Montag, 15. November 2021

Im gleichen Augenblick konnte er wieder sehen. (Lk 18,43)

33 Woche im Jahreskreis     Montag

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 18,35-43

Als Jesus in die Nähe von Jericho kam, saß ein Blinder an der Straße und bettelte.

Er hörte, dass viele Menschen vorbeigingen, und fragte: Was hat das zu bedeuten?

Man sagte ihm: Jesus von Nazaret geht vorüber.

Da rief er: Jesus, Sohn Davids, hab Erbarmen mit mir!

Die Leute, die vorausgingen, wurden ärgerlich und befahlen ihm zu schweigen. Er aber schrie noch viel lauter: Sohn Davids, hab Erbarmen mit mir!

Jesus blieb stehen und ließ ihn zu sich herführen. Als der Mann vor ihm stand, fragte ihn Jesus:

Was soll ich dir tun? Er antwortete: Herr, ich möchte wieder sehen können.

Da sagte Jesus zu ihm: Du sollst wieder sehen. Dein Glaube hat dir geholfen.

Im gleichen Augenblick konnte er wieder sehen. Da pries er Gott und folgte Jesus. Und alle Leute, die das gesehen hatten, lobten Gott.



Tagesimpuls:

Im gleichen Augenblick konnte er wieder sehen.  (Lk 18,43) 

Ich bin sehr beeindruckt davon, wie schnell und unkompliziert Jesus heilt. Und ich bin fest davon überzeugt, dass Jesus heute auch in dieser Form heilen kann, und dass es immer wieder auch so geschieht. Daher gibt mir dieses Evangelium Hoffnung, Hoffnung auf etwas, was ich nicht in der gleichen Form erlebe, woran ich aber fest glaube, dass es geschehen kann. Ich kann nicht glauben, dass diese Art der Wunder, und vor allem diese Fülle der Wunder, wie sie in der Bibel beschrieben werden, nur der Vergangenheit angehören würden. Bestätigt wird mein Glaube durch Berichte aus dem Leben der Heiligen, wo ähnliche Wunder, auch in großer Zahl, berichtet werden. 

Im gleichen Augenblick konnte er wieder sehen. 

Es sind nicht nur die Heilungswunder, die in meiner Erfahrung weniger geschehen als in der Bibel beschrieben. Ähnlich erlebe ich es mit Befreiungen. Menschen werden nicht nach einem Gebet frei. Viele müssen lange und geduldig beten. Auch Umkehr und Abkehr von der Sünde geschieht häufig nicht sofort, sondern es braucht lange Wege der Umkehr, mit vielen Rückschlägen. 

Im gleichen Augenblick konnte er wieder sehen. 

Man kann also zusammenfassen: Wir erleben alles, was im Evangelium geschieht, nur scheint bei uns die Kraft nicht so groß zu sein, es geschieht alles viel langsamer. Aber das Evangelium ist und bleibt unser Maßstab, es gibt uns Hoffnung und die richtige Ausrichtung. Wenn es stimmt, was ich gestern in der Predigt gesagt habe, dass alles richtig ist, wie es geschieht, dass alles genau richtig für unser Heil ist, auch und gerade das Kreuz, dann heißt das, dass wir vor der Auferstehung das Kreuz tragen müssen. Dabei dürfen wir uns auf keinen Fall von unserer Hoffnung abbringen lassen. Wir glauben fest, wir hoffen fest, wir geben uns Jesus ganz hin. Wir werden die Auferstehung und die Kraft des Heiligen Geistes erleben, zu der Zeit, die Gott bestimmt hat. So lange leben und vertrauen wir in der Hoffnung. Und wir sagen Ja zum Kreuz, dass wir tragen. 

Gebet: 
Himmlischer Vater, wir glauben an dich, wir hoffen auf dich, wir geben uns dir hin. Jesus, danke, dass du das Heil schon so kraftvoll in unsere Welt gebracht hast. Danke, dass wir das nicht mehr aus unserer Seele auslöschen können, dass wir dein Wirken in uns tragen als Maßstab für alles. Heiliger Geist, wir bitten dich, dass du kraftvoll wirkst, dass wir deine Kraft so intensiv erleben wie die Menschen in biblischen Zeiten. Heiliger Geist, wir glauben an dich, wir vertrauen auf dich. 


Pastor Roland Bohnen  
www.tagesimpuls.org 
 

Roland Bohnen
Pfarrer-Kreins-Str. 2
52538 Selfkant Süsterseel 
Telefon 02456 - 3627  
Fax 02456 - 3019
pastor.bohnen@kirche-selfkant.de
www.kirche-selfkant.de

1 Kommentar:

  1. Der Blinde ist mir heute ein Glaubensbeispiel!
    Durch das Vertrauen welches der Blinde hat, bezeugt er seinen Glauben an den einen Gott, an Jesus der ihn vollständig heilen kann.
    Er unterstreicht und bekräftigt dies, indem er allen Protesten und Druck zum Trotz, mit seinem Durchsetzungsvermögen sich Gehör verschafft. Er bringt alle seine Kräfte auf, um Jesus zu begegnen. In dieser Begegnung sagt er Jesus,  was er gerne erhofft und erwartet   -  "Herr, ich möchte wieder sehen können" und Jesus schenkt ihm das Augenlicht.
    Jesus,  wo sind meine "Bemühungen"
    Dich  treffen zu wollen und wo erwarte ich Heilung von Dir?
    Hl.Leopold bitte für mich

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