Freitag, 25. Dezember 2020

Denn das Gesetz wurde durch Mose gegeben, die Gnade und die Wahrheit kamen durch Jesus Christus. (Joh 1,17)

WEIHNACHTEN

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes - Joh 1,1-18

 

Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. 

Im Anfang war es bei Gott. 

Alles ist durch das Wort geworden, und ohne das Wort wurde nichts, was geworden ist. 

In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. 

Und das Licht leuchtet in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht erfasst. 

Es trat ein Mensch auf, der von Gott gesandt war; sein Name war Johannes. 

Er kam als Zeuge, um Zeugnis abzulegen für das Licht, damit alle durch ihn zum Glauben kommen. 

Er war nicht selbst das Licht, er sollte nur Zeugnis ablegen für das Licht. 

Das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet, kam in die Welt. 

Er war in der Welt, und die Welt ist durch ihn geworden, aber die Welt erkannte ihn nicht. 

Er kam in sein Eigentum, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf. 

Allen aber, die ihn aufnahmen, gab er Macht, Kinder Gottes zu werden, allen, die an seinen Namen glauben, 

die nicht aus dem Blut, nicht aus dem Willen des Fleisches, nicht aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind. 

Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt, und wir haben seine Herrlichkeit gesehen, die Herrlichkeit des einzigen Sohnes vom Vater, voll Gnade und Wahrheit. 

Johannes legte Zeugnis für ihn ab und rief: Dieser war es, über den ich gesagt habe: Er, der nach mir kommt, ist mir voraus, weil er vor mir war. 

Aus seiner Fülle haben wir alle empfangen, Gnade über Gnade. 

Denn das Gesetz wurde durch Mose gegeben, die Gnade und die Wahrheit kamen durch Jesus Christus. 

Niemand hat Gott je gesehen. Der Einzige, der Gott ist und am Herzen des Vaters ruht, er hat Kunde gebracht.

 

 

Tagesimpuls:

 

Denn das Gesetz wurde durch Mose gegeben, die Gnade und die Wahrheit kamen durch Jesus Christus.  (Joh 1,17)

 

Das Evangelium stellt das Gesetz des Alten Testaments mit den zehn Geboten Jesus gegenüber. Durch Jesus kamen Gnade und Wahrheit. Wenn einer nun entgegnet, das Gesetz sei aber auch sehr gut, dann hat er Jesus noch nicht verstanden. Und wenn einer entgegnen würde, die anderen Religionen wären doch auch sehr gut, dann hat er Jesus erst recht nicht verstanden. Jesus zu verstehen, das ist eine Glaubenserfahrung. Gnade zu empfangen ist eine Erfahrung, wo man etwas spürt. Wenn man zuvor mit dem Gesetz vergeblich versucht hatte, die göttlichen Gebote einzuhalten, dann spürt man durch Jesus plötzlich eine Gnade, mit der das gelingt. Das ist eine Erfahrung. Man würde dann z.B. sagen: „Seit ich mein Leben Jesus übergeben habe, liebe ich ihn, und er hat mir eine Liebe zu meinen Mitmenschen geschenkt, die ich vorher nicht hatte."

 

Denn das Gesetz wurde durch Mose gegeben, die Gnade und die Wahrheit kamen durch Jesus Christus. 

 

Diese Erfahrung können viele Christen nicht nachvollziehen. Sie leben den christlichen Glauben wie ein Gesetz. Der christliche Glaube ist für sie eine Art Verhaltensnorm auf der Basis dessen, was Jesus gelehrt und vorgelebt hat. Wer die Gnade noch nicht kennengelernt hat, der ist dann auch geneigt, den christlichen Glauben auf derselben Stufe mit allen anderen Religionen zu sehen. Das, was hier mit Gnade und Wahrheit bezeichnet wird, hat derjenige ja noch gar nicht kennengelernt.

 

Denn das Gesetz wurde durch Mose gegeben, die Gnade und die Wahrheit kamen durch Jesus Christus. 

 

Je mehr wir die Gnade Jesu kennenlernen, umso mehr wird uns klar, dass das mit nichts in irgendeiner anderen Religion verglichen werden kann. Das Gesetz zu haben, ist das eine. Aber die Gnade zu haben, das Gesetz erfüllen zu können, ist etwas ganz anderes. Und es heißt auch: durch Christus kommen Gnade und Wahrheit. Wer eine persönliche Beziehung zu Christus hat, der kennt auch die Wahrheit. Für ihn ist das die Wahrheit. Das kann nicht mehr relativiert werden. Wer Jesus, wer die Gnade, noch nicht kennt, für den ist Jesus auch nicht die Wahrheit. Der behauptet, dass alle Religionen ein Stück Wahrheit beinhalten. Er kann nicht akzeptieren, dass in Jesus die ganze Wahrheit ist.

 

Denn das Gesetz wurde durch Mose gegeben, die Gnade und die Wahrheit kamen durch Jesus Christus. 

 

Wir müssen also verkünden, dass das Evangelium nicht eine Lehre, sondern eine persönliche Begegnung mit Jesus ist, das Kennenlernen einer Wahrheit, die Erfahrung einer Wahrheit. Aber wie gesagt, das ist die Beziehung zu einer realen Person, zur Person Gottes, die ich lieben und von der ich Liebe empfangen kann. Diese Erfahrung geht mit einer tiefen Überzeugung einher, die einem dann keiner mehr ausreden kann.

 

Gebet:

Jesus, ich danke dir, dass ich dich kennenlernen durfte. Bitte hilf vielen Menschen, diese Erfahrung zu machen. Ich will dich bezeugen, ich will bezeugen, dass du mehr als nur eine Lehre bist. Ich will bezeugen, dass man dich erfahren kann, dass man eine persönliche Beziehung zu dir haben kann, dass man dich lieben kann. Und ich will aus deiner Gnade leben, damit ich die Gebote Gottes wirklich leben kann.

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org

 

 

 







Roland Bohnen
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Fax 02456 - 3019


1 Kommentar:

  1. Jesus,  wenn ich den heutigen Evangeliumtext lese, so spüre ich  wie "eine Frische-  ein Aufbrechen- ein Neubeginn..." beginnt überspringen.
    Und es heißt:  "Und das Licht leuchtet in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht erfasst."   Das erinnert mich daran, dass Pflanzen eine Lichtquelle benötigen, damit sie gut wachsen und Frucht hervor bringen können -  denn wenn eine Pflanze,  ein Geschöpf längere Zeit kein Licht gesehen,  kein Licht erfasst hat, dann ist nichts mehr lebensfähig- dann geht es ein...und stirbt.

    Hl.Erzengel Gabriel, ich bitte dich;  lass mich Gottes Gnaden zuteil werden- so wie die Hirten auf dem Feld,  damit ich bereit bin zur Krippe JESU  hinzugehen um das LICHT DES LEBENS  zu erfassen und mich ganz vom Lichtglanz berühren und durchfluten zu lassen. 
    Hl. Gottesmutter Maria, Hl.Joseph, all ihr Heiligen bittet für mich / für uns. 
    Amen

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