Dienstag, 17. August 2021

Du weißt, wir haben alles verlassen. (Mt 19,27)

20 Woche im Jahreskreis    Dienstag

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - Mt 19,23-30

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Amen, das sage ich euch: Ein Reicher wird nur schwer in das Himmelreich kommen. 

Nochmals sage ich euch: Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in das Reich Gottes gelangt. 

Als die Jünger das hörten, erschraken sie sehr und sagten: Wer kann dann noch gerettet werden? 

Jesus sah sie an und sagte zu ihnen: Für Menschen ist das unmöglich, für Gott aber ist alles möglich. 

Da antwortete Petrus: Du weißt, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt. Was werden wir dafür bekommen? 

Jesus erwiderte ihnen: Amen, ich sage euch: Wenn die Welt neu geschaffen wird und der Menschensohn sich auf den Thron der Herrlichkeit setzt, werdet ihr, die ihr mir nachgefolgt seid, auf zwölf Thronen sitzen und die zwölf Stämme Israels richten. 

Und jeder, der um meines Namens willen Häuser oder Brüder, Schwestern, Vater, Mutter, Kinder oder Äcker verlassen hat, wird dafür das Hundertfache erhalten und das ewige Leben gewinnen. 

Viele aber, die jetzt die Ersten sind, werden dann die Letzten sein, und die Letzten werden die Ersten sein.

 

 

Tagesimpuls:

 

Du weißt, wir haben alles verlassen.  (Mt 19,27)

 

Zuerst geht es um das Geld, im Evangelium vom reichen Jüngling. Aber jetzt geht es immer mehr um alles. Die Rede ist von Vater, Mutter usw. Bei Petrus wissen wir, dass er auch seine Ehefrau verlassen hat – zeitweise. Später hören wir von Paulus, dass Petrus mit seiner Frau zusammen ist. Es handelt sich also nicht um eine Scheidung. Er hat seine Familie verlassen, um Jesus vollkommen nachzufolgen. Aber Jesus und seine Jünger sind auch oft bei Petrus zu Hause. Jesus hat ja auch die Schwiegermutter des Petrus geheilt.

 

Du weißt, wir haben alles verlassen.

 

Wie ist dieses verlassen also zu verstehen? Heute benutzen wir oft das Wort „loslassen". Ich glaube, das trifft es sehr gut. Wir müssen alles loslassen, an nichts hängen. Das betrifft auch den eigenen Willen, die eigene Bequemlichkeit, die eigene Unabhängigkeit.[1] Gestern sprach ich von den sieben Hauptsünden. Darin steckt sehr viel Potenzial. Da sehe ich noch so viel, was ich loslassen muss, oder was ich noch mehr loslassen muss. Das man nicht am Geld hängen soll, ist dabei nur eine Sache.

 

Du weißt, wir haben alles verlassen.

 

Wir können Jesus heute fragen: „Herr, was möchtest du von mir, das ich noch mehr loslasse? Womit soll ich heute beginnen? Worauf soll ich heute den Schwerpunkt legen?" Es kann sein, dass Jesus z.B. antwortet: „Dein Wunsch nach Unabhängigkeit", oder „deine Bequemlichkeit". Oder vielleicht etwas ganz anderes. Fragen wir ihn! Er wird es uns in unserem Gewissen zeigen. Machen wir uns dabei aber auch bewusst, dass es ein lebenslanger Weg ist, bis wir ihm dann einmal alles in seine Hände legen.

 

Gebet:

Jesus, du willst, dass wir immer mehr alles loslassen, alles in deine Hände legen. Es fällt uns nicht immer leicht, wie dem reichen Jüngling. Aber du sagst: „Bei Gott ist alles möglich". Darauf vertrauen wir. Und so will ich heute wieder einen Schritt machen und etwas loslassen, was ich normalerweise gern hätte.

 

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org

 



[1] Für Petrus hieß das vermutlich: Er hat losgelassen von dem Wunsch, jetzt gern mit seiner Familie zusammen zu sein. Er war dort, wo Jesus mit ihm hingehen wollte.








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1 Kommentar:

  1. Wie reich bin ich noch ?
    Wie "stark" ist der Reichtum, der mich innerlich knebelt, der mich gewaltsam in die Knie zwingt oder aber mich in "zuviele Aufgaben und Pflichten" verstrickt,  so dass DU mein Herr und Gott "kaum Platz in mir findest".
    Jesus,  DU richtest mich auf, dass ich "mehr" sehe als nur meine Familie, meinen Vater und Mutter oder mein Haus und Grund.
    Du bittest mich, dass ich weiter und grösser sehe, denn ich muss loslassen,  da ich sonst keine Chance habe, durch dass Nadelöhr zu gelangen. Ich muss mich nicht innerlich gefangen nehmen lassen von dem was mich fern hält von Deiner Güte.
    Du bittest mich, zu den Menschen zu gehen, damit ich Dich sehe wo Du bist und mitarbeiten kann an die grosse "Gottesfamilie", die schon hier auf Erden das "Hundertfache" erhalten wird.
    Hl.Schutzengel hilf mir in der Kraft des Hl.Geistes all das  loszulassen was mich von der Liebe Jesus trennen kann.  Amen 🙏

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