Freitag, 24. Juli 2020

Dann ersticken es die Sorgen dieser Welt und der trügerische Reichtum. (Mt 13,22)

16 Woche im Jahreskreis     Freitag

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - Mt 13,18-23

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Hört, was das Gleichnis vom Sämann bedeutet. 

Immer wenn ein Mensch das Wort vom Reich hört und es nicht versteht, kommt der Böse und nimmt alles weg, was diesem Menschen ins Herz gesät wurde; hier ist der Samen auf den Weg gefallen. 

Auf felsigen Boden ist der Samen bei dem gefallen, der das Wort hört und sofort freudig aufnimmt, 

aber keine Wurzeln hat, sondern unbeständig ist; sobald er um des Wortes willen bedrängt oder verfolgt wird, kommt er zu Fall. 

In die Dornen ist der Samen bei dem gefallen, der das Wort zwar hört, aber dann ersticken es die Sorgen dieser Welt und der trügerische Reichtum, und es bringt keine Frucht. 

Auf guten Boden ist der Samen bei dem gesät, der das Wort hört und es auch versteht; er bringt dann Frucht, hundertfach oder sechzigfach oder dreißigfach. 

 

 

Tagesimpuls:

 

Dann ersticken es die Sorgen dieser Welt und der trügerische Reichtum.  (Mt 13,22)

 

Jesus nennt verschiedene Ursachen, warum der Same vom Reich Gottes in uns keine Frucht bringt. Das erste, was er nennt, ist, dass wir es nicht verstehen. Wir hören es zwar, aber wir verstehen nicht. Es findet keinen Bezug zu unserem Leben. Wenn wir es verstehen, dann stärkt es uns in unserer Identität als Kinder Gottes, dann stärkt es uns in unserer Berufung. Wir verstehen, wozu wir leben und was wir tun sollen. Wir lernen zu verstehen, dass wir nicht Sklave der Sünde sind, dass die Sünde keine Macht über uns hat, dass wir viel stärker sind, als wir vielleicht gedacht hatten, und dass wir von Gott die Kraft und die Fähigkeit bekommen haben, ein gutes Leben zu führen.

 

Dann ersticken es die Sorgen dieser Welt und der trügerische Reichtum.

 

Ein anderes Hindernis, was die gute Frucht verhindert, sind die Sorgen der Welt. Das Wort Sorge ist im Deutschen mehrdeutig. Es gibt eine gute Sorge im Sinne von Fürsorge. Ein Vater sorgt für seine Familie. Das ist gut. Aber Jesus spricht von anderen Sorgen. Das sind negative Gedanken vor der Zukunft, vor dem was kommen wird. Es sind Ängste, dass wir das, was kommen wird, nicht schaffen werden. Angst vor Leiden, vor Überforderung, vor Verlust von Reichtum, Komfort oder Selbstbestimmung. Diese Sorgen sind Lügen, die wir glauben, mit denen wir sozusagen einen Pakt geschlossen haben. Solange wir diesen Pakt nicht brechen, quälen uns diese Sorgen, und das Reich Gottes findet keinen Platz. Jesus wird verdrängt, er wird ganz hinten an gestellt.

 

Dann ersticken es die Sorgen dieser Welt und der trügerische Reichtum.

 

Ein drittes Hindernis, was Jesus benennt, ist der trügerische Reichtum. In dem Wort „trügerisch" sagt Jesus schon deutlich, dass es sich hier um eine Lüge handelt, um einen Betrug, um ein Blendwerk. Wir jagen dem Reichtum und all dem, was wir uns gern leisten können würden, nach, weil wir meinen, dass uns das glücklich machen würde, dass es uns dann besser gehen würde. Aber das sind nur Äußerlichkeiten, von denen unser Lebensgefühl kaum abhängt. Es ist sogar wie eine Droge, weil man immer mehr haben will. Jesus dagegen würde auf ein inneres Glück setzen. In uns ist der wahre Reichtum zu finden. Und das Jagen nach weltlichem Reichtum zwingt uns, immer außen zu bleiben, an der Oberfläche.

 

Dann ersticken es die Sorgen dieser Welt und der trügerische Reichtum.

 

Achten wir heute auf diesen Prozess! Das Reich Gottes wird heute morgen – oder wann immer ich mich mit diesem Evangelium befasse – neu gesät. Im Moment ist es da, es hat gute Wachstumsbedingungen. Achten wir nun darauf, wann es uns weggenommen wird, wann es erstickt wird, wodurch wir es möglicherweise verlieren. Und dann achten wir darauf, es in uns zu bewahren, damit es Frucht bringen kann.

 

Gebet:

Jesus, wenn ich am Morgen den Tag beginne, ist dein Reich in mir. Aber im Laufe des Tages verliere ich es immer wieder. Bitte hilf mir, die Lügen zu identifizieren, mit denen ich mich eins-mache, die dann letztlich dein Reich in mir ersticken oder wegnehmen. Hilf mir, in solchen  Momenten zu dir umzukehren.

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org

 

 

 







Roland Bohnen
Pfarrer-Kreins-Str. 2
52538 Selfkant Süsterseel 
Telefon 02456 - 3627    
Fax 02456 - 3019


1 Kommentar:

  1. Jesus, DU sagst mir heute Morgen;
    - mein Kind betrachte dich selbst und stelle fest, welche Art von Boden bist?

    Jesus, bin ich für Dich wie ein "plattgelaufener Weg, bin ich hart wie ein Fels, oder sogar von anderen Dingen umgeben?
    Ich werde mich nun auf den heutigen Weg machen und es herausfinden was ich wohl für Dich bin.
    Heiliger Schutzengel bitte hilf mir, dass ich am Tagesende zumindest das "dreissigfache" Jesus überreichen kann.

    Du mein Heiliger Schutzengel, mein treuer Freund und Weggefährte, ich bitte dich: Zeige meinem Herzen die Schritte die ich heute gehen muss (Schritte der Gottesliebe und der Nächstenliebe) damit ich so auf den Weg des Himmels gelange, und halte von mir fern alle bösen und negative Gedanken. Amen

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