Freitag, 11. Februar 2022

Er nahm ihn beiseite, von der Menge weg. (Mk 7,33)

05 Woche im Jahreskreis     Freitag

 

EVANGELIUM

Mk 7, 31-37

 

In jener Zeit

31verließ Jesus das Gebiet von Tyrus wieder und kam über Sidon an den See von Galiläa, mitten in das Gebiet der Dekapolis.

32Da brachte man einen Taubstummen zu Jesus und bat ihn, er möge ihn berühren.

33Er nahm ihn beiseite, von der Menge weg, legte ihm die Finger in die Ohren und berührte dann die Zunge des Mannes mit Speichel;

34danach blickte er zum Himmel auf, seufzte und sagte zu dem Taubstummen: Effata!, das heißt: Öffne dich!

35Sogleich öffneten sich seine Ohren, seine Zunge wurde von ihrer Fessel befreit, und er konnte richtig reden.

36Jesus verbot ihnen, jemand davon zu erzählen. Doch je mehr er es ihnen verbot, desto mehr machten sie es bekannt.

37Außer sich vor Staunen sagten sie: Er hat alles gut gemacht; er macht, dass die Tauben hören und die Stummen sprechen.

 

 

Tagesimpuls:

 

Er nahm ihn beiseite, von der Menge weg.  (Mk 7,33)

 

Ich habe mit großer Begeisterung schon mehrmals Folgen der Serie „The Chosen" geschaut. Die Jesus Filme helfen einem, sich in die Situation von damals hineinzuversetzen. Eine Sache, die dort immer wieder sehr verständlich dargestellt wird, ist die Sorge der Jünger vor großen Menschenansammlungen, weil dies von den Römern verboten war. Das bringt Jesus in eine Spannung, die in den Evangelien zum Ausdruck kommt. Einerseits will er sich den Menschen als Sohn Gottes offenbaren. Andererseits will er keinen großen Rummel. Und er will er nicht, dass die Menschen ihn als einen Zauberer neben vielen anderen, die es in der Welt gibt, betrachten. Diese Gefahr gibt es, denn es gibt Menschen, die manches Unerklärliche geschehen lassen können. Wir wissen, dass diese Menschen – ob es ihnen bewusst ist oder nicht – mit dämonischen Mächten in Verbindung stehen. Wenn Jesus sich offenbart, dann ist das keine Zauberei, sondern Gott heilt die Schöpfung von den Folgen der Erbsünde.

 

Er nahm ihn beiseite, von der Menge weg.

 

In der Urkirche gab es eine Schweigedisziplin, ebenso findet man das dort, wo die Christen verfolgt werden. Man ist vorsichtig mit dem, was man Außenstehenden erzählt. Daran erinnert das heutige Evangelium. Die Leute sollen die Wunder Jesu nicht überall erzählen. Wir sollen Jesus richtig verkünden, so dass die Menschen ihn verstehen können. Wenn man nur über Wunder und spektakuläre Dinge erzählen würde, bekämen die Menschen ein falsches Bild von Jesus.

 

Er nahm ihn beiseite, von der Menge weg.

 

Was können wir aus diesem Evangelium lernen? Wir brauchen die kleinen geschützten Räume, in denen Jesus wirken kann. Das können Gebetsgruppen sein, oder die christliche Familie. Natürlich brauchen wir auch die öffentliche Verkündigung Jesu. Jesus hatte viel Öffentlichkeit, er hat viele Menschen bewegt, z.B. bei der Bergpredigt. Wir müssen eben beachten, was in welchem Rahmen am besten ist. Für die Heilung des Taubstummen hat Jesus den kleinen privaten Rahmen gewählt.

 

Gebet:

Jesus, diese Heilung macht mir Mut. Mir macht es auch Mut, dass du dich mit dem Kranken und seinen Begleitern zurückgezogen hast. Ich wünsche mir auch immer wieder diese Kleingruppen, den persönlichen Austausch, das Gebet in kleiner Runde. Ich danke dir für alle großen Gottesdienste, aber ich spüre, dass ich auch die Kleingruppen brauche. Bitte hilf unserer Kirche, dass wir immer mehr Kleingruppen bekommen, in denen du wirken und heilen kannst. 

1 Kommentar:

  1. Jesus, DU wirkst grosse Zeichen. DU nimmst den Taubstummen aus der Volksmenge heraus und nimmst ihn an die Seite.
    Manchmal Herr, lässt DU die Menge teilhaben an dem was geschehen geht.  So bei der Frau, die man steinigen wollte. Oder aber auch bei dem Gelähmten, den  seine Freunde durchs Dach herunter ließen, oder auch der Frau die an  Blutungen litt. Manchmal sagst DU den Geheilten, geh - rede mit niemandem und zeig dich den Priestern, oder geh heim zu deiner Familie, sogar die Frau vom Jakobsbrunnen darf von deiner Größe Zeugnis geben. Hier jedoch steht geschrieben, "Er verbot ihnen, jemand davon zu erzählen.."
    Für mich,  wirkst DU ganz persönlich und individuell, ohne dabei den Nächsten zu überhören und aus dem Blick zu verlieren.  DU nimmst den Taubstummen zu Seite, damit er dich besser "hören" kann wenn DU sprichst "Effata". Die herumstehenden Menschen sind zu laut. Die Menschen sind süchtig nach Sensationen und Wunder. DU - Jesus, wirkst Zeichen, die den Menschen im Innersten ansprechen.  Das Wunder das wirklich geschieht,  sieht keiner. Alle jubeln und erzählen später davon, dass der Taubstumme wieder hören und sprechen konnte. In Wahrheit jedoch,  geschieht das Wunder im Herzen des Taubstummen,  denn er "öffnet" sich für den Glauben an DICH unseren Gott und Heiland.
    O Maria,  unbefleckte Jungfrau und Gottesmutter von Lourdes, bitte hilf mir,  dass ich mich nicht nach Wunder und Sensationen sehne, vielmehr aber auf die wahren Zeichen Jesu achte.  Amen

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