Freitag, 4. März 2022

Es werden aber Tage kommen, da wird ihnen der Bräutigam genommen sein; dann werden sie fasten. (Mt 9,15)

Freitag nach Aschermittwoch

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - Mt 9,14-15

In jener Zeit kamen die Jünger Johannes' des Täufers zu Jesus und sagten: Warum fasten deine Jünger nicht, während wir und die Pharisäer fasten? 

Jesus antwortete ihnen: Können denn die Hochzeitsgäste trauern, solange der Bräutigam bei ihnen ist? Es werden aber Tage kommen, da wird ihnen der Bräutigam genommen sein; dann werden sie fasten.

 

 

Tagesimpuls:

 

Es werden aber Tage kommen, da wird ihnen der Bräutigam genommen sein; dann werden sie fasten.  (Mt 9,15)

 

Fasten gehört zur religiösen Praxis in  vielen Religionen, ich würde sogar vermuten, dass alle Religionen in irgendeiner Weise das Fasten kennen. Dementsprechend war es auch bei den Juden bekannt. Wir Christen fasten auch, wie Jesus es vorausgesagt hatte. Aber unser christliches Fasten unterscheidet sich vom Fasten der Religionen, auch vom jüdischen. Aber wie? Das ist schwer zu erklären. Damit wir Christen verstehen, dass unser christliches Fasten etwas anderes ist, hat Jesus absichtlich die jüdischen Regeln nicht eingehalten. Er will zeigen, dass er nicht einfach mit dem jüdischen weitermacht. Er bricht damit, um deutlich zu machen, dass etwas Neues anfängt.

 

Es werden aber Tage kommen, da wird ihnen der Bräutigam genommen sein; dann werden sie fasten.

 

Aber was ist christliches Fasten? Es muss mehr sein als nur ein traditionelles Gebot. Es muss einen ganz besonderen Sinn haben. Es muss vollkommen auf Christus bezogen sein, auf nichts sonst. Im Zusammenhang mit dem International House of Prayer in Kansas City unter der Leitung von Pastor Mike Bickle finde ich den Ausdruck „Bridegroom Fast – Bräutigam Fasten", der sich auf unsere heutige Bibelstelle bezieht. Hier wird der Christusbezug unseres christlichen Fastens ins Wort gebracht. Wir fasten, weil wir Sehnsucht haben nach Jesus, unserem Bräutigam. Das bringt sehr stark unsere Liebesbeziehung zu ihm zum Ausdruck. Wir fasten, weil wir Sehnsucht nach seiner Liebe haben, aber auch, weil wir auf seine Wiederkunft in Macht hoffen, weil wir sein Kommen in Macht und Herrlichkeit ersehnen. Diese Sehnsucht erstreckt sich aber nicht nur auf das Ende der Welt. Im Gegenteil, wir ersehnen Jesu Kommen in Macht an jedem Tag unseres Lebens. Wir erflehen sein machtvolles Eingreifen in seiner Kirche und in unserer Welt. Wir fasten für ein Ende des Krieges. Wir wollen Jesus Wirken erleben, seine wunderbare Vorsehung, wie er Dinge wendet, mit denen man nach menschlichen Maßstäben nicht rechnen konnte.

 

Es werden aber Tage kommen, da wird ihnen der Bräutigam genommen sein; dann werden sie fasten.

 

Unser Fasten ist also einzig und allein dadurch bestimmt, dass wir Jesu Hilfe, seine Nähe, seine Liebe und sein Eingreifen in unserer Welt ersehnen. So wie der Leib sich nach Nahrung sehnt, so sehnt sich unsere Seele nach dem lebendigen Gott.

 

Gebet:

Jesus, unsere Welt hungert nach dir, nach deiner Gegenwart. Sogar unsere Kirche hungert nach deiner Gegenwart. Du bist uns oft so fern geworden. Aber wir wissen, das liegt nicht an dir, sondern an uns, weil wir uns von dir abgewendet haben. Wir bitten dich, lass uns neu deine Nähe und Zuwendung erfahren. Wir kehren um zu dir. Reinige uns durch dein Kostbares Blut, gebiete dem Bösen Einhalt und schenke der Welt deinen Frieden.

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org

 

1 Kommentar:

  1. Von Reinhard Dismas:

    Wie fast immer eine gute Auslegung, die mir  spirituell viel gibt. Danke!
    Aber die kommentarlose Erwähnung von Mike Bickle hat mich dann doch irritiert. Ein Mann der in den US Vorwahlen den Republikaner Ted Cruz öffentlich unterstützte und Hitler für einen Vollstrecker göttlichen Willens gegen die Juden ansieht.
    Ted Cruz ist so etwas wie die junge dynamische Version von Donald Trump, nur noch etwas mehr Rechtsaußen. Trump gewann bekanntlich die Vorwahlen der Republikaner und wurde, sicher unter Jubel von 'Pastor' Mike Bickle und seiner 'Kirche', zum Präsidenten der USA gewählt. Der Wahnsinn von Trumps Amtszeit lässt nur erahnen was der Welt mit Ted Cruz beschert worden wäre!
    Wir können uns als Christen nicht aus der Welt verabschieden, auch wenn es um scheinbar rein spirituelle oder charismatische Themen geht. Auch unser göttliche Charismatiker Jesus konnte und wollte sich nicht der Welt entziehen. Wurde mit einer politischen Begründung ans Kreuz geschlagen. So können auch wir Christen nicht durch ''Innere Immigration'' der Welt entfliehen.
    So schön daher die spirituellen Aktivitäten einiger freischaffender 'Pastoren' und deren Organisationen sein mögen, sollten wir nie vergessen, die Person in seiner Ganzheit zu betrachten, die dahinter steht.

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