein, wie eine " Unendlichkeit in sich selbst und immerwiederkehrend" !
    Und doch scheint es auch ganz einfach ...
    -  es ist als würde die "Göttlichkeit - sich in seiner Dreifaltigkeit öffnen" und uns teilhaben lassen an diese "einheitliche  ewigliche Heimat".  Amen
    Danke Gott Vater,  Danke Gott Sohn und Danke Gott Hl.Geist

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