Dienstag, 3. Mai 2022

Glaubt mir doch, dass ich im Vater bin und dass der Vater in mir ist; wenn nicht, glaubt wenigstens aufgrund der Werke! (Joh 14,11)

Heiliger Philippus und heiliger Jakobus, Fest

 

EVANGELIUM

Joh 14, 6-14

 

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:

6Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich.

7Wenn ihr mich erkannt habt, werdet ihr auch meinen Vater erkennen. Schon jetzt kennt ihr ihn und habt ihn gesehen.

8Philippus sagte zu ihm: Herr, zeig uns den Vater; das genügt uns.

9Jesus antwortete ihm: Schon so lange bin ich bei euch, und du hast mich nicht erkannt, Philippus? Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen. Wie kannst du sagen: Zeig uns den Vater?

10Glaubst du nicht, dass ich im Vater bin und dass der Vater in mir ist? Die Worte, die ich zu euch sage, habe ich nicht aus mir selbst. Der Vater, der in mir bleibt, vollbringt seine Werke.

11Glaubt mir doch, dass ich im Vater bin und dass der Vater in mir ist; wenn nicht, glaubt wenigstens aufgrund der Werke!

12Amen, amen, ich sage euch: Wer an mich glaubt, wird die Werke, die ich vollbringe, auch vollbringen, und er wird noch größere vollbringen, denn ich gehe zum Vater.

13Alles, um was ihr in meinem Namen bittet, werde ich tun, damit der Vater im Sohn verherrlicht wird.

14Wenn ihr mich um etwas in meinem Namen bittet, werde ich es tun.

 

 

Tagesimpuls:

 

Glaubt mir doch, dass ich im Vater bin und dass der Vater in mir ist; wenn nicht, glaubt wenigstens aufgrund der Werke!  (Joh 14,11)

 

Im Johannes Evangelium wird mehr als in allen anderen Evangelien deutlich, wie Jesus darum ringt, dass die Menschen an ihn glauben. Er ist Gottes Sohn, er ist eins mit dem Vater, er ist die Offenbarung des Vaters für uns. Wenn Jesus uns zuruft „glaubt mir doch!", dann heißt das, dass man ihm glauben kann allein aufgrund seines Auftretens und aufgrund seiner Worte. Er ist ein glaubwürdiger Mensch, ein authentischer Mensch, ein Mensch, der überzeugt durch seine Ehrlichkeit und Offenheit. Man muss ihm einfach glauben. Aber wenn man ihm trotzdem nicht glaubt, weil das, was er sagt, so unglaublich erscheint, dann soll man wenigstens aufgrund seiner Werke glauben. Die Werke dienen als Zeichen, als Beweise.

 

Glaubt mir doch, dass ich im Vater bin und dass der Vater in mir ist; wenn nicht, glaubt wenigstens aufgrund der Werke!

 

Interessant ist, wie sehr Jesus unser Leben und unser Schicksal mit dem seinigen verbindet. Er geht zum Vater, und wir werden hier seine Stellvertreter. Dementsprechend schenkt Jesus auch uns diese Zeichen und Wunder, damit die Menschen uns glauben, wenn wir in seinem Namen auftreten. Er ermutigt uns geradezu, in seinem Namen den Vater zu bitten. Er will, dass sein Name hier verherrlicht wird, in dem die Menschen die Zeichen erkennen, die er uns schenkt.

 

Glaubt mir doch, dass ich im Vater bin und dass der Vater in mir ist; wenn nicht, glaubt wenigstens aufgrund der Werke!

 

Man könnte nun auf nicht erhörte Gebete verweisen und kritisch sein. Jeder von uns hat vermutlich Gebete, die noch nicht erhört worden sind. Aber man kann es auch umgekehrt sehen: gerade in diesen Fällen wollen uns Jesu Worte ermutigen. Er wird uns alles geben, um das wir in seinem Namen beten. Und deswegen sollen wir nicht zweifeln, auch wenn wir die Erhöhung noch nicht sehen.

 

Glaubt mir doch, dass ich im Vater bin und dass der Vater in mir ist; wenn nicht, glaubt wenigstens aufgrund der Werke!

 

Meine eigene Erfahrung bestätigt das. Ich erinnere mich, dass ich für manche Anliegen eine Zeit lang regelmäßig gebetet habe. Eine Erhörung hatte ich sichtbar zunächst nicht wahrnehmen können. Irgendwann geriet das Anliegen wieder in Vergessenheit. Aber nachdem einige Zeit vergangen war, sah ich, wie gut alles geworden ist. Vielleicht war der Anlass, dass ich die Person, für die ich gebetet hatte nach einiger Zeit wieder traf. Und in solchen Momenten erinnerte ich mich, dass ich doch auch lange dafür gebetet hatte. Diese Erfahrung übertrage ich nun auf das Jetzt. Jetzt im Moment habe ich auch einige Gebete, die noch nicht erhört worden sind. Aber irgendwann werde ich rückblickend feststellen, wie viel Gutes Gott doch gewirkt hat, auch wenn ich es zunächst noch nicht wahrnehmen konnte.

 

Gebet:

Jesus, ich bin davon überzeugt, dass du alle unsere Gebete erhörst. Ich vertraue dir, dass kein Gebet umsonst ist. Auch in den Anliegen, wo ich bisher noch keine Erhörung sehe, vertraue ich dir, dass du alles zum Guten führen wirst. Jesus, danke, dass du uns große Zeichen schenkst. Darauf vertraue ich dir vollkommen.

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org

  

 

2 Kommentare:

  1. Herr, für mich ist heute wichtig;
    DICH GOTT in Jesus zu erkennen und DICH JESUS mit der Kraft des Hl.Geistes nachzufolgen.
    Hl.Philippus und Hl Jakobus bittet für uns.
    Amen 🙏

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  2. Von Reinhard Dismas

    Es gibt in dem Sinne bei Gott keine ''nicht erhörte Gebete''. Wenn es wirkliche Gebete sind, die aus dem Herzen kommen, erhört Gott alle Gebete. Das Problem liegt in unserer menschlichen Unzulänglichkeit. Wir erkennen nicht die ''Werke'' Gottes, sehen sie nicht. Deutlich wird das im heutigen Evangelium. Da rennt Philíppus fast drei Jahre Seite an Seite mit Jesus durch die Gegend, ist Zeuge all seiner Wunder und hat seine Werke doch noch nicht verstanden. Soll es da wundern, das wir, ganz ohne Begleitung durch den Menschen Jesus, Gottes Werke nur schwer und oft überhaupt nicht verstehen?

    Dafür ein praktisches Beispiel aus eigener Erfahrung. Ein Freund hatte Probleme in der Firma und wir beten dafür, dass er nicht gekündigt wird. Er fliegt trotzdem raus, eine riesige Katastrophe. Ein nicht erhörtes Gebet! Der Freund zog weiter weg und wir sahen uns erst einige Jahre später. Er erzählte mir, dass es das größte Glück seines Lebens gewesen sei die Stelle damals zu verlieren. Nur so sei er an den neuen Arbeitsplatz und in die neue Stadt gekommen. Dort sei alles wie er es sich nie geträumt hätte und er könne seine Fähigkeiten endlich richtig entfalten.

    Ich glaube, das Beste was wir Christen beten können ist, was Jesus selbst uns gelehrt hat: ''Dein Wille geschehe.''

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