Donnerstag, 2. September 2021

Herr, geh weg von mir; ich bin ein Sünder. (Lk 5,8)

22 Woche im Jahreskreis     Donnerstag

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 5,1-11

In jener Zeit, als Jesus am Ufer des Sees Gennesaret stand, drängte sich das Volk um ihn und wollte das Wort Gottes hören.

Da sah er zwei Boote am Ufer liegen. Die Fischer waren ausgestiegen und wuschen ihre Netze.

Jesus stieg in das Boot, das dem Simon gehörte, und bat ihn, ein Stück weit vom Land wegzufahren. Dann setzte er sich und lehrte das Volk vom Boot aus.

Als er seine Rede beendet hatte, sagte er zu Simon: Fahr hinaus auf den See! Dort werft eure Netze zum Fang aus!

Simon antwortete ihm: Meister, wir haben die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen. Doch wenn du es sagst, werde ich die Netze auswerfen.

Das taten sie, und sie fingen eine so große Menge Fische, dass ihre Netze zu reißen drohten.

Deshalb winkten sie ihren Gefährten im anderen Boot, sie sollten kommen und ihnen helfen. Sie kamen, und gemeinsam füllten sie beide Boote bis zum Rand, so dass sie fast untergingen.

Als Simon Petrus das sah, fiel er Jesus zu Füßen und sagte: Herr, geh weg von mir; ich bin ein Sünder.

Denn er und alle seine Begleiter waren erstaunt und erschrocken, weil sie so viele Fische gefangen hatten;

ebenso ging es Jakobus und Johannes, den Söhnen des Zebedäus, die mit Simon zusammenarbeiteten. Da sagte Jesus zu Simon: Fürchte dich nicht! Von jetzt an wirst du Menschen fangen.

Und sie zogen die Boote an Land, ließen alles zurück und folgten ihm nach.



Tagesimpuls:

Herr, geh weg von mir; ich bin ein Sünder.  (Lk 5,8) 

In dem Film „The Chosen" wird dargestellt, dass sich Petrus in großen finanziellen Schwierigkeiten befand. Wenn das wirklich so gewesen ist, dann versteht man die Enttäuschung über die leeren Netze und die überwältigende Freude über den großen Fischfang noch besser. Zunächst hatte Petrus große Not. Dann erlebt er völlig unerwartet die Hilfe Jesu. Nun hätte er zufrieden sein können. Er hätte sich sagen können: „Nun habe ich ausgesorgt. Das ist großartig! Jetzt werde ich meinen Reichtum genießen." Aber was sagt er? 

Herr, geh weg von mir; ich bin ein Sünder.

Die Begegnung mit Jesus, das Wunder, das Jesus gewirkt hat – speziell für ihn! – führen ihn zu einer weiteren Erkenntnis: Noch größer als die materielle ist seine geistliche Not. Er erkennt: „Ich brauche Jesus als meinen Retter. Ich brauche Jesus, damit er mir meine Sünden vergibt." Er sieht, wie weit er von Gott entfernt ist. Er denkt nicht: „Ich bin reich, ich brauche keinen Gott, ich habe alles, was ich brauche." 

Herr, geh weg von mir; ich bin ein Sünder.

Wir in Deutschland sind auch sehr gesegnet mit materiellem Reichtum. Wir haben einen sehr großen Fischfang, obwohl auch wir große Sünder sind. Unser Volk hat große Schuld auf sich geladen und tut es noch weiterhin. In den Geschichtsbüchern des Alten Testament (Könige, Chronik) wird über die Könige geschrieben. Immer wieder heißt es da: „Aber die Altäre für die fremden Götzen verschwanden nicht." Wenn man heute eine Chronik über Deutschland schreiben würde, müsste man schreiben: „Aber die Abtreibungen wurden nicht eingestellt." Wir häufen Schuld über Schuld, der Berg wird immer größer. Müssten wir nicht auch angesichts der übergroßen Segnungen mit Reichtum und Wohlstand zu Jesus sagen: 

Herr, geh weg von mir; ich bin ein Sünder.

Wir denken eher: „Ich bin reich, mit fehlt nichts, ich brauche keinen Gott." Dazu kommt der Humanismus, der sagt: „Wir wollen alle gute Menschen sein, aber dazu brauchen wir keine Religion und keinen Christus." Umkehr in unserem Land würde bedeuten, dass wir wie Petrus angesichts unseres riesigen Wohlstands unsere geistliche Not und Armut wahrnehmen und bekennen, indem wir wie Petrus aussprechen: 

Herr, geh weg von mir; ich bin ein Sünder.

Gebet: 
Jesus, ich will dies stellvertretend für die Menschen in meinem Land sagen, und ich bitte dich, dass die Bußbewegung stärker wird. In der Offenbarung sagst du: „ Du sprichst: Ich bin reich und habe Überfluss, und mir mangelt es an nichts! – und du erkennst nicht, dass du elend und erbärmlich bist, arm, blind und entblößt." Herr, lass uns unsere geistliche Armut erkennen, dass wir Sünder sind, dass wir oberflächlich sind. Lass uns zu dir zurückkehren! 


Pastor Roland Bohnen  
www.tagesimpuls.org 
 

Roland Bohnen
Pfarrer-Kreins-Str. 2
52538 Selfkant Süsterseel 
Telefon 02456 - 3627  
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pastor.bohnen@kirche-selfkant.de
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1 Kommentar:

  1. Jesus,  Du sprichst "gezielt" den Petrus an. Wo, sprichst Du -heute-  mich an?
    DU gibst die Anweisung,  daß Netz auszuwerfen und Du sagst auch in welche Richtung ich dies tun soll !  Sind auch wir ,
    bin auch ich manchmal wie Petrus?, dass ich oftmals ein Murren in mir habe,  so z.B.
    "so oft habe ich dies oder jenes probiert"  es aber einfach nicht gelingen will.

    Hl.Schutzengel bitte hilf mir genauer zuzuhören, wenn Jesus zu mir spricht.
    Hilf mir, dass ich nicht meinen eigenen Willen durchsetzen werde.
    Denn, wenn ich wie Petrus mich "nochmehr" auf die Stimme Jesu hörend konzentriere, dann werde auch ich erkennen dürfen, wohin ich genau gehen- oder fahren muss, damit ich das NETZ  auf die richtige, von Jesus selbst zugewiesene Stelle auswerfe, und den reichen Fischfang einfahre. 

    Herr Jesus, bitte weise auch mir - Heute - den guten Weg, mich mehr auf DICH zu verlassen und zu erkennen, daß ich das "Netz" nicht vergebens auswerfe ( ...die ganze Nacht...) da wo das Meer keinen Ertrag bringt ( also die See   überfischt  ist )  oder die Fische nicht ins Netz kommen wollen.     

    Herr, schenke den Priestern ( den Fischern deiner Kirche ) dein Erbarmen.  Amen 🙏

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