Donnerstag, 30. Juni 2022

Hab Vertrauen, mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben! (Mt 9,2)

13 Woche im Jahreskreis    Donnerstag

EVANGELIUM
Mt 9, 1-8

In jener Zeit
1stieg Jesus in das Boot, fuhr über den See und kam in seine Stadt.
2Da brachte man auf einer Tragbahre einen Gelähmten zu ihm. Als Jesus ihren Glauben sah, sagte er zu dem Gelähmten: Hab Vertrauen, mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben!
3Da dachten einige Schriftgelehrte: Er lästert Gott.
4Jesus wusste, was sie dachten, und sagte: Warum habt ihr so böse Gedanken im Herzen?
5Was ist leichter, zu sagen: Deine Sünden sind dir vergeben!, oder zu sagen: Steh auf und geh umher?
6Ihr sollt aber erkennen, dass der Menschensohn die Vollmacht hat, hier auf der Erde Sünden zu vergeben. Darauf sagte er zu dem Gelähmten: Steh auf, nimm deine Tragbahre, und geh nach Hause!
7Und der Mann stand auf und ging heim.
8Als die Leute das sahen, erschraken sie und priesen Gott, der den Menschen solche Vollmacht gegeben hat.

 


Tagesimpuls

Hab Vertrauen, mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben! (Mt 9,2)

Jesus wirkt ein Wunder aufgrund des Glaubens derer, die den Gelähmten zu ihm getragen haben. Das ist eine starke Belohnung des Glaubens. Auf unser eigenes Leben übertragen heißt das: eine starke Belohnung der Fürbitte. Aber vielleicht ist es in manchen Fällen bei uns auch nicht nur die Fürbitte, sondern, dass auch wir – wie im Evangelium – Menschen zu Jesus gebracht haben zum Beispiel zu einem Gottesdienst oder zu einem Gebetskreis. Es ist großartig zu sehen, wie sehr Jesus das belohnt. Wir sollen also – insbesondere auch mit mehreren gemeinsam – für andere beten und versuchen, sie zu Jesus zu bringen.

Hab Vertrauen, mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben!

Bevor Jesus das Wunder wirkt, spricht er die Sündenvergebung aus. Das hat mehrere Gründe. Jesus erklärt es selbst: weil er zeigen will, dass er Gott ist. Denn die Pharisäer haben recht darin, wenn sie sagen, nur Gott kann Sünden vergeben. Ich glaube aber auch, dass Jesus uns auch zeigen will, dass es einen Zusammenhang zwischen Sünde und Krankheit gibt. Damit ist noch lange nicht gesagt, dass Sünde die Ursache von jeder Krankheit wäre. Wir können das Mysterium Gottes und des Menschen und der Welt nie ganz verstehen. Aber die Tatsache, dass wir nicht alles verstehen können, heißt nicht, dass Jesus uns nicht manches erklären könnte, was wir von ihm annehmen können. Die medizinische Wissenschaft hat in den letzten Jahrzehnten psychosomatische Zusammenhänge entdeckt und erforscht. Psychischer Stress kann Krankheiten hervorrufen. Und wer möchte nicht sagen, dass ein Leben in Sünde psychischen Stress hervorrufen kann?

Hab Vertrauen, mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben!

Die Sünde ist ein sehr weiter Begriff. Es können auch Sünden anderer Menschen sein, die ich aber meinerseits nicht vergeben kann, die zu psychischem Stress und Krankheit führen. Wie gesagt, Krankheiten können viele Ursachen haben. Aber für jeden, der heil werden will, lohnt es sich, auch die seelische Seite zu betrachten. Gibt es noch Bereiche von Sünde in mir, die mich belasten? Gibt es Verletzungen, wo ich den Menschen, die das verursacht haben, nicht vergeben kann? Der Weg zum Seelsorger und zum Sakrament der Versöhnung wird sicherlich nicht nur seelische, sondern letztendlich auch körperlich heilende Auswirkungen haben.

Gebet:
Jesus, ich danke dir, wie sehr du die Fürbitte und das Engagement der Gläubigen belohnst. Das ist mir ein Ansporn. Ich danke dir auch, dass du uns die Zusammenhänge zwischen Seele und Leib deutlich machst. Bitte hilf uns, ganz frei zu werden von den Einflüssen des Bösen. Danke, dass du uns immer mehr heilen willst.


Pastor Roland Bohnen 


1 Kommentar:

  1. Jesus, für mich lebst DU in der "innigsten Innigkeit - in der unendlichen Tiefe" der Gottesliebe. Ich sehe auch, dass die "Quelle Deines Handelns"  das Vertrauen ist, welches dir die Menschen entgegen bringen. Das Vertrauen des Gelähmten und das Vertrauen der Volksmenge führt dazu, dass durch Dein heiliges Wort,  die Heilungsströme Gottes zu fließen beginnen.
    Die Volksmenge die Gott loben und preisen, also das Gebet der großen Glaubensgemeinschaft, ist wichtig für den Gelähmten,  wichtig für den einzelnen Menschen und auch wichtig für die Schriftgelehrten.
    JESUS, denn durch das gemeinsame Gebet und der "Zuspruch aus deinem heiligen Mund"  schenkt Gott die Gnade zur Heilung,  die Gnade zum Lobpreis und ggf. für die - oder einige Schriftgelehrten  die Gnade der Umkehr.
    Hl.Schutzengel,  hilf mir nun / heute  in rechter Weise zu beten und Gott meinen Lobpreis zu schenken.  Amen 🙏

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