Freitag, 12. März 2021

Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit all deinen Gedanken und all deiner Kraft. (Mk 12,30)

03 Woche der Fastenzeit     Freitag

Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus - Mk 12,28b-34

In jener Zeit ging ein Schriftgelehrter zu Jesus hin und fragte ihn: Welches Gebot ist das erste von allen? 

Jesus antwortete: Das erste ist: Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist der einzige Herr. 

Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit all deinen Gedanken und all deiner Kraft. 

Als zweites kommt hinzu: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Kein anderes Gebot ist größer als diese beiden. 

Da sagte der Schriftgelehrte zu ihm: Sehr gut, Meister! Ganz richtig hast du gesagt: Er allein ist der Herr, und es gibt keinen anderen außer ihm, 

und ihn mit ganzem Herzen, ganzem Verstand und ganzer Kraft zu lieben und den Nächsten zu lieben wie sich selbst, ist weit mehr als alle Brandopfer und anderen Opfer. 

Jesus sah, dass er mit Verständnis geantwortet hatte, und sagte zu ihm: Du bist nicht fern vom Reich Gottes. Und keiner wagte mehr, Jesus eine Frage zu stellen.

 

 

Tagesimpuls:

 

Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit all deinen Gedanken und all deiner Kraft.  (Mk 12,30)

 


Das erste Gebot der Gottesliebe ist das erste. Das müsste uns inzwischen immer klarer werden, je mehr der gottlose Humanismus sein wahres Gesicht zeigt. Die freundliche Einladung zur Nächstenliebe ohne Gott, zur demokratischen Geschwisterlichkeit aller Menschen ohne den Glauben, hat die meisten Mitmenschen hinters Licht geführt. „Man kann ein guter Mensch sein ohne den Glauben, ohne in die Kirche zu gehen", lautet das Credo unserer Generation. Aber die gottlose Gesellschaft wird mehr und mehr inhuman, die Freundlichkeit schlägt um, der Einfluss des Bösen wird zunehmend sichtbar, und eines Tages werden sich die Menschen dann wundern, dass das angeblich so menschenfreundliche Gesicht unserer gottlos-humanistischen Gesellschaft doch nicht so menschenfreundlich ist, wie es zunächst vorgibt. Das muss nicht immer der ausdrückliche Plan böswilliger Menschen sein. Menschen werden in die Irre geführt, vielleicht meinen sie es sogar gut, aber der Teufel bekommt im Hintergrund immer mehr Macht, je mehr Jesus ignoriert oder verdrängt wird. Daher ist es so wichtig, das erste Gebot zu betonen: Die Gottesliebe.

 

Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit all deinen Gedanken und all deiner Kraft.

 

Legen wir diesen Satz Jesus als Maßstab an! Können wir dem je genügen? Nein, aber das ist nicht schlimm. Wir sollen unser Leben lang da hineinwachsen. In der Theologie gibt es das Wort Transzendenz. Das bedeutet so viel wie über sich hinauswachsen. Jesus legt uns einen Maßstab vor, der für uns eine Nummer zu groß ist, so wie wenn man einem Kind ein Kleidungsstück kauft, wo es erst noch hineinwachsen muss. Der Maßstab ist von Gott so groß gewählt, dass wir da erst noch hineinwachsen müssen. Ein Kind ist nicht frustriert über die Tatsache, dass es noch wachsen muss, im Gegenteil, es freut sich darauf, größer zu werden. Wir Erwachsenen aber sind frustriert, wenn wir gesagt bekommen, dass wir uns noch weiterentwickeln sollen. Wir sagen: „Bin ich denn nicht gut genug, so wie ich bin?" Der Pharisäer will, dass alle ihm sagen, wie gut er ist, und er sagt es sich jeden Tag selber vor, bis er es glaubt. Aber wir sind Kinder Gottes, wir sollen noch wachsen. Wir sollen uns darauf freuen, dass wir immer mehr in eine Liebe hineinwachsen, die größer ist als alles, was wir bisher kennen.

 

Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit all deinen Gedanken und all deiner Kraft.

 

Mit ganzen Herzen! Wir können unser Herz gar nicht verändern. Das kann nur Gott. Er schafft uns ein neues Herz. Wir können ihm unser Herz  hinhalten und diesen Veränderungsprozess zulassen. Mit ganzer Seele! Ich vermute, dass hier die Gefühle gemeint sind. Auch die können wir nicht so gut beeinflussen. Hier halten wir uns ebenfalls dem Herrn hin, damit er unsere Gefühle heilen möge. Mit all deinen Gedanken! Das können wir beeinflussen, wir können viel an das Wort Gottes denken. Wir können oft mit ihm reden. Mit all unserer Kraft. Auch dies können wir selber beeinflussen. Er weiß, dass unsere Kraft gering ist, aber mit unserer kleinen Kraft können wir den Herrn lieben. Nehmen wir uns das also vor: Mit Gedanken und mit unserer Kraft können wir den Herrn lieben, und er wird unser Herz und unsere Seele immer mehr verwandeln.

 

Gebet:

Jesus, wir erkennen die Gottesliebe als das erste Gebot an. Es ist für uns und für unsere Gesellschaft so wichtig. Nur du kannst uns vor dem Bösen beschützen. Jesus, ich bitte dich, dass du mein Herz und meine Seele heilst, dass ich immer liebesfähiger werde, weit über das bisherige hinaus. Jesus, ich will heute viel an dich denken, und ich will dir meine kleine Kraft schenken.

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org

 

 

 








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1 Kommentar:

  1. Herr, damit ich noch besser verstehen lerne was Gottes-Gebote in meinem Leben bewirken und zukünftig bewirken möchte, muss ich  - aufmerksam zuhören!
    Denn DU sagst mir  "Höre, (NN).
    Wenn ich also dein Wort nicht richtig aufnehme indem ich klar und aufmerksam zuhöre, dann kann ich nicht ermessen, was DU mir mit dem ersten Gebot sagen willst.

    Hl.Geist   kehr bei mir ein, damit ich immer mehr vom Wort Gottes verstehe. Amen

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