Donnerstag, 17. März 2022

Mein Kind, denk daran, dass du schon zu Lebzeiten deinen Anteil am Guten erhalten hast, Lazarus aber nur Schlechtes. Jetzt wird er dafür getröstet, du aber musst leiden. (Lk 16,25)

02 Woche der Fastenzeit    Donnerstag    

 

EVANGELIUM

Lk 16, 19-31

 

In jener Zeit sprach Jesus:

19Es war einmal ein reicher Mann, der sich in Purpur und feines Leinen kleidete und Tag für Tag herrlich und in Freuden lebte.

20Vor der Tür des Reichen aber lag ein armer Mann namens Lazarus, dessen Leib voller Geschwüre war.

21Er hätte gern seinen Hunger mit dem gestillt, was vom Tisch des Reichen herunterfiel. Stattdessen kamen die Hunde und leckten an seinen Geschwüren.

22Als nun der Arme starb, wurde er von den Engeln in Abrahams Schoß getragen. Auch der Reiche starb und wurde begraben.

23In der Unterwelt, wo er qualvolle Schmerzen litt, blickte er auf und sah von weitem Abraham, und Lazarus in seinem Schoß.

24Da rief er: Vater Abraham, hab Erbarmen mit mir, und schick Lazarus zu mir; er soll wenigstens die Spitze seines Fingers ins Wasser tauchen und mir die Zunge kühlen, denn ich leide große Qual in diesem Feuer.

25Abraham erwiderte: Mein Kind, denk daran, dass du schon zu Lebzeiten deinen Anteil am Guten erhalten hast, Lazarus aber nur Schlechtes. Jetzt wird er dafür getröstet, du aber musst leiden.

26Außerdem ist zwischen uns und euch ein tiefer, unüberwindlicher Abgrund, so dass niemand von hier zu euch oder von dort zu uns kommen kann, selbst wenn er wollte.

27Da sagte der Reiche: Dann bitte ich dich, Vater, schick ihn in das Haus meines Vaters!

28Denn ich habe noch fünf Brüder. Er soll sie warnen, damit nicht auch sie an diesen Ort der Qual kommen.

29Abraham aber sagte: Sie haben Mose und die Propheten, auf die sollen sie hören.

30Er erwiderte: Nein, Vater Abraham, nur wenn einer von den Toten zu ihnen kommt, werden sie umkehren.

31Darauf sagte Abraham: Wenn sie auf Mose und die Propheten nicht hören, werden sie sich auch nicht überzeugen lassen, wenn einer von den Toten aufersteht.

 

 

Tagesimpuls:

 

Mein Kind, denk daran, dass du schon zu Lebzeiten deinen Anteil am Guten erhalten hast, Lazarus aber nur Schlechtes. Jetzt wird er dafür getröstet, du aber musst leiden.  (Lk 16,25)

 

Jesus zeigt uns hier, dass unser Leben Konsequenzen hat nicht nur für diese Zeit, in der wir leben, sondern auch für die Ewigkeit. Weil wir Kinder Abrahams sind, Kinder Gottes, was Abraham hier in seiner Rede extra betont, deswegen verfällt unser Leben nicht ins Nichts. Unser Leben, einmal von Gott geschaffen, hat für immer Bestand. Deswegen ist der Tod nicht automatisch eine Erlösung, er kann auch eine Strafe bedeuten, weil man nach dem Tod die Konsequenzen seines Handelns trägt. Erlösung bringt Jesus Christus, nicht der Tod an sich.

 

Mein Kind, denk daran, dass du schon zu Lebzeiten deinen Anteil am Guten erhalten hast, Lazarus aber nur Schlechtes. Jetzt wird er dafür getröstet, du aber musst leiden.

 

Wer singt: „Wir kommen alle, alle in den Himmel, weil wir so brav sind" (Kölner Karnevalslied), der täuscht sich über diese Konsequenzen hinweg. Wenn das wahr wäre, dann wäre es völlig egal, wie wir hier auf Erden leben. Abgesehen davon, dass es nicht wahr ist, wie könnte man das jemals den Opfern von Unrecht und Gewalt erklären? Man müsste ihnen sagen: Es gibt keine Gerechtigkeit, Gott schafft sie nicht. Aber so ist es nicht. Gott ist gerecht, und er wird auch Gerechtigkeit schaffen, auch wenn wir nicht alles verstehen.

 

Mein Kind, denk daran, dass du schon zu Lebzeiten deinen Anteil am Guten erhalten hast, Lazarus aber nur Schlechtes. Jetzt wird er dafür getröstet, du aber musst leiden.

 

Das Evangelium zeigt uns auch, dass wir heute das tun müssen, wozu es morgen zu spät ist. Das Aufschieben bringt nichts. Ich muss mich jeden Tag fragen: Was ist heute meine Aufgabe? Was ist jetzt am wichtigsten? Ich glaube, das kann man nur im Gebet, im Blick auf Jesus. Beten hat viele Aspekte, aber ein wichtiger Aspekt des Betens besteht darin, den Willen Gottes zu erkennen. Dazu muss man nicht immer eine übernatürliche Eingebung bekommen. Vieles ist uns sowieso ganz klar, und daran müssen wir uns halten. Gott sorgt immer dafür, dass wir genau wissen, was wir zu tun haben. Der reiche Prasser kann später nicht sagen, er hätte es nicht gewusst.

 

Gebet:

Jesus, ich danke dir, dass du gerecht bist und Gerechtigkeit schaffen wirst. Ich danke dir, dass selbst die bösesten Menschen immer noch Kinder Abrahams, Kinder Gottes sind. Ich bitte dich, jeden Tag das zu tun, was an diesem Tag dran ist. Bitte verzeih mir alle meine Versäumnisse, wo ich Dinge aufgeschoben habe, die ich hätte machen sollen.

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org

 

1 Kommentar:

  1. Von Reinhard Dismas

    Natürlich wird nach unserem Tod Gott unser Leben beurteilen und Gerechtigkeit walten lassen.
    Alle die ''Reichen'', die hier auf Erden sich nicht darum bemüht haben Jesus nachzufolgen und ihre Sünden nicht bereuen, all die kleinen und großen Hitlers, Stalins und Putins, werden das ernten, was sie gesät haben. Das geht bei unserem liebenden Gott ganz ohne Feuerhölle ab. Da brauchen wir  keinen Teufel, der nach menschlichen Racherezepten die Seelen der Bösen abkocht. Für die Bösen gibt es keine Ewigkeit und Ihre Seele wird für immer ausgelöscht werden. Ist das nicht die größte denkbare Strafe, die man sich vorstellen kann?
    All die anderen bekommen das ewige Leben geschenkt, wenn sie sich nur redlich bemüht haben Jesus nachzufolgen. Egal we kläglich auch das Ergebnis war, wir müssen nur Tag für Tag unsere Unfähigkeit und Sünden zutiefst bereuen.  Der uns über alles liebende Vater im Himmel wird sich dann unser erbarmen. Das zeigt uns das Beispiel des mitgekreuzigten Räubers, dem Jesus die Zusicherung aufs Paradies gab, die nichteinmal seine  Mutter Maria von ihm bekommen hatte.
    Das ist Gottes Gerechtigkeit, die  ''Reichen'' werden für immer sterben und all die, die unter diesen bösen Menschen gelitten haben, die ''Lazarusse'', werden mit Jesus die besonderen Freuden des Himmels in alle Ewigkeit genießen.

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