Samstag, 26. Juni 2021

Er aber sagte zu ihr: Meine Tochter, dein Glaube hat dich gerettet. Geh in Frieden! (Mk 5,34)

13 Sonntag im Jahreskreis  

Evangelium                                                   Mk 5, 21–43

In jener Zeit
21fuhr Jesus im Boot
an das andere Ufer des Sees von Galiläa hinüber
und eine große Menschenmenge versammelte sich um ihn.
Während er noch am See war,
22kam einer der Synagogenvorsteher namens Jaírus zu ihm.
Als er Jesus sah,
fiel er ihm zu Füßen
23und flehte ihn um Hilfe an;
er sagte: Meine Tochter liegt im Sterben.
Komm und leg ihr die Hände auf,
damit sie geheilt wird und am Leben bleibt!
24Da ging Jesus mit ihm.
Viele Menschen folgten ihm und drängten sich um ihn.
25Darunter war eine Frau,
die schon zwölf Jahre an Blutfluss litt.
26Sie war von vielen Ärzten behandelt worden
und hatte dabei sehr zu leiden;
ihr ganzes Vermögen hatte sie ausgegeben,
aber es hatte ihr nichts genutzt,
sondern ihr Zustand war immer schlimmer geworden.
27Sie hatte von Jesus gehört.
Nun drängte sie sich in der Menge von hinten heran –
und berührte sein Gewand.
28Denn sie sagte sich:
Wenn ich auch nur sein Gewand berühre, werde ich geheilt.
29Und sofort versiegte die Quelle des Blutes
und sie spürte in ihrem Leib,
dass sie von ihrem Leiden geheilt war.
30Im selben Augenblick fühlte Jesus,
dass eine Kraft von ihm ausströmte,
und er wandte sich in dem Gedränge um
und fragte: Wer hat mein Gewand berührt?
31Seine Jünger sagten zu ihm:
Du siehst doch, wie sich die Leute um dich drängen,
und da fragst du: Wer hat mich berührt?
32Er blickte umher, um zu sehen, wer es getan hatte.
33Da kam die Frau,
zitternd vor Furcht,
weil sie wusste, was mit ihr geschehen war;
sie fiel vor ihm nieder
und sagte ihm die ganze Wahrheit.
34Er aber sagte zu ihr: Meine Tochter,
dein Glaube hat dich gerettet.
Geh in Frieden!
Du sollst von deinem Leiden geheilt sein.
35Während Jesus noch redete,
kamen Leute,
die zum Haus des Synagogenvorstehers gehörten,
und sagten zu
Jaírus: Deine Tochter ist gestorben.
Warum bemühst du den Meister noch länger?
36Jesus, der diese Worte gehört hatte,
sagte zu dem Synagogenvorsteher: Fürchte dich nicht!
Glaube nur!
37Und er ließ keinen mitkommen
außer Petrus, Jakobus und Johannes, den Bruder des Jakobus.
38Sie gingen zum Haus des Synagogenvorstehers.
Als Jesus den Tumult sah
und wie sie heftig weinten und klagten,
39trat er ein
und sagte zu ihnen: Warum schreit und weint ihr?
Das Kind ist nicht gestorben,
es schläft nur.
40Da lachten sie ihn aus.
Er aber warf alle hinaus
und nahm den Vater des Kindes und die Mutter
und die, die mit ihm waren,
und ging in den Raum, in dem das Kind lag.
41Er fasste das Kind an der Hand
und sagte zu ihm: Talíta kum!,
das heißt übersetzt: Mädchen, ich sage dir, steh auf!
42Sofort stand das Mädchen auf
und ging umher.
Es war zwölf Jahre alt.
Die Leute waren ganz fassungslos vor Entsetzen.
43Doch er schärfte ihnen ein,
niemand dürfe etwas davon erfahren;
dann sagte er,
man solle dem Mädchen etwas zu essen geben.

 

Tagesimpuls:

 

Er aber sagte zu ihr: Meine Tochter, dein Glaube hat dich gerettet. Geh in Frieden!  (Mk 5,34)

Jesus ist in einer großen Menge unterwegs, und trotzdem gelingt es ihm immer wieder den Kontakt zu Einzelnen herzustellen. Er schafft mitten in der Menge einen ganz persönlichen Raum der Intimität mit dem Einzelnen. Was dort geschieht, geht für die Beteiligten sehr tief, ist aber für die Umstehenden nicht nachvollziehbar. Im heutigen Evangelium erleben wir die Umstehenden immer in einem Gegensatz zu dem, was Jesus an den Einzelnen bewirkt. So wird es an vielen Stellen in den Evangelien geschildert.  

 

Er aber sagte zu ihr: Meine Tochter, dein Glaube hat dich gerettet. Geh in Frieden!

Die Frau wird nicht nur geheilt, sie wird auch gerettet durch die persönliche Beziehung zu Jesus, die sie gesucht hat. Jesus stellt uns auch täglich diesen Raum der Intimität zur Verfügung, ja, er wartet auf uns. Wir dürfen ganz persönlich zu ihm kommen, uns von der Menge absetzen, die auch in unserem Leben oft im Gegensatz dazu steht, nicht nachvollziehen kann, was in unserem persönlichen Dialog mit Jesus geschieht.

 

Er aber sagte zu ihr: Meine Tochter, dein Glaube hat dich gerettet. Geh in Frieden!

In der Seelsorge entsteht auch häufig ein solch intimer Raum, in dem heilige Dinge geschehen, die für andere nicht mehr nachvollziehbar sind. Ich denke jetzt an Momente von Segnungen, in denen der Segnende dem Gesegneten Worte zuspricht. Mir ist es schon so ergangen, dass ich im Nachhinein reflektierte: „Was hast du da gesagt? Woher hast du das genommen?" In solchen Situationen können göttliche Inspirationen kommen, die wirklich nur in diesem Moment und mit diesen beteiligten Personen stimmig sind, die man aber kaum Außenstehenden erklären könnte.

 

Er aber sagte zu ihr: Meine Tochter, dein Glaube hat dich gerettet. Geh in Frieden!

Ich möchte noch einmal auf die Unterscheidung von Rettung und Heilung eingehen, die Jesus hier macht. Ich glaube, das ist für uns alle wichtig. Wir dürfen Heilung suchen, aber die Rettung ist noch wichtiger. Wenn es nur um die Heilung gehen würde, hätte Jesus das Gespräch mit der Frau nicht mehr suchen müssen. Aber es geht um unsere Rettung. Und dazu brauchen wir diesen intimen Raum der Begegnung mit Jesus.

 

Gebet:

Jesus, jeden Tag wartest du auf mich. Ich suche dich jeden Tag, so wie du es gesagt hast: „Sucht mein Angesicht!" Und doch suche ich dich noch zu wenig. Ich suche nach Heilung, nach Lösung von Problemen, und das manchmal mehr, als dass ich dein Angesicht suchen würde, dich um deiner selbst willen suchen würde. Hilf mir, noch mehr dich persönlich zu suchen, nicht nur einmal am Tag.

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org

 

 

 








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1 Kommentar:

  1. Jesus, für mich ein sehr bemerkenswertes Evangelium.
    In diesem Evangelium ist sehr detailliert beschrieben wie DU deine Heilung schenkst. Du entscheidest nach dem Geschenk, welches man DIR reicht;  das Geschenk "des persönlichen Glaubens".  Mein Schutzengel, ich bitte dich,  halte  ein lebendiges Glaubensleben und eine tägliche Glaubensprüfung, zur Ehre Gottes, in mir aufrecht. AMEN 🙏

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