Donnerstag, 8. April 2021

Kein Geist hat Fleisch und Knochen, wie ihr es bei mir seht. (Lk 24,39)

Osteroktav    Donnerstag

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 24,35-48

Die beiden Jünger, die von Emmaus zurückgekehrt waren, erzählten den Elf und den anderen Jüngern, was sie unterwegs erlebt und wie sie Jesus erkannt hatten, als er das Brot brach. 

Während sie noch darüber redeten, trat er selbst in ihre Mitte und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch! 

Sie erschraken und hatten große Angst, denn sie meinten, einen Geist zu sehen. 

Da sagte er zu ihnen: Was seid ihr so bestürzt? Warum lasst ihr in eurem Herzen solche Zweifel aufkommen? 

Seht meine Hände und meine Füße an: Ich bin es selbst. Fasst mich doch an, und begreift: Kein Geist hat Fleisch und Knochen, wie ihr es bei mir seht. 

Bei diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und Füße. 

Sie staunten, konnten es aber vor Freude immer noch nicht glauben. Da sagte er zu ihnen: Habt ihr etwas zu essen hier? 

Sie gaben ihm ein Stück gebratenen Fisch; 

er nahm es und aß es vor ihren Augen. 

Dann sprach er zu ihnen: Das sind die Worte, die ich zu euch gesagt habe, als ich noch bei euch war: Alles muss in Erfüllung gehen, was im Gesetz des Mose, bei den Propheten und in den Psalmen über mich gesagt ist. 

Darauf öffnete er ihnen die Augen für das Verständnis der Schrift. 

Er sagte zu ihnen: So steht es in der Schrift: Der Messias wird leiden und am dritten Tag von den Toten auferstehen, 

und in seinem Namen wird man allen Völkern, angefangen in Jerusalem, verkünden, sie sollen umkehren, damit ihre Sünden vergeben werden. 

Ihr seid Zeugen dafür.

 

 

Tagesimpuls:

 

Kein Geist hat Fleisch und Knochen, wie ihr es bei mir seht.  (Lk 24,39)

 

Hier ist es deutlicher wie sonst nie in der Bibel! Jesu verklärter Leib hat Fleisch und Knochen. Was wurde schon alles über die Auferstehung geschrieben und gesagt! Wie oft wird die Wirklichkeit dieser Erfahrung geleugnet. Wie viele Erklärungsversuche gibt es, die dieses Geschehen in das Innere der Zeugen verlegen wollen, in ihre Einbildung, in ihre Gedanken. Aber nein, es war wirklich! Und Jesus lässt sich anfassen. Und er isst sogar mit ihnen. Der Fisch, der vorher noch auf dem Tisch gelegen hatte, ist nicht mehr da, weil Jesus ihn verzehrt hatte. Das sind wahre Ereignisse, die sich hier mitten in unserer Welt so zugetragen haben, und die von den Jüngern glaubhaft bezeugt wurden.

 

Kein Geist hat Fleisch und Knochen, wie ihr es bei mir seht.

 

Die Tatsache, dass sie ihn nicht sofort erkennen – sie meinen zunächst, es sei ein Geist – zeigt, dass Jesus anders war als vorher. Dieses Anderssein drücken wir aus mit dem Eigenschaftswort „verklärt". Er hatte den verklärten Leib. Dieses Verklärt-Sein ist aber nicht ein Weniger an Realität, sondern ein Mehr.  Alles, was unser Leib hat, hat der verklärte Leib auch, aber er ist anders in der Form, dass er verwandelt ist. Wenn sich etwas verwandelt, dann setzt das eine Kontinuität, eine Identität voraus. Der Leib ist verwandelt, aber es ist sein Leib, und wie Jesus betont, mit Fleisch und Knochen.

 

Kein Geist hat Fleisch und Knochen, wie ihr es bei mir seht.

 

Jesus zeigt uns ein Vorbild für den Himmel. Wir glauben laut Glaubensbekenntnis auch an die Auferstehung des Fleisches. Ich habe einmal ein Grabmal gesehen, wo ein Fürst sich mit seiner Gattin nebeneinander begraben ließ in der Hoffnung, dann neben ihr zu liegen bei der Auferweckung. Der Reiseführer sagte dann, dass man eben im Mittelalter diese naive Vorstellung von der Auferstehung hatte. Aber vielleicht waren die Menschen gar nicht so naiv. Die wussten auch, dass der Leib verwest. Aber es war ein Glaubensbekenntnis zum Glauben an die Auferstehung des Fleisches. Wir werden bei der Auferstehung einen Körper aus Fleisch und Knochen haben, wie Jesus auch. Er wird anders sein, aber nicht weniger als jetzt, eher mehr.

 

Kein Geist hat Fleisch und Knochen, wie ihr es bei mir seht.

 

Für mich bedeutet dieses Osterevangelium, dass ich mich noch stärker gegen alle gnostischen, rein geistigen Erklärungen des Christentums aussprechen werde. Ich will immer wieder klarstellen, Gott wirkt im Fleisch, er hat Fleisch angenommen in Jesus, wurde im Fleisch gekreuzigt, ist im Fleisch auferstanden, und er ist bei uns in der Eucharistie, auch im Fleisch! Und er wirkt in der Welt, nicht nur geistigerweise, sondern auch im Fleisch, wenn wir z.B. den Glauben an körperliche Heilungswunder bekennen, oder in der materiellen Welt geschehene Wunder.

 

Gebet:

Jesus, danke, dass du uns in der Bibel diesen klaren Hinweis darauf gegeben hast, wie wir uns die Auferstehung vorstellen dürfen. Unser Leib ist untrennbar mit unserem Menschsein verbunden, und daher führst du uns zur Auferstehung. Ich danke dir so sehr für dieses wunderbare Ziel unseres Lebens. Hilf uns Christen, diesen Glauben treu zu bezeugen.

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org

 

 

 








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1 Kommentar:

  1. Herr Jesus Christus,  DEINE VERKLÄRTHEIT Ist schlichtweg so schön,  dass ich sie nicht in Worten fassen kann.
    Dafür jedoch schenkst DU mir die Möglichkeit des "Glaubens- Verstehens und Begreifens"
    in der Eucharistie, Deiner wahren gegenwärtigen Wesenhaftigkeit. Amen

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