Freitag, 26. Februar 2021

Schließ ohne Zögern Frieden mit deinem Gegner. (Mt 5,25)

01 Woche der Fastenzeit     Freitag

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - Mt 5,20-26

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wenn eure Gerechtigkeit nicht weit größer ist als die der Schriftgelehrten und der Pharisäer, werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen. 

Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt worden ist: Du sollst nicht töten; wer aber jemand tötet, soll dem Gericht verfallen sein. 

Ich aber sage euch: Jeder, der seinem Bruder auch nur zürnt, soll dem Gericht verfallen sein; und wer zu seinem Bruder sagt: Du Dummkopf!, soll dem Spruch des Hohen Rates verfallen sein; wer aber zu ihm sagt: Du gottloser Narr!, soll dem Feuer der Hölle verfallen sein. 

Wenn du deine Opfergabe zum Altar bringst und dir dabei einfällt, dass dein Bruder etwas gegen dich hat, 

so lass deine Gabe dort vor dem Altar liegen; geh und versöhne dich zuerst mit deinem Bruder, dann komm und opfere deine Gabe. 

Schließ ohne Zögern Frieden mit deinem Gegner, solange du mit ihm noch auf dem Weg zum Gericht bist. Sonst wird dich dein Gegner vor den Richter bringen, und der Richter wird dich dem Gerichtsdiener übergeben, und du wirst ins Gefängnis geworfen. 

Amen, das sage ich dir: Du kommst von dort nicht heraus, bis du den letzten Pfennig bezahlt hast.

 

 

Tagesimpuls:

 

Schließ ohne Zögern Frieden mit deinem Gegner.  (Mt 5,25)

 

Wenn wir in das Himmelreich kommen wollen, also in das Reich der Liebe und des Friedens, dann müssen wir Frieden schließen mit all unseren Feinden, vor allem innerlich. Wir müssen allen alles vergeben. Solange wir noch auf dem Niveau des Alten Testaments sind, auf dem Niveau der Pharisäer, wo es heißt „Auge um Auge, Zahn um Zahn", das werden wir keinen Frieden finden, da werden wir nicht in das Reich Gottes eingehen. Jesus aber öffnet uns die Tür für das Reich Gottes. Das ist weit größer als das Niveau des Alten Testaments. „Auge um Auge" war eine Schadensbegrenzung, damit es nicht zu noch größeren Eskalationen kommt, aber das ist weit entfernt vom Frieden des Reiches Gottes.

 

Schließ ohne Zögern Frieden mit deinem Gegner.

 

Die Tür, die Jesus uns öffnet, scheint eng zu sein, und vieles sträubt sich dagegen bei Menschen, die von anderen tief verletzt worden sind. Wir erkennen, dass wir aus eigener Kraft gar nicht durch diese Tür gehen können. Wir können es nur mit der Gnade, die Jesus uns schenkt. Das genau ist sein Weg. Er will uns einen göttlichen Weg führen, den wir ohne die Beziehung zu ihm gar nicht gehen könnten. Daher ist diese Beziehung (was in der Bibel „Glaube" genannt wird) so wichtig. Alles, was Jesus lehrt, können wir nicht ohne diese Beziehung leben. Wenn die Humanisten glauben, dass man die Lehre Jesu verwirklichen kann, ohne an ihn zu glauben, dann ist das ein Irrtum. Nur mit seiner Kraft werden wir es können, und seine Kraft empfangen wir im Gebet, im Vollzug des Glaubens.

 

Schließ ohne Zögern Frieden mit deinem Gegner.

 

Wie kann ich erkennen, dass ich vergeben habe, dass ich – wie Jesus an anderer Stelle sagt – von ganzem Herzen vergeben habe? Ich selber kann nur mit dem Willen vergeben. Dass mein Herz mitschwingt, kann nur Jesus machen, denn ich selber kann mein Herz nicht heilen. Jesus ist der, der uns ein neues Herz schenkt. Er nimmt das Herz aus Stein aus unserer Brust und schenkt uns ein Herz aus Fleisch. Ich muss es wollen, dann schenkt Jesus mir die Gnade und die Heilung. Ich erkenne das daran, dass ich für meine Feinde beten kann, dass ich sie segnen kann, dass ich ihnen Gutes wünsche. Ich muss keinen Kontakt zu ihnen haben, denn das ist meistens unmöglich. Dazu bräuchte es eine Versöhnung, die auf Gegenseitigkeit beruhen muss. Der Friede, den Jesus hier meint, entsteht in meinem Herzen und hängt nicht davon ab, was der andere macht oder denkt.

 

Gebet:

Jesus, ich danke dir, dass du uns tiefer führst, weit über das Niveau des Alten Testaments hinaus. Ich danke dir, dass du uns das reine Herz schenkst, denn wir selber können das nicht. Ich will allen alles verzeihen. Bitte zeige mir, wo ich noch nicht genügend verziehen habe. Ich will auch mir selber verzeihen. Hilf mir dabei. Amen.

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org

 

 

 








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1 Kommentar:

  1. Schließe Frieden...!
    Jesus, beim lesen des heutigen Tagesevangelium kam mir spontan ein Geschehen vor Augen was ich vor nicht so langer Zeit hatte. In einem  Gespräch mit einem kranken Mann, kamen wir über das Thema  Krankheit auch zum Thema Glauben, Gott und Heilung...doch mein Gesprächspartner  meinte, "da glaub ich so nicht mehr dran".
    Jesus,  DU sprichst von Frieden schließen...  !
    Herr,  ich bitte um Verzeihung für all jene die noch nicht mit "DIR"  Frieden geschlossen haben.  ( denn nur wenn ich / wir  mit DIR in Frieden bin,  kann ich  - können wir auch Frieden weiter geben )
    Jesus, ich lese auch, " Ihr habt gehört...und  Ich aber sage euch..."
    Wenn ich über diese beide Aussagen nachdenke, erkenne ich für mich, dass DU DEINE ganze Göttliche Liebe hier zum Ausdruck bringst. Für mich ist das Zeichen Deiner unendlichen Liebe zu uns Menschen, da DU mir / uns  "alles ersparen möchtest" was mich / uns  zunichte und  in den tiefen, des  nie endenden Abgrund stürzen lässt.
    In dem heutigen Text entdecke ich für mich zwei Schlagwörter, die da heißen:
    Strafe und Hölle !

    Hl.Schutzengel bitte hilf mir immer schnell erkennen zu dürfen,  wann ich mich bei meinem Widersacher entschuldigen muss, damit die "Geschwisterlichkeit" neu zu blühen beginnt.   Hilf mir in der Fastenzeit für Frieden und Einheit zu beten.  Amen

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