Mittwoch, 9. März 2022

Sie haben sich nach der Predigt des Jona bekehrt. (Lk 11,32)

01 Woche der Fastenzeit    

 

EVANGELIUM

Lk 11, 29-32

 

In jener Zeit,

29als immer mehr Menschen zu Jesus kamen, sagte er: Diese Generation ist böse. Sie fordert ein Zeichen; aber es wird ihr kein anderes gegeben werden als das Zeichen des Jona.

30Denn wie Jona für die Einwohner von Ninive ein Zeichen war, so wird es auch der Menschensohn für diese Generation sein.

31Die Königin des Südens wird beim Gericht gegen die Männer dieser Generation auftreten und sie verurteilen; denn sie kam vom Ende der Erde, um die Weisheit Salomos zu hören. Hier aber ist einer, der mehr ist als Salomo.

32Die Männer von Ninive werden beim Gericht gegen diese Generation auftreten und sie verurteilen; denn sie haben sich nach der Predigt des Jona bekehrt. Hier aber ist einer, der mehr ist als Jona.

 

 

Tagesimpuls:

 

Sie haben sich nach der Predigt des Jona bekehrt.  (Lk 11,32)

 

Jona hat kein Wunder gewirkt in Ninive, aber die Menschen haben trotzdem an ihn, d.h. an seine Botschaft, geglaubt, und sie haben sich bekehrt. Jesus dagegen hat viele Wunder gewirkt. Warum sagt er, dass dieser Generation kein Zeichen gegeben wird? Wie meint er das? Vielleicht ist es so, dass es für böse Menschen kein Zeichen geben kann, dass sie die Zeichen einfach nicht verstehen und nicht deuten können. Sie würden bei jedem Wunder vielleicht antworten: „Das war Zufall." Ein gläubiger und einsichtiger Mensch kann mit den Zeichen Jesu etwas anfangen, der Böse dagegen nicht. Die böse Generation bekommt also kein Zeichen, weil sie es nicht sieht.

 

Sie haben sich nach der Predigt des Jona bekehrt.

 

Was haben die Menschen von Ninive richtig gemacht? Sie haben wie gesagt Jona geglaubt und damit Gott geglaubt. Und sie haben sich bekehrt, d.h. äußere Zeichen getan, Asche über ihn Haupt gestreut, die guten Kleider abgelegt, Bußgottesdienste gefeiert, zu Gott gebetet und gefastet. Dazu kommt natürlich, dass sie sich vom Bösen Tun abgewendet haben. Was hat sie dazu bewogen, das alles zu tun? Wenn Jona keine Wunder gewirkt hat, dann müssen sie von Jonas Worten überzeugt worden sein. Das ist nur dann erklärbar, wenn sie in ihrem Gewissen spürten, dass Jona Recht hatte, d.h. sie haben auf die eigene innere Stimme gehört, die in Übereinstimmung war mit der Predigt des Jona.

 

Sie haben sich nach der Predigt des Jona bekehrt.

 

Ich frage mich: Glauben wir daran, dass Gebete wirklich helfen in unserer jetzigen Situation? Es wird zwar zu Friedensgebeten aufgerufen. Aber manchmal wird das in einem Atemzug genannt mit Friedensdemonstrationen. Viele sehen das Beten auch als ein Mittel, um die Gefühle der Seele auszudrücken, oder um sich innerlich zu beruhigen, um zu trauern oder ähnlich. Dass man betet, ist für viele Menschen noch verständlich, besonders jetzt. Aber dass Gott wirklich eingreifen kann, wie auch immer, dass Gott die Geschichte wenden kann mit Hilfe unserer Gebete, wer glaubt wirklich daran? Wer daran glaubt, der betet jetzt verstärkt.

 

Sie haben sich nach der Predigt des Jona bekehrt.

 

Für mich sind das Gebet und die Umkehr zu Gott der einzige Rettungsanker. Ich werde deswegen nicht sofort zum Heiligen. Ich erkenne immer noch meine Schwächen und Sünden, genauso wie vorher. Aber ich bemühe mich, zu Gott umzukehren und von ihm Rettung und Heil zu erwarten.

 

 

Gebet:

Jesus, du hast gesagt: Ohne mich könnt ihr nichts tun. Daher suche ich Zuflucht bei dir. Nur du kannst den Frieden bewahren, nur du kannst uns vor dem Krieg beschützen. Bitte hilf den Menschen in unserer Gesellschaft, dass immer mehr zu dieser Einsicht kommen und sich wirklich zu dir bekehren und deine Hilfe suchen.

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org

 

1 Kommentar:

  1. Von Reinhard Dismas:

    Mit dem Beten um die Beendigung eines Krieges ist es für einen Christen genau wie bei den Gebeten um all die anderen Dinge des Lebens.  Gott kann alles bewirken, denn er ist allmächtig. Es passiert nichts ohne von  Gott zumindest geduldet zu werden. Das trifft auch auf  das Handeln der Menschen zu, die sich dem Bösen verschrieben haben. So war es bei Hitler und Stalin und so ist es auch bei Putin. Gott lässt dem Menschen im irdischen Leben die uneingeschränkt freie Entscheidung. Obwohl Gott eigentlich nur das Gute will, gilt das leider in dieser Welt auch genauso für das Böse.
    Jesus ist unser Bruder und wir können ihn um alles bitten und ihm alles sagen, was uns bedrückt. Er liebt uns mehr als wir uns das vorstellen können.  Hier auf Erden ist damit das Gebet unsere stärkste Waffe gegen diese Mitmenschen, die sich dem Bösen verschrieben haben. Leider fehlt es uns in unserer menschlichen Existenz an Einsicht in die Wege Gottes. Nur manchmal, oft erst nach Jahrzehnten oder gar Jahrhunderten, erkennen wir, wo und wie Gott in die Geschichte eingegriffen hat.
    Obwohl wir daher so gut wie keine Ergebnisse unserer Gebete sehen, müssen wir unsere Gespräche mit Jesus noch intensiver gestalten, wenn es, wie gerade jetzt in der Ukraine, um die Beendigung eines abscheulichen Krieges geht.
    So wie bei allen anderen Dingen in unserem christlichen Leben befreit uns das Gebet aber nicht davon, ganz konkret und praktisch in der Nachfolge Christi, an allem Positiven in unserer Welt mitzuarbeiten. Wenn einer krank ist beten wir für ihn, bringen ihn aber doch erstmal ohne Zeitverlust ins Krankenhaus. So müssen wir Christen jetzt ohne Zeitverlust alles tun, was in unserer Macht steht, egal ob politische Stellungnahme, friedliche Demonstration, Flüchtlingshilfe oder was auch immer, um uns für die leidenden Menschen und den Frieden in der Ukraine einzusetzen.

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