Donnerstag, 12. Mai 2022

Aber das Schriftwort muss sich erfüllen. (Joh 13,18)

04 Woche der Osterzeit   Donnerstag        

 

EVANGELIUM

Joh 13, 16-20

 

Nachdem Jesus seinen Jüngern die Füße gewaschen hatte, sprach er zu ihnen:

16Amen, amen, ich sage euch: Der Sklave ist nicht größer als sein Herr, und der Abgesandte ist nicht größer als der, der ihn gesandt hat.

17Selig seid ihr, wenn ihr das wisst und danach handelt.

18Ich sage das nicht von euch allen. Ich weiß wohl, welche ich erwählt habe, aber das Schriftwort muss sich erfüllen: Einer, der mein Brot aß, hat mich hintergangen.

19Ich sage es euch schon jetzt, ehe es geschieht, damit ihr, wenn es geschehen ist, glaubt: Ich bin es.

20Amen, amen, ich sage euch: Wer einen aufnimmt, den ich sende, nimmt mich auf; wer aber mich aufnimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat.

 

 

Tagesimpuls:

 

Aber das Schriftwort muss sich erfüllen.  (Joh 13,18)

 

Vor kurzem fragte mich jemand, ob Gott gegenüber Judas nicht unfair gewesen wäre. Wenn Judas nur der Erfüllungsgehilfe der Pläne Gottes gewesen wäre, dann hätte Gott ihn ja missbraucht. Ich habe darauf geantwortet, dass Judas in allem als freier Mensch gehandelt hat. Er musste nicht so handeln. Wenn man etwas voraussieht und dann im Nachhinein sagt: „das musste so kommen", dann heißt das nicht, dass die beteiligten Personen nicht frei gehandelt hätten. Wenn zum Beispiel mehrere Soldaten ein Kind befreien wollen, dass von einer terroristischen Bande gefangen gehalten wird, dann werden die Terroristen auf die Soldaten schießen und einige der Soldaten werden sterben. Dann kann man sagen „das musste so kommen". Das heißt aber nicht, dass die Terroristen unfrei gewesen wären.

 

Aber das Schriftwort muss sich erfüllen.

 

Indem Jesus sich mit dem Bösen konfrontiert, musste er damit rechnen, dass der Böse ihn verletzt oder sogar tötet. So ist es zu verstehen. Jesus hätte im Himmel bleiben können, dann wäre ihm nichts geschehen. Er ist aus Liebe zu uns auf die Erde gekommen. Indem er sich so dem Bösen ausgesetzt hat, war es relativ sicher vorauszusehen, dass er verletzt und sogar getötet wurde. Ebenso ist es bei uns. Der Böse wird nicht tatenlos zusehen, wenn wir Jesus und damit dem Reich Gottes Raum geben. Indem wir das tun, greifen wir den Bösen an und drängen ihn zurück. Und dagegen wehrt er sich.

 

Aber das Schriftwort muss sich erfüllen.

 

Gott weiß alles voraus. Aber das bedeutet nicht, dass wir nicht frei wären. Wir selbst können ja schon in gewissem Rahmen voraussehen, wenn ein Mensch eine Böse Tat begehen wird. Wie viel mehr kann das Gott. So ist es zu verstehen, wenn die Bibel sagt: „das Schriftwort musste sich erfüllen." Man kann sagen, der Plan Gottes war es, sich dem Bösen auszusetzen und das Böse an sich geschehen zu lassen.

 

Aber das Schriftwort muss sich erfüllen.

 

Was bedeutet das für uns? Ich will die Pläne Gottes ausfüllen. Ich will nicht Erfüllungsgehilfe des Bösen sein. Ich bin ein freier Mensch und ich kann mich immer für das Gute entscheiden.

 

Gebet:

 Jesus, wenn ich dir nachfolge, dann werde auch ich mit dem Bösen konfrontiert. Gib mir die Kraft, das in Liebe auszuhalten wie du. Hilf mir, dass ich deine Pläne ausführe.

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org

 

1 Kommentar:

  1. Jesus,  DU selbst bist es,  der uns zeigt, wozu wir, die wir DIR  nachfolgen werden,  berufen sind.
    Obwohl DU auch weißt,  wer ( also Judas Iskariot) nicht mit Dir gehen wird, und DICH verraten wird, - ihn selbst wäschtst Du die Füße. 
    Hättest Du doch Grund genug gehabt ihn deine Meinung zu sagen, hinsichtlich des bevorstehenden Verrats. 
    Doch der WILLE DES VATERS  - GOTTES WILLE,   ist ein anderer.

    Wir müssen unseren Mitmenschen
    die Füsse waschen und  "nicht den Kopf"!!

    Jesus, diese Gedanken,  sie überkommen mich jetzt in Deiner eucharistischen Anbetung! 

    Jesus, bitte lass mich durch die Gnade des Hl.Geistes, den tieferen Sinn Deiner Nachfolge erkennen und begreifen.  Amen 🙏

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