Montag, 6. Dezember 2021

Und die Kraft des Herrn drängte ihn dazu, zu heilen. (Lk 5,17)

02 Adventswoche   Montag

EVANGELIUM

Lk 5, 17-26



17Eines Tages, als Jesus lehrte, saßen unter den Zuhörern auch Pharisäer und Gesetzeslehrer; sie waren aus allen Dörfern Galiläas und Judäas und aus Jerusalem gekommen. Und die Kraft des Herrn drängte ihn dazu, zu heilen.
18Da brachten einige Männer einen Gelähmten auf einer Tragbahre. Sie wollten ihn ins Haus bringen und vor Jesus hinlegen.
19Weil es ihnen aber wegen der vielen Leute nicht möglich war, ihn hineinzubringen, stiegen sie aufs Dach, deckten die Ziegel ab und ließen ihn auf seiner Tragbahre in die Mitte des Raumes hinunter, genau vor Jesus hin.
20Als er ihren Glauben sah, sagte er zu dem Mann: Deine Sünden sind dir vergeben.
21Da dachten die Schriftgelehrten und die Pharisäer: Wer ist das, dass er eine solche Gotteslästerung wagt? Wer außer Gott kann Sünden vergeben?
22Jesus aber merkte, was sie dachten, und sagte zu ihnen: Was habt ihr für Gedanken im Herzen?
23Was ist leichter, zu sagen: Deine Sünden sind dir vergeben!, oder zu sagen: Steh auf und geh umher?
24Ihr sollt aber erkennen, dass der Menschensohn die Vollmacht hat, hier auf der Erde Sünden zu vergeben. Und er sagte zu dem Gelähmten: Ich sage dir: Steh auf, nimm deine Tragbahre, und geh nach Hause!
25Im gleichen Augenblick stand der Mann vor aller Augen auf. Er nahm die Tragbahre, auf der er gelegen hatte, und ging heim, Gott lobend und preisend.
26Da gerieten alle außer sich; sie priesen Gott und sagten voller Furcht: Heute haben wir etwas Unglaubliches gesehen.


Tagesimpuls:

Und die Kraft des Herrn drängte ihn dazu, zu heilen.  (Lk 5,17) 

Hier haben wir ein sehr schönes biblisches Zeugnis für die Heilige Dreifaltigkeit: Jesus, die Kraft des Herrn, also der Heilige Geist, und natürlich der Herr, also Gott Vater. In der Dreifaltigkeit können wir erkennen, wie es möglich ist, dass drei Personen ganz eins sind, und doch je eigene starke Persönlichkeiten. Jesus lässt sich führen durch die Kraft des Herrn, durch den Heiligen Geist. Der Heilige Geist drängt ihn. An einer anderen Stelle sagt Jesus, dass er nur das tut, was er vom Vater hört. 

Und die Kraft des Herrn drängte ihn dazu, zu heilen.

Uns sagt Jesus, dass wir ohne ihn nichts tun können. Unser Leben soll auch so mit Gott vereint werden, wie Jesus mit Gott eins ist. Stattdessen handeln wir noch zu sehr unabhängig von Gott. Uns drängt nicht immer der Heilige Geist, sondern andere Kräfte und Triebe, z.B. die Sucht nach Liebe und Anerkennung von anderen Menschen, die Angst vor Konflikten, die Habgier oder der Neid, oder Begierden wie Lust und Völlerei. Stattdessen sollen wir uns aber vom Heiligen Geist leiten lassen, von der Kraft Gottes. 

Und die Kraft des Herrn drängte ihn dazu, zu heilen.

Wir brauchen eine große Nähe zu Jesus, eine möglichst große Einheit mit ihm, um das Drängen des Heiligen Geistes zu spüren. Vermutlich erleben wir es eher als ein ganz leises Flüstern, dass noch wenig durchdringt in unserem Leben. Je mehr wir uns darauf einlassen, umso mehr kann es zu einem Drängen werden, dass wir dann immer klarer erkennen. „Wer hat, dem wird gegeben", sagte Jesus einmal. Je mehr wir der Führung des Heiligen Geistes nachgeben, umso klarer wird sein Drängen, umso deutlicher wird seine Führung in unserem Leben. 

Und die Kraft des Herrn drängte ihn dazu, zu heilen.

Ich habe eine große Sehnsucht danach, ganz vom Heiligen Geist geleitet zu werden. Dazu muss ich immer wieder den falschen Impulsen widersagen. Ich muss mich von dem distanzieren, was mich in die falsche Richtung drängt. Ich hoffe, das Drängen des Heiligen Geistes immer stärker zu erfahren. 

Gebet: 
Jesus, du bist ganz eins in der Heiligen Dreifaltigkeit. An dir sieht man, dass man vor dieser Einheit keine Angst haben muss. Sie führt nicht zu einer falschen Verschmelzung oder gar einer Auflösung der eigenen Person. Im Gegenteil, meine Persönlichkeit wird dadurch noch stärker. Lass mich mit dir immer mehr eins werden. Lass mich immer mehr das Drängen des Heiligen Geistes erleben und aus seiner Kraft leben. 


Pastor Roland Bohnen  
www.tagesimpuls.org 
 

Roland Bohnen
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2 Kommentare:

  1. Jesus, ich bitte DICH,  befreie auch mich von meinen Sünden. Ich komme zu DIR und ich fühle mich so gelähmt, so ausgebremst, so krank. Bitte befreie mich von der Begierde der Welt, der Heuchelei, des innerlichen Götzendienst uvm.
    Befreie mich von meiner Lauheit und all meinen Schwächen.  Jesus, ich bitte um Deinen Vergebungs-Segen. Nun darf ich gehen und mich darüber freuen,  NEU anfangen zu dürfen.
    Danke Jesus
    Danke Jesus, dass DU mir die Kraft gibst, mich immerwieder all diesem Übel entgegenzustellen.   Amen 🙏
    Hl. Nikolaus, bitte für uns

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  2. Von Reinhard Dismas

    Diesen Satz habe ich noch nie richtig bewusst gelesen und ausgelegt.  Habe ihn ganz profan eingestuft, sowas wie: "Jesus war gut drauf, mit viel Energie um zu heilen"
    Die Story bei Lukas ist mir sehr lieb. Erstens als eines der vielen Beispiele für das Unverständnis und die rein weltliche Sicht der Pharisäer gegenüber der Person Jesus. Zweitens das tolle Beispiel der Tatkraft und des festen Glaubens, den wir Christen leben sollen, sogar wenn uns nichts anderes übrig bleibt als ein uns im  Weg stehendes Dach kurzerhand abzudecken. Das mit dem drängenden Heiligen Geist und dem Beispiel der Dreifaltigkeit ist jetzt für mich der dritte wichtige Merker in diesem Evangelium. Danke dafür!

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