Dienstag, 16. November 2021

Darum lief er voraus und stieg auf einen Maulbeerfeigenbaum, um Jesus zu sehen, der dort vorbeikommen musste. (Lk 19,4)

33 Woche im Jahreskreis     Dienstag

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 19,1-10

In jener Zeit kam Jesus nach Jericho und ging durch die Stadt.

Dort wohnte ein Mann namens Zachäus; er war der oberste Zollpächter und war sehr reich.

Er wollte gern sehen, wer dieser Jesus sei, doch die Menschenmenge versperrte ihm die Sicht; denn er war klein.

Darum lief er voraus und stieg auf einen Maulbeerfeigenbaum, um Jesus zu sehen, der dort vorbeikommen musste.

Als Jesus an die Stelle kam, schaute er hinauf und sagte zu ihm: Zachäus, komm schnell herunter! Denn ich muss heute in deinem Haus zu Gast sein.

Da stieg er schnell herunter und nahm Jesus freudig bei sich auf.

Als die Leute das sahen, empörten sie sich und sagten: Er ist bei einem Sünder eingekehrt.

Zachäus aber wandte sich an den Herrn und sagte: Herr, die Hälfte meines Vermögens will ich den Armen geben, und wenn ich von jemand zu viel gefordert habe, gebe ich ihm das Vierfache zurück.

Da sagte Jesus zu ihm: Heute ist diesem Haus das Heil geschenkt worden, weil auch dieser Mann ein Sohn Abrahams ist.

Denn der Menschensohn ist gekommen, um zu suchen und zu retten, was verloren ist.



Tagesimpuls:

Darum lief er voraus und stieg auf einen Maulbeerfeigenbaum, um Jesus zu sehen, der dort vorbeikommen musste.  (Lk 19,4) 

Der Blinde hat laut geschrien und sich nicht davon abbringen lassen. Zachäus hat Sehnsucht danach, Jesus zu sehen und klettert auf einen Baum. Beide lassen sich von den Leuten, von der Masse, nicht abhalten von der Begegnung mit Jesus. Beide bemühen sich, um Jesus begegnen zu können. Beide überwinden die Hindernisse, die andere Menschen ihnen stellen. Es ist traurig, dass man feststellen muss, dass es immer wieder die Menschen sind, die uns von Jesus abbringen. 

Darum lief er voraus und stieg auf einen Maulbeerfeigenbaum, um Jesus zu sehen, der dort vorbeikommen musste.

Heute würden wir sagen, es ist der Zeitgeist. Die große Menge hat sich von Jesus abgewendet. Das macht es für den einzelnen schwer, zu Jesus zu kommen. Man will nicht Außenseiter sein, man hat Angst, dann von den anderen nicht mehr akzeptiert zu werden. Ich sage immer: „Keiner traut sich, ohne Grund in die Kirche zu gehen." Man geht nur dann zum Gottesdienst, wenn es einen gesellschaftlich akzeptierten Anlass gibt, z.B. eine Taufe, eine Hochzeit oder eine Beerdigung. Aber ohne einen solchen Grund hat man nicht den Mut, zur Messe zu gehen. 

Darum lief er voraus und stieg auf einen Maulbeerfeigenbaum, um Jesus zu sehen, der dort vorbeikommen musste.

In der Bibel sehen wir, dass die Menschen, denen Jesus helfen konnte, die Hindernisse überwunden haben. Sie haben sich im Gegensatz zu den anderen besondere Mühe gegeben. Nun könnte man kritisch einwenden: „Aber muss man sich das Heil verdienen? Die Gnade ist doch umsonst!" Ich glaube nicht, dass Bartimäus oder Zachäus sich ihr Heil verdienen mussten. Das Heil ist ein kostenloses Geschenk von Jesus. Aber wir Menschen müssen uns dafür öffnen. Eine gewisse Bereitschaft von unserer Seite muss da sein. Johannes der Täufer hat die Menschen auf den Empfang des Heils von Jesus vorbereitet. So müssen auch wir uns bereiten. Wir können nicht einfach die Hände in den Schoß legen und alles laufen lassen. Wir müssen gegen den Strom schwimmen, wenn wir das Heil von Jesus erleben wollen. Das gilt für unsere erste Bekehrung, aber auch danach, ein Leben lang. 

Gebet: 
Jesus, ich verstehe, dass es ein aktiver Akt ist, mich für dich zu öffnen. Ganz gewiss kann ich auch das nur mit deiner Gnade. Aber ich muss es tun. Ich kann nicht einfach nur dasitzen und warten. Ich muss meiner Sehnsucht nach der Begegnung mit dir Ausdruck verleihen. Bartimäus hat zu dir geschrien, Zachäus ist auf den Baum geklettert. Was ist mein Ausdruck für meine Sehnsucht nach dir? Wie öffne ich mich für dein Heil? Bitte zeige mir, was ich tun kann, um mich immer wieder für dich zu öffnen. 


Pastor Roland Bohnen  
www.tagesimpuls.org 
 

Roland Bohnen
Pfarrer-Kreins-Str. 2
52538 Selfkant Süsterseel 
Telefon 02456 - 3627  
Fax 02456 - 3019
pastor.bohnen@kirche-selfkant.de
www.kirche-selfkant.de

1 Kommentar:

  1. Jesus, DU blickst hinauf zu Zachäus, und doch schaust weiter hinauf zum Vater im Himmel  und in das Herz von Zachäus.
    Du weißt was zu tun ist!
    Du sprichst von "Heute" - zu Gast sein.
    Ich frage mich : wer ist Gast ?!
    - bist DU Gast in mir ?
    - bin ich Gast in DIR ?
    Ja, auch in meinem Haus / Herzen willst DU heute, zu Gast sein.  Bitte Herr, trete ein !
    Und sprich nur ein Wort, dann wird mein Leib gesund - und Dein Heil kehrt ein in mein Herz und in meine Seele / dem Thronsitz Deiner Gegenwart. Amen 🙏

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