Donnerstag, 4. November 2021

Es kamen alle Zöllner undSünder zu Jesus, um ihn zu hören. (Lk 15,1)

31 Woche im Jahreskreis     Donnerstag

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 15,1-10

In jener Zeit kamen alle Zöllner und Sünder zu Jesus, um ihn zu hören.

Die Pharisäer und die Schriftgelehrten empörten sich darüber und sagten: Er gibt sich mit Sündern ab und isst sogar mit ihnen.

Da erzählte er ihnen ein Gleichnis und sagte:

Wenn einer von euch hundert Schafe hat und eins davon verliert, lässt er dann nicht die neunundneunzig in der Steppe zurück und geht dem verlorenen nach, bis er es findet?

Und wenn er es gefunden hat, nimmt er es voll Freude auf die Schultern,

und wenn er nach Hause kommt, ruft er seine Freunde und Nachbarn zusammen und sagt zu ihnen: Freut euch mit mir; ich habe mein Schaf wiedergefunden, das verloren war.

Ich sage euch: Ebenso wird auch im Himmel mehr Freude herrschen über einen einzigen Sünder, der umkehrt, als über neunundneunzig Gerechte, die es nicht nötig haben umzukehren.

Oder wenn eine Frau zehn Drachmen hat und eine davon verliert, zündet sie dann nicht eine Lampe an, fegt das ganze Haus und sucht unermüdlich, bis sie das Geldstück findet?

Und wenn sie es gefunden hat, ruft sie ihre Freundinnen und Nachbarinnen zusammen und sagt: Freut euch mit mir; ich habe die Drachme wiedergefunden, die ich verloren hatte.

Ich sage euch: Ebenso herrscht auch bei den Engeln Gottes Freude über einen einzigen Sünder, der umkehrt.



Tagesimpuls:

Es kamen alle Zöllner und Sünder zu Jesus, um ihn zu hören.  (Lk 15,1)

Ich frage mich, kommen heute auch die Zöllner und Sünder zu Jesus? Jesus lebt in der Kirche. Meist kommen Menschen, die wenig oder keinen Kontakt zur Kirche haben, an Lebenswenden, z.B. bei Beerdigungen oder Taufen, manchmal auch zu Hochzeiten. Sind das die heutigen Begegnungen der Zöllner und Sünder mit Jesus? Und wir als Kerngemeinde, repräsentieren wir dann Jesus für sie? Finden sie in uns die Begegnung mit Jesus? Stoßen sie in uns auf dieselbe barmherzige Liebe, die die Sünder in Jesus gefunden haben? 

Es kamen alle Zöllner und Sünder zu Jesus, um ihn zu hören.

Ich spüre einen Anspruch: Ich müsste heilig sein, damit dasselbe, was damals geschehen ist, auch heute wieder geschehen kann. Menschen kommen zu Jesus, erleben seine barmherzige Liebe, und manche bekehren sich zu ihm und folgen ihm nach. Ich müsste heilig sein, wir müssten heilig sein, aber das bin ich nicht, das sind wir nicht. Wir sind vielleicht mitunter mehr wie die Pharisäer, die die Nase rümpfen, weil die Leute das Vater unser nicht können. Was erleben die Menschen, wenn sie an Lebenswenden zu uns in die Kirche kommen? 

Es kamen alle Zöllner und Sünder zu Jesus, um ihn zu hören.

Der Anspruch, ich müsste heilig sein, führt mich zu einem weiteren Schritt. Wie kann ich heilig werden? Es kann nicht sein, dass ich mich immer mehr anstrengen muss. Das schaffe ich nicht. Ich sehe nur einen Weg: die Anbetung. Täglich ehrlich zu Jesus kommen, jeden Tag ehrlich Zeit mit ihm verbringen. Für mich ist es die eucharistische Anbetung, Jesus menschlich, ja körperlich nah zu sein. Ich spüre, wie mich das nach und nach verändert. Ich erlebe auch, wie ich in der Anbetung Zeit brauche. Erst nach einer bestimmten Zeit komme ich mit Jesus an einen Punkt, wo er in einer größeren Tiefe zu mir spricht. Das geschieht nicht nach fünf Minuten, auch nicht nach 15 Minuten. Dazu braucht man eine längere Zeit der Stille und der Sammlung. Für mich ist das der Weg, und ich hoffe, dass wir als Gemeinde in Heiligkeit wachsen, dass wir Jesus ähnlicher werden, und dass Sünder, die zu uns kommen, einen echten Jesus bei uns erleben, der eine Bekehrung für sie in greifbare Nähe rückt. Ob sie sich bekehren, wie viele sich bekehren, das ist nicht in unserer Hand. Aber unsere Kirche soll ein Raum werden, wo dies möglich ist. 

Gebet: 
Jesus, ich danke dir für dein Vorbild. Sünder fühlten sich bei dir angenommen, sie fühlten sich zu dir hingezogen. Nur gemeinsam als Kirche können wir dich heute repräsentieren. Ich bitte dich, hilf uns auf dem Weg, Kirche zu werden, die wirklich dich darstellt in deiner Barmherzigkeit, in der Sünder sich angezogen und geborgen fühlen. Schenke uns Bekehrungen, weil Menschen deine tiefe Gegenwart in unserer Gemeinde erleben. Und führe uns alle auf dem Weg, der uns mehr zur Heiligkeit bringt. 


Pastor Roland Bohnen  
www.tagesimpuls.org 
 

Roland Bohnen
Pfarrer-Kreins-Str. 2
52538 Selfkant Süsterseel 
Telefon 02456 - 3627  
Fax 02456 - 3019
pastor.bohnen@kirche-selfkant.de
www.kirche-selfkant.de

1 Kommentar:

  1. O Maria,  die du mit den Jüngern bis Pfingsten im Gebet verweiltest, bitte ich;
    - erbitte mir die Gnade der in Demut handelden Nächstenliebe. Hilf mir, dass ich den Menschen von Jesus erzähle. Hilf mir die ausgegrenzten- schwachen- armselig und bedrängten Mitmenschen zurückzuführen in das Vertrauen der Liebe Jesu.
    HL.K.Borromäus, bitte für uns.
    Den Armen Seelen,  o Herr, 
    schenke ewige Erlösung.
    Amen

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