Wer nicht für mich ist, der ist gegen mich; wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut. (Lk 11,23)

03 Woche im Jahreskreis     Donnerstag

 

EVANGELIUM

Lk 11, 14-23

 

In jener Zeit

¹⁴trieb Jesus einen Dämon aus, der stumm war. Als der Dämon den Stummen verlassen hatte, konnte der Mann reden. Alle Leute staunten.

¹⁵Einige von ihnen aber sagten: Mit Hilfe von Beelzebul, dem Anführer der Dämonen, treibt er die Dämonen aus.

¹⁶Andere wollten ihn auf die Probe stellen und forderten von ihm ein Zeichen vom Himmel.

¹⁷Doch er wusste, was sie dachten, und sagte zu ihnen: Jedes Reich, das in sich gespalten ist, wird veröden, und ein Haus ums andere stürzt ein.

¹⁸Wenn also der Satan mit sich selbst im Streit liegt, wie kann sein Reich dann Bestand haben? Ihr sagt doch, dass ich die Dämonen mit Hilfe von Beelzebul austreibe.

¹⁹Wenn ich die Dämonen durch Beelzebul austreibe, durch wen treiben dann eure Anhänger sie aus? Sie selbst also sprechen euch das Urteil.

²⁰Wenn ich aber die Dämonen durch den Finger Gottes austreibe, dann ist doch das Reich Gottes schon zu euch gekommen.

²¹Solange ein bewaffneter starker Mann seinen Hof bewacht, ist sein Besitz sicher;

²²wenn ihn aber ein Stärkerer angreift und besiegt, dann nimmt ihm der Stärkere all seine Waffen weg, auf die er sich verlassen hat, und verteilt die Beute.

²³Wer nicht für mich ist, der ist gegen mich; wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut.

 

 

Tagesimpuls:

 

Wer nicht für mich ist, der ist gegen mich; wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut.  (Lk 11,23)

 

Wir werden das Böse nicht überwinden, wenn wir uns nicht aktiv für Jesus entscheiden und an seine Seite stellen. Ignatius von Loyola empfiehlt die Betrachtung von zwei Heerlagern, das Jesu und das des Teufels. Und wir müssen uns für eine Seite entscheiden. Jesus ist der Stärkere, der den Teufel entwaffnet und vertreibt. Solange wir im Relativismus verbleiben, der behauptet, dass alle Religionen und Weltanschauungen gleich gut wären, solange werden wir den Teufel nicht besiegen.

 

Wer nicht für mich ist, der ist gegen mich; wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut.

 

Jesus sagt, dass jeder, der sich nicht aktiv auf seine Seite stellt, „zerstreut". Ich sehe da den Humanismus, der heute anstelle des christlichen Glaubens getreten ist. Der Humanismus sagt, dass man ein guter Mensch sein solle, Religion spiele dabei keine Rolle. In der Katholischen Kirche wurde der Humanismus defakto von den Priestern vertreten, die behaupteten, man müsse nicht zur Messe gehen, um ein guter Christ zu sein. Die Taten der Nächstenliebe seien wichtig, aber die Beziehung zu Christus könne man vernachlässigen. Das ist die heute für die allermeisten Menschen eingängige Philosophie geworden. Aber damit zerstört man den christlichen Glauben, das heißt, man zerstreut statt zu sammeln, und das heißt, dass auf diese Weise das Böse nicht besiegt wird. Im Gegenteil, das Böse wird immer stärker, obwohl doch alle so sehr versuchen, gottlose gute Menschen zu werden.

 

Wer nicht für mich ist, der ist gegen mich; wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut.

 

Es ist eine Lüge des Teufels, ein Trug, dass die Gottlosigkeit ein Weg zum Gutsein werden könne. Wenn das so wäre, hätte Jesus nicht kommen müssen, wäre sein Erlösungstod am Kreuz überflüssig gewesen. Nur durch Jesus können wir gute Menschen werden, nur durch seine Erlösungstat am Kreuz, nur wenn wir uns in den Sakramenten damit immer wieder verbinden. Daher ist es wichtig, eine persönliche Entscheidung für Jesus zu treffen, mit ihm zu sammeln, sich an seine Seite zu stellen.

 

Gebet:

Jesus, ich will zu dir gehören. Ich widersage allen Lügen, die behaupten, dass die Welt auch ohne dich gerettet werden könnte. Hilf uns Christen, dich zu bezeugen, von dir zu sprechen, nicht zu schweigen über die großen Gnaden und Wohltaten, die du der Welt schenkst.

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org