Mittwoch, 29. Juli 2020

Der Herr antwortete: Marta, Marta, du machst dir viele Sorgen und Mühen. (Lk 10,41)

Heilige Martha von Betanien

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 10,38-42

In jener Zeit kam Jesus in ein Dorf. Eine Frau namens Marta nahm ihn freundlich auf. 

Sie hatte eine Schwester, die Maria hieß. Maria setzte sich dem Herrn zu Füßen und hörte seinen Worten zu. 

Marta aber war ganz davon in Anspruch genommen, für ihn zu sorgen. Sie kam zu ihm und sagte: Herr, kümmert es dich nicht, dass meine Schwester die ganze Arbeit mir allein überlässt? Sag ihr doch, sie soll mir helfen! 

Der Herr antwortete: Marta, Marta, du machst dir viele Sorgen und Mühen. 

Aber nur eines ist notwendig. Maria hat den guten Teil gewählt, der wird ihr nicht genommen werden.

 

 

Tagesimpuls:

 

Der Herr antwortete: Marta, Marta, du machst dir viele Sorgen und Mühen.  (Lk 10,41)

 

In den Evangelien ist vieles festgehalten, was den Beteiligten im Nachhinein peinlich sein müsste. Es wird berichtet vom Streit unter den Jüngern, von der Verleugnung des Petrus, und hier von dieser Antwort Jesu an Marta. Sie beschwert sich gegen ihre Schwester, aber ihre Schwester bekommt von Jesus Recht. Eigentlich ist so etwas ja gut für unsere Demut. Und vielleicht hatten die Jünger diese Demut, dass sie nichts dagegen hatten, dass diese Begebenheiten weiter überliefert wurden.

 

Der Herr antwortete: Marta, Marta, du machst dir viele Sorgen und Mühen.

 

Wer findet sich nicht wieder in Marta, die sich so viele Sorgen macht? Die Sorgen ersticken das Reich Gottes in uns, das sagt Jesus schon im Gleichnis vom Sämann. Die Sorgen sind genauso schädlich wie die Gier nach Reichtum. Aber jeder von uns hat sie, jeder von uns hat Dinge, um die er sich kümmern muss, die gut laufen müssen, die man nicht auf die leichte Schulter nehmen darf. Wie also umgehen mit diesen Sorgen, wenn man nicht von Jesus getadelt werden will?

 

Der Herr antwortete: Marta, Marta, du machst dir viele Sorgen und Mühen.

 

Bei genauem Licht betrachtet sind viele Dinge, die wir so wichtig finden, in Wirklichkeit doch nicht so wichtig. Wir sehen das dann, wenn etwas wirklich Wichtiges passiert, z.B. ein Sterbefall. Dann kann alles, was wir sonst so wichtig finden, doch auf einmal liegen bleiben. Also die erste Frage ist: Wie wichtig sind die Dinge wirklich, die uns so viele Sorgen machen? Und sind sie wirklich so wichtig, dass wir deswegen die wertvolle Zeit des Gebets mit Jesus versäumen?

 

Der Herr antwortete: Marta, Marta, du machst dir viele Sorgen und Mühen.

 

Meine Erfahrung ist es, dass alles, was sehr stark mit dem Reich Gottes zu tun hat, relativ mühelos und einfach geht. Das liegt daran, dass Gott dann 90% macht. Wenn wir in seiner Führung leben, dann wird sein „Joch" auf einmal ganz leicht. Sogar wenn man ein Kreuz tragen muss, wird das irgendwie leicht, man fühlt sich getragen. Schwerfällig und mühsam wird das Leben und werden die Aufgaben eher dann, wenn ich nicht in der Führung Gottes lebe.

 

Der Herr antwortete: Marta, Marta, du machst dir viele Sorgen und Mühen.

 

Es gibt nur eine Sache, die der ständigen Bemühung, ja der ständigen Anstrengung bedarf: dass ich mich darum bemühe, die Zeiten mit Jesus durchzuhalten. Das braucht wirklich Planung. Z.B. in der Ferienzeit, dass man rechtzeitig überlegt: Wann ist hier eine Messe, wie kann ich das für den nächsten Tag am besten einplanen? Dass wir immer darauf achten, in der Gemeinschaft mit Jesus zu bleiben, das ist eigentlich das einzige, was uns eine gewisse tägliche Anstrengung abverlangt. Wenn wir das erreicht haben, laufen die Dinge einfacher, dann muss man sich um die anderen Sachen keine Sorgen mehr machen.

 

Gebet:

Jesus, obwohl ich das erkannt habe, lebe ich nicht immer so. Ich falle zurück in die Sorgen, mache mir um so viele Sachen Gedanken, die gar nicht nötig wären. Jesus, ich will in deiner Führung leben. Ich will dein leichtes Joch, wo du 90% tust und ich 10%. Hilf mir, zu erkennen, wo ich mich unnötig anstrenge, und hilf mir loszulassen, wo ich loslassen muss.

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org

 

 

 

 







Roland Bohnen
Pfarrer-Kreins-Str. 2
52538 Selfkant Süsterseel 
Telefon 02456 - 3627    
Fax 02456 - 3019


2 Kommentare:

  1. Ja, Herr ich glaube, wenn du sagst...
    "Ich bin die Auferstehung und das Leben; wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt."
    Jesus, dennoch brauche ich Deinen Geist, denn allein bin ich klein und schwach. Schenke mir Deinen Geist, damit ich zum Glauben befähigt werde. Amen
    Hl.Marta, bitte für uns

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  2. Jesus, wir haben beide Seiten in uns, Marta und Maria. Im Johannesevangelium, erfahren wir auch wie groß der Glaube der Marta ist. Marta sagte zu Jesus: Ich weiß, dass er auferstehen wird bei der Auferstehung der Toten. Weiter lesen wir, dass Marta zu dir sagt: Ja, Herr, ich glaube, dass du der Christus bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommen soll.
    Jesus, wir brauchen die Kontemplation und die Aktion. Die Verbundenheit mit dir muß an erster Stelle stehen, und daraus kommt dann das Dasein für die Menschen. Den Blick, für die Not in der Welt, oder vor unserer Haustür.
    Jesus Christus, erbarme dich unserer Schwachheit und leite uns durch deinen heiligen Geist. Amen!

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