Dienstag, 4. Mai 2021

Der Vater ist größer als ich. (Joh 14,28)

05 Woche der Osterzeit      

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes - Joh 14,27-31a

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht einen Frieden, wie die Welt ihn gibt, gebe ich euch. Euer Herz beunruhige sich nicht und verzage nicht. 

Ihr habt gehört, dass ich zu euch sagte: Ich gehe fort und komme wieder zu euch zurück. Wenn ihr mich lieb hättet, würdet ihr euch freuen, dass ich zum Vater gehe; denn der Vater ist größer als ich. 

Jetzt schon habe ich es euch gesagt, bevor es geschieht, damit ihr, wenn es geschieht, zum Glauben kommt. 

Ich werde nicht mehr viel zu euch sagen; denn es kommt der Herrscher der Welt. Über mich hat er keine Macht, 

aber die Welt soll erkennen, dass ich den Vater liebe und so handle, wie es mir der Vater aufgetragen hat.

 

 

Tagesimpuls:

 

Der Vater ist größer als ich.  (Joh 14,28)

 

Jesus ist Gott, er ist nicht geringer als Gott, und doch gibt es innerhalb der göttlichen Personen Unterschiede. Jesus ist als Mensch unser Bruder und betet zu seinem Vater im Himmel. Aber sogar als Gott ist der Vater für ihn das, was ein Vater für ein Kind ist: Eine Person, der man sich anvertrauen kann, die einem Halt und Sicherheit gibt, die einen beschützt. Mehrfach betont Jesus, wie er sich vom Vater leiten lässt. Er sagt nur, was er vom Vater hört, er wirkt aus der Kraft des Vaters, was dieser wirken will. Er macht nicht – wie man heute sagt – sein eigenes Ding, und dabei ist er glücklich. Nicht in der Verwirklichung der eigenen Ideen besteht das Glück, sondern im Hören auf den Auftrag des Vaters.

 

Der Vater ist größer als ich.

 

Ich kann das nachvollziehen. Wenn ich mir meinen eigenen Lebenssinn ausdenke, bin ich nicht glücklich. Wenn ich mache, was andere sagen, was die Gesellschaft sagt, dann bin ich nicht glücklich. Wenn ich Gott zu mir sprechen höre, wenn ich von Gott einen Auftrag bekomme und den ausführe, dann bin ich glücklich. Man muss für etwas Größeres leben, für einen großen Auftrag. Daher bin ich auch immer glücklich, wenn ich Herausforderungen habe, wenn ich für etwas lebe, was größer ist als ich bewältigen kann. Das Schöne ist ja gerade, dass wir es nicht aus eigener Kraft bewältigen können, sondern dass wir mit Gott an einer großen Sache mitwirken.

 

Der Vater ist größer als ich.

 

In unserer Gesellschaft ist Gleichmacherei angesagt. Aber alles Leben lebt durch Differenzierung. Die Unterschiede sind gerade das, was das Leben ausmacht. Wenn z.B. ein Haus abbrennt und alles nur noch Asche ist, dann ist alles gleich. Gott aber hat uns unterschiedlich geschaffen, z.B. als Mann und Frau. Eine Frau sagte mir einmal, dass sie mit ihrem Mann unterwegs war, und es kam eine Gefahr, der Mann war etwas entfernt, und sie klagte darüber, dass ihr Mann sie nicht beschützt habe in dieser Situation. Ich fand das sehr authentisch. Eine Frau will von ihrem Mann geliebt und beschützt werden. Ich weiß nicht, ob die sogenannte Emanzipation daran etwas ändert. Das soll nur ein Beispiel sein für Differenzierung. Und diese Differenzierung erleben wir nach den Worten Jesu auch in Gott. Obwohl Jesus und der Vater beide Gott sind, gibt es doch bei ihnen einen Unterschied:

 

Der Vater ist größer als ich.

 

Das heißt nicht, dass Jesus weniger wert wäre, dass er schlechter behandelt würde, dass der Vater seine Größe als Macht missbrauchen würde. Nichts dergleichen! Wo Liebe ist, da werden alle Menschen gut behandelt, da werden alle geliebt, und da sind alle glücklich, in aller Unterschiedlichkeit.

 

Gebet:

Jesus, ich danke dir, dass du uns viel über Gott erzählst und zeigst. Wir sind nach dem Bild Gottes erschaffen, auch ganz unterschiedlich, kleine und große. Wo die Sünde herrscht, wird Unterschiedlichkeit als Ungerechtigkeit empfunden, wo die Liebe herrscht, als Bereicherung. Hilf uns, mit Liebe mit unseren Unterschieden umzugehen, und bewahre uns vor falscher Gleichmacherei.

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org

 

 

 








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1 Kommentar:

  1. Jesus, DU SELBST bist in Gott und hast in Gott einen Vater,  der gross für Dich ist. Aus dieser großen Vaterschaft bist DU als Christus in unsere Welt gekommen. Daran hälst DU fest, und daran darf ich teilhaben. Dafür DANKE ich DIR. Denn in jeder Hl.Messe sagst Du,  " der Friede sei mit euch".
    Auch sagst Du, "gebt einander ein Zeichen des Friedens".
    Ja, Herr,  darum bitte ich.
    Bitte lege in mir due Gnade DEINES FRIEDENS, denn nur so,  kann ich heute in all meinen Begegnungen, Worten, Gedanken und Werken  Deinen Frieden halten, und zum Zeichen deines gegenwärtigen Friedens werden.
    Ja Herr, dass will ich.
    Hl.SCHUTZENGEL bitte hilf mir dabei. AMEN

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