Samstag, 10. April 2021

Empfangt den Heiligen Geist! Denen ihr die Sünden erlasst, denen sind sie erlassen. (Joh 19,22f)

02 Sonntag der Osterzeit

 

Evangelium                                                                                      Joh 20, 19–31

 

19Am Abend des ersten Tages der Woche,
als die Jünger aus Furcht vor den Juden
bei verschlossenen Türen beisammen waren,
kam Jesus,
trat in ihre Mitte
und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch!
20Nach diesen Worten
zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite.
Da freuten sich die Jünger, als sie den Herrn sahen.
21Jesus sagte noch einmal zu ihnen: Friede sei mit euch!
Wie mich der Vater gesandt hat,
so sende ich euch.
22Nachdem er das gesagt hatte,
hauchte er sie an
und sagte zu ihnen: Empfangt den Heiligen Geist!
23Denen ihr die Sünden erlasst,
denen sind sie erlassen;
denen ihr sie behaltet,
sind sie behalten.
24Thomas, der Dídymus – Zwilling – genannt wurde,
einer der Zwölf,
war nicht bei ihnen, als Jesus kam.
25Die anderen Jünger sagten zu ihm:
Wir haben den Herrn gesehen.
Er entgegnete ihnen:
Wenn ich nicht das Mal der Nägel an seinen Händen sehe
und wenn ich meinen Finger nicht in das Mal der Nägel
und meine Hand nicht in seine Seite lege,
glaube ich nicht.
26Acht Tage darauf waren seine Jünger wieder drinnen versammelt
und Thomas war dabei.
Da kam Jesus bei verschlossenen Türen,
trat in ihre Mitte
und sagte: Friede sei mit euch!
27Dann sagte er zu Thomas:
Streck deinen Finger hierher aus
und sieh meine Hände!
Streck deine Hand aus und leg sie in meine Seite
und sei nicht ungläubig, sondern gläubig!
28Thomas antwortete und sagte zu ihm:
Mein Herr und mein Gott!
29Jesus sagte zu ihm:
Weil du mich gesehen hast, glaubst du.
Selig sind, die nicht sehen und doch glauben.
30Noch viele andere Zeichen
hat Jesus vor den Augen seiner Jünger getan,
die in diesem Buch nicht aufgeschrieben sind.
31Diese aber sind aufgeschrieben,
damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus ist,
der Sohn Gottes,
und damit ihr durch den Glauben
Leben habt in seinem Namen.

 

 

Tagesimpuls:

 

Empfangt den Heiligen Geist! Denen ihr die Sünden erlasst, denen sind sie erlassen.  (Joh 19,22f)

 

Aus dem Kontext (Vers 24: „einer der Zwölf") geht hervor, dass es sich hier um eine Begegnung Jesu mit seinen Aposteln handelt. Diese bekommen von ihm eine besondere Gabe des Heiligen Geistes, die Sünden zu erlassen. Wir erkennen hier eine Struktur, die immer wieder auftaucht im Reich Gottes. Die Gaben des Heiligen Geistes sind einerseits allen Christen gegeben, und andererseits gibt es besondere Gaben für jeden einzelnen Menschen. Ein Beispiel: Jeder von uns Christen ist berufen, die Stimme Gottes zu hören, den Willen Gottes im Heiligen Geist zu erkennen, seine Berufung zu finden. Andererseits gibt es Menschen, denen Gott ganz besondere prophetische Gaben geschenkt hat, zum Aufbau seiner Kirche. Alle sollen seine Stimme hören, und einige haben diesbezüglich eine besondere Gabe.

 

Empfangt den Heiligen Geist! Denen ihr die Sünden erlasst, denen sind sie erlassen.

