Mittwoch, 26. Januar 2022

Der trügerische Reichtum und die Gier nach all den anderen Dingen machen sich breit und ersticken es. (Mk 4,19)

03 Woche im Jahreskreis     Mittwoch

EVANGELIUM

Mk 4, 1-20



In jener Zeit
1lehrte Jesus wiederum einmal am Ufer des Sees, und sehr viele Menschen versammelten sich um ihn. Er stieg deshalb in ein Boot auf dem See und setzte sich; die Leute aber standen am Ufer.
2Und er sprach lange zu ihnen und lehrte sie in Form von Gleichnissen. Bei dieser Belehrung sagte er zu ihnen:
3Hört! Ein Sämann ging aufs Feld, um zu säen.
4Als er säte, fiel ein Teil der Körner auf den Weg, und die Vögel kamen und fraßen sie.
5Ein anderer Teil fiel auf felsigen Boden, wo es nur wenig Erde gab, und ging sofort auf, weil das Erdreich nicht tief war;
6als aber die Sonne hochstieg, wurde die Saat versengt und verdorrte, weil sie keine Wurzeln hatte.
7Wieder ein anderer Teil fiel in die Dornen, und die Dornen wuchsen und erstickten die Saat, und sie brachte keine Frucht.
8Ein anderer Teil schließlich fiel auf guten Boden und brachte Frucht; die Saat ging auf und wuchs empor und trug dreißigfach, ja sechzigfach und hundertfach.
9Und Jesus sprach: Wer Ohren hat zum Hören, der höre!
10Als er mit seinen Begleitern und den Zwölf allein war, fragten sie ihn nach dem Sinn seiner Gleichnisse.
11Da sagte er zu ihnen: Euch ist das Geheimnis des Reiches Gottes anvertraut; denen aber, die draußen sind, wird alles in Gleichnissen gesagt;
12denn sehen sollen sie, sehen, aber nicht erkennen; hören sollen sie, hören, aber nicht verstehen, damit sie sich nicht bekehren und ihnen nicht vergeben wird.
13Und er sagte zu ihnen: Wenn ihr schon dieses Gleichnis nicht versteht, wie wollt ihr dann all die anderen Gleichnisse verstehen?
14Der Sämann sät das Wort.
15Auf den Weg fällt das Wort bei denen, die es zwar hören, aber sofort kommt der Satan und nimmt das Wort weg, das in sie gesät wurde.
16Ähnlich ist es bei den Menschen, bei denen das Wort auf felsigen Boden fällt: Sobald sie es hören, nehmen sie es freudig auf;
17aber sie haben keine Wurzeln, sondern sind unbeständig, und wenn sie dann um des Wortes willen bedrängt oder verfolgt werden, kommen sie sofort zu Fall.
18Bei anderen fällt das Wort in die Dornen: sie hören es zwar,
19aber die Sorgen der Welt, der trügerische Reichtum und die Gier nach all den anderen Dingen machen sich breit und ersticken es, und es bringt keine Frucht.
20Auf guten Boden ist das Wort bei denen gesät, die es hören und aufnehmen und Frucht bringen, dreißigfach, ja sechzigfach und hundertfach.


Tagesimpuls:

Der trügerische Reichtum und die Gier nach all den anderen Dingen machen sich breit und ersticken es.  (Mk 4,19) 

Wir gestehen es uns nur ungern ein, aber wir leben mitten im Wohlstand – Gott sei Dank! – und dieser Wohlstand ist für viele, vielleicht für uns alle ein Hindernis für die Vertiefung des Wortes Gottes. Jesus möchte den ersten Platz in unserem Leben. Aber vieles nehmen wir im Moment für wichtiger. Man müsste wirklich eine ganz feste Struktur haben. Wenn die Gebetszeit oder die Messe dran ist, dann muss alles andere hintanstehen. Aber für viele ist es andersherum. Wenn man mal frei hat, wenn die anderen Verpflichtungen mal nicht so drängen, dann nimmt man sich wieder Zeit für Gott. 

Der trügerische Reichtum und die Gier nach all den anderen Dingen machen sich breit und ersticken es.

Wenn es nicht das Streben nach der Erfüllung unserer Wünsche ist, dann sind es die Sorgen, die uns an der Vertiefung unserer Jesusbeziehung hindern. Die Sorgen zerstören das Gottvertrauen, sie treiben uns zu Aktivitäten, die oft nicht nötig wären. Es wäre besser, sich im fürbittenden Gebet Gott anzuvertrauen. Jesus will die erste Stelle in unserem Leben haben. Nur dann kann unser Leben fruchtbar werden. 

Der trügerische Reichtum und die Gier nach all den anderen Dingen machen sich breit und ersticken es.

Die Mystiker und die Heiligen lehren das Loslösen von den weltlichen Dingen. Zu sehr wurde das in der Vergangenheit nur auf Menschen bezogen, die in einem Kloster leben mit dem Gelübde der Armut. Aber Loslassen ist eine Tugend für alle Christen. Gott beruft uns dazu, die weltlichen Dinge nur zu seiner Ehre zu gebrauchen, aber nicht daran zu hängen. Natürlich umgeben wir uns mehr mit weltlichen Dingen als ein Mönch, der ein Armutsgelübde abgelegt hat. Aber trotzdem müssen wir die Gier nach den Dingen zurückstellen und ganz auf Jesus vertrauen. 

Gebet
Jesus, ich benutze viele weltliche Dinge, und ich strebe auch nach ihnen. Mir machen weltliche Dinge und die Erfüllung meiner Wünsche viel zu viele Sorgen. Hilf mir, mich mehr von der Welt zu lösen und nur noch deinen Willen zu erfüllen. Du sollst immer den ersten Stellenwert in meinem Leben haben. 


Pastor Roland Bohnen  
www.tagesimpuls.org 
 

Roland Bohnen
Pfarrer-Kreins-Str. 2
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pastor.bohnen@kirche-selfkant.de
www.kirche-selfkant.de

1 Kommentar:

  1. Herr, mir fällt auf, dass das heutige Evangelium, zeitnah und real aber auch zukunftsorientiert positiv zu lesen ist.
    Jedoch darf ich mich selbst in der Verkündigung, nicht in Gefahr begeben, mich vom Zeitgeist gefangen nehmen zu lassen.
    Hl.Schutzengel hilf mir, dass ich mich innerlich immer der göttlichen Dreifaltigkeit zuwende.
    Denn die Gier, die Selbstsucht oder der versteckte Genuss von Lob und Anerkennung, umgarnen still und heimlich jeden Menschen. (auch mich ! - deshalb Gottesmutter, flüchte ich mich zu dir )
    Alleine die "Wahrheit-Gottes" zählt !
    Im Moment der Zeit scheint es augenscheinlich so sein, dass
    "weltliche Gedankenströme" ( - von Bischöfe öffentlich ausgesprochen)  kirchliche Prozesse ( Synodalen Weg ) negativ beeinflussen,  wobei viel Saatgut womöglich verloren geht- da es nicht auf guten Boden fällt. Doch am Ende der "Zeit" wird im Namen JESU abgerechnet. Dann zeigt sich, wieviel Saatkörner auf "guten Boden" gefallen, gekeimt, aufgegangen ist und Frucht hervor gebracht hat- 30fach - 60fach - 100fach.
    Jesus, ich vertraue auf dich.

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