Montag, 2. November 2020

Ein großer Prophet ist unter uns erweckt worden: Gott hat sein Volk heimgesucht. (Lk 7,16)

ALLERSEELEN

Evangelium                                                                                               Lk 7, 11–17

In jener Zeit
11kam Jesus in eine Stadt namens Naïn;
seine Jünger und eine große Volksmenge folgten ihm.
12Als er in die Nähe des Stadttors kam,
siehe, da trug man einen Toten heraus.
Es war der einzige Sohn seiner Mutter, einer Witwe.
Und viele Leute aus der Stadt begleiteten sie.
13Als der Herr die Frau sah,
hatte er Mitleid mit ihr
und sagte zu ihr: Weine nicht!
14Und er trat heran und berührte die Bahre.
Die Träger blieben stehen
und er sagte: Jüngling, ich sage dir: Steh auf!
15Da setzte sich der Tote auf
und begann zu sprechen
und Jesus gab ihn seiner Mutter zurück.
16Alle wurden von Furcht ergriffen;
sie priesen Gott
und sagten: Ein großer Prophet ist unter uns erweckt worden:
Gott hat sein Volk heimgesucht.
17Und diese Kunde über ihn
verbreitete sich überall in Judäa und 
im ganzen Gebiet ringsum.

 

Tagesimpuls:

 

Ein großer Prophet ist unter uns erweckt worden: Gott hat sein Volk heimgesucht. (Lk 7,16)
 

Jesu Wunder waren Zeichenhandlungen. Er wollte damit etwas zeigen. Die Reaktion der Menschen beweist, dass sie das Zeichen verstanden haben. Jesus ist von Gott gesandt. Sie haben noch nicht vollends verstanden, dass er der Sohn Gottes ist. Sie nennen ihn einen großen Propheten. Aber das macht nichts. Das kann ja noch mit der Zeit kommen. Wir alle sind unser Leben lang unterwegs, um Jesus immer tiefer zu verstehen. Wichtig ist, dass sie erkannten, Gott hat uns heimgesucht (heute würde man vielleicht eher sagen: „Gott hat uns besucht"), er ist uns nah, er ist zu uns gekommen.

 

Ein großer Prophet ist unter uns erweckt worden: Gott hat sein Volk heimgesucht.

Wenn ich sage Zeichenhandlung, dann heißt das aber nicht, dass die Mutter mit ihrem Sohn nur Mittel zum Zweck sei. Hier in der Bibel steht ausdrücklich, dass Jesus Mitleid mit der Mutter hat. Es geht Jesus also nicht nur um die anderen Menschen und um uns, damit wir etwas aus diesem Zeichen lernen können, es geht ihm auch um die betroffenen Personen selber. Das entspricht einer Erfahrung, die ich immer wieder mache. Wenn etwas gut ist, dann ist es auch in jeder Hinsicht und für alle Beteiligten gut. Und umgekehrt auch: Eine Sache, die nicht ihn Ordnung ist, ist meistens auch unter mehreren Aspekten betrachtet nicht gut. Ich sage mal ein einfaches Beispiel. Wenn eine Person von Gott eine Berufung hat und daher einen anderen Menschen oder eine andere Aufgabe verlassen muss, dann ist das nicht für den einen gut und für die anderen schlecht. Meist stellt sich heraus, dass es für alle gut ist. Und so sehe ich es hier im Evangelium. Es ist für die Mutter und den Sohn gut, aber es ist auch für uns gut, weil wir lernen, wer Jesus ist.

 

Ein großer Prophet ist unter uns erweckt worden: Gott hat sein Volk heimgesucht.

Dies Evangelium wird heute am Allerseelentag gelesen. Wir beten heute für die Verstorbenen. Was im Evangelium im Zeichen geschah, soll unseren Glauben stärken, dass Gott alle unsere Verstorbenen auferweckt. Das Leben, das Gott in uns gelegt hat, wird nicht vernichtet im Tod. Es wird erneuert. An einer anderen Stelle in Johannes 5,29 sagt Jesus, dass alle auferstehen werden, die das Gute getan haben zum Leben, die das Böse getan haben, zum Gericht. Gericht kann ja auch bedeuten, dass etwas wieder gerade gerichtet wird, oder etwas wird aufgerichtet, etwas wird wieder richtig gemacht. So gesehen steckt auch im Gericht noch Hoffnung. Aber dieser Prozess des Richtens kann schmerzhaft sein. Und da glauben wir, dass wir im Fürbittgebet den Verstorbenen beistehen können, um den Schmerz, den das Gericht mit sich bringt, zu lindern.

 

Gebet:

Jesus, ich danke dir, dass du uns durch viele Zeichen gezeigt hast, dass du das Leben in dir hast und uns das ewige Leben schenkst. Heute beten wir für alle unsere Verstorbenen, dass du sie aufrichtest und rettest, und dass alles in ihrem Leben gerade und richtig wird.

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org

 

 

 







Roland Bohnen
Pfarrer-Kreins-Str. 2
52538 Selfkant Süsterseel 
Telefon 02456 - 3627    
Fax 02456 - 3019


3 Kommentare:

  1. Lieber Pastor Bohnen,danke für die ermunternde Erklärung des Evangeliums.Sie machen immer wieder Mut, schön, dass es Sie gibt.

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  2. Jesus, auch ich habe auf eine Aufgabe lange warten müssen. Jetzt endlich ist es soweit! Ich bin immer wieder durch heftige Diskussionen gegangen. Meine Bestimmung macht mich demütig und frei! Auch alle anderen Menschen, die mit im Spiel waren, sind zufrieden.
    Jesus, du hast alles gut gefügt! Danke!
    Für mich immer wieder ein Zeichen, ich muss nicht alles selber tun.
    Die Menschen sagen: Gott hat sein Volk“ heimgesucht“. In dem Wort stecken für mich die Worte: Heimat und suchen!
    Jesus, du willst uns eine Heimat bereiten und du gibst den Menschen nicht auf, du suchst einen jeden von uns. Auch das wird deutlich bei dem Text vom verlorenem Schaf, du gehst einem jeden Menschen nach.
    Heiliger Geist, bleibe bei mir mit deiner Liebe und und deinem Frieden. Amen!

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  3. Jesus, ich danke Dir für dein heutiges Evangelium. Ich darf spüren, dass DU uns nicht alleine lässt. Genauso wie Du die Witwe in Liebe annimmst, mit all ihren Problemen, Ängsten und Sorgen und dann zur Freude aller, ein ganz großes Wunder wirkst!
    Die Mutter ist in Liebe bei ihrem verstorbenen Sohn...dass rührt dein Herz.
    Jesus ich wünsche mir, dass ich mich Tag um Tag, in dieser "schweren Zeit der Pandemie"  so weit öffnen kann,  dass DU in mein Herz  schaust, und dort "jene Liebe" entdeckst, die Dein Heiliges Herz rührt, und DU auch in dieser Zeit, noch Wunder wirkst. Amen
    Jesus ich vertrau auf dich

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