 

So ist es auch mit der Sündenvergebung. Alle Christen sind dazu berufen, Sünden zu vergeben und dadurch das Böse zu besiegen. Die Vergebung ist unsere stärkste Waffe geben den Teufel, gegen das Böse. Und dann gibt es die Apostel und deren Nachfolger, die Bischöfe und die Priester, die eine besondere Vollmacht zur Sündenvergebung bekommen haben. In der Katholischen Kirche ist man sogar verpflichtet, mindestens einmal im Jahr die Sündenvergebung von einem Priester zu empfangen. Aber alle, die das verstanden haben, gehen viel öfter zu einer sakramentalen Beichte, weil das einfach so viel kraftvoller ist als alles andere. Wir wollen doch das Böse überwinden. Warum dann zögern mit der sakramentalen Beichte beim Priester. Nicht zum Priester zur sakramentalen Beichte zu gehen wäre so, wie wenn ich meine Terrasse mit einer kleinen Bürste reinigen will, während ich einen Hochdruckreiniger zur Verfügung habe, den ich dann stehen lasse.

 

Empfangt den Heiligen Geist! Denen ihr die Sünden erlasst, denen sind sie erlassen.

 

Der Priester handelt in den Sakramenten als Stellvertreter Christi, oder, wie es die Tradition ausdrückt, „in Persona Christi". Das ist wie bei einem Segen. Es ist dann Christus der real Handelnde. Christus bindet sich an die sakramentale Handlung des Priesters. Leider gilt auch das Umgekehrte: Wo man das nicht in Anspruch nimmt, da geschieht es auch leider nicht. Wir sollen es in Anspruch nehmen.

 

Empfangt den Heiligen Geist! Denen ihr die Sünden erlasst, denen sind sie erlassen.

 

Ich habe mal darüber nachgedacht, ob nicht die Priester überfordert wären, wenn alle Christen wieder zur Beichte kommen würden. Das könnte evtl. mal geschehen. Aber meine Antwort darauf ist (natürlich nur eine Spekulation): Dann würde sich in der Kirche so viel zum Positiven verändern, so viel Gutes würde sich entwickeln, dass die Priester sich voll auf die Sakramentenspendung und die Verkündigung des Wortes konzentrieren könnten. Alles andere würden die Gläubigen dann übernehmen. Die vielen Gläubigen, die dann regelmäßig die Sakramente empfangen, würden die Priester in allen Belangen entlasten. Und dazu käme: Es würden wieder viele neue Berufungen kommen, weil die Kirche wieder lebendig würde.

 

Gebet:

Jesus, du würdest deine Kirche effektiv erneuern, wenn viele Christen das Sakrament der Versöhnung wieder neu entdecken würden. Umgekehrt erleben wir: Überall dort, wo die Kirche lebendig wird, da wird auch wieder viel mehr gebeichtet. Ich danke dir, dass wir die Anfänge der Erneuerung schon erleben dürfen. Danke, Jesus, für die Vollmacht, die du den Aposteln und den Priestern gegeben hast. Danke Jesus, für alle Charismen, für alle Gaben, die du in so großer Fülle schenkst.

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org

 

 








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1 Kommentar:

  1. Jesus, trotz verschlossener Türen
    trittst DU ein...
    》dass gibt mir Hoffnung,  dass auch DU in mein Herz kommst, wenn ich in Angst und Furcht bin《
    Du trittst ein,  erhebst Deine Stimme und sagst; "Friede Sei mit euch" ( mit Dir.. )
    Von jetzt an, mein Herr und Gott, brauche ich keine Angst mehr zu haben,  denn dein Begrüßungswort, begleitet mich überall hin.
    HL.GEIST ich bitte DICH, lass diesen Friedensgruss, täglich NEU  wie ein "Ohrwurm" in meinem Herzen erklingen. 
    Danke Jesus für Deine Wundmahle, dass ich sie mit Thomas zusammen ertasten darf.
    Denn hierin finde ich die Quelle Deiner nie endenden "Barmherzigkeit".
    Doch ich spüre, dass ich nur in den Genuss deiner gnadenreichen Barmherzigkeit komme, wenn ich "bewusst und ehrlich" auf Deinen Friedensgruss antworte:
    DU, mein Herr und Gott
    -   " Der Friede sei mit euch / dir "
    Ich
    -   " und mit DEINEM GEISTE "
    Amen

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