Montag, 13. April 2020

Sagt meinen Brüdern, sie sollen nach Galiläa gehen und dort werden sie mich sehen. (Mt 28,10)

Ostermontag

 

Evangelium                                                                                                Mt 28, 8–15

 

Nachdem die Frauen die Botschaft des Engels vernommen hatten,
8verließen sie sogleich das Grab voll Furcht und großer Freude
und sie eilten zu seinen Jüngern,
um ihnen die Botschaft zu verkünden.
9Und siehe, Jesus kam ihnen entgegen
und sagte: Seid gegrüßt!
Sie gingen auf ihn zu,
warfen sich vor ihm nieder
und umfassten seine Füße.
10Da sagte Jesus zu ihnen:
Fürchtet euch nicht!
Geht und sagt meinen Brüdern,
sie sollen nach Galiläa gehen
und dort werden sie mich sehen.
11Noch während die Frauen unterwegs waren,
siehe, da kamen einige von den Wächtern in die Stadt
und berichteten den Hohepriestern alles, was geschehen war.
12Diese fassten gemeinsam mit den Ältesten den Beschluss,
die Soldaten zu bestechen.
Sie gaben ihnen viel Geld
13und sagten: Erzählt den Leuten:
Seine Jünger sind bei Nacht gekommen
und haben ihn gestohlen, während wir schliefen.
14Falls der Statthalter davon hört,
werden wir ihn beschwichtigen
und dafür sorgen, dass ihr nichts zu befürchten habt.
15Die Soldaten nahmen das Geld
und machten alles so, wie man es ihnen gesagt hatte.
Und dieses Gerücht
verbreitete sich bei den Juden bis heute.

 

 

Tagesimpuls:

 

Sagt meinen Brüdern, sie sollen nach Galiläa gehen und dort werden sie mich sehen.  (Mt 28,10)

Wichtige Ereignisse kann man nur erfassen, wenn man darauf vorbereitet ist. Ich denke als Beispiel an die Kommunionvorbereitung der Kinder, oder selbst an Weihnachten. Man braucht eine Ankündigung, man braucht eine Vorbereitung. Man könnte das Warten-Müssen als negativ ansehen, das einem etwas vorenthalten wird. Ebenso könnte man sich beschweren, dass ein Geber sein Geschenk einpackt. „Warum gibt er es mir nicht gleich? Warum muss ich es erst noch auspacken?" Aber all das dient der Vorbereitung, die den Wert des Geschenks oder des Ereignisses steigert. Je wichtiger ein Ereignis ist, umso mehr muss man sich seelisch darauf einstellen, damit man es wirklich richtig zu schätzen weiß. Wenn eine Sache gleich zu haben ist, dann ist sie auch banal. Man kann in diesem Zusammenhang sogar auch an die Sexualität denken. Wenn sie einfach so zu haben und zu praktizieren ist, dann ist sie banal und nichts mehr wert. Ein Liebespaar muss warten, damit die Sexualität wirklich diesen kostbaren Stellenwert bekommen kann, den sie im Plan Gottes für uns hat.

 

Sagt meinen Brüdern, sie sollen nach Galiläa gehen und dort werden sie mich sehen.

Die Begegnung mit dem Auferstandenen ist alles andere als banal. Sie ist das Größte, was uns in diesem Leben widerfahren kann. Daher kann man das nicht einfach so bekommen. Jesus kündigt sich an, er verabredet sich. Er kündigt sich an durch die Engel. Wir spüren in der ganzen Erzählung, wie erhaben diese Begegnung ist. Ein gewisses Maß an Frucht ist sogar angemessen: Gottesfurcht! Sie ist der Anfang der Weisheit. Gott liebt uns unendlich. Aber er ist kein Kumpel. Wir rufen ja unsere Eltern auch nicht einfach beim Vornamen, sondern sagen Mama oder Papa. Und unsere Eltern lieben uns auch. Liebe und Respekt sind keine Gegensätze. Jesus liebt uns unendlich, keiner kann uns so sehr lieben wie Jesus. Und zugleich bleibt die Begegnung mit ihm immer etwas Erhabenes, wo ein gewisses Maß an Furcht, eben die Gottesfurcht, angemessen bleibt.

 

Sagt meinen Brüdern, sie sollen nach Galiläa gehen und dort werden sie mich sehen.

Vielleicht sehnen wir uns nach einer neuen, oder einer tieferen Begegnung mit dem Auferstandenen. Wenn das so wäre, dann wäre das sehr gut. Und wenn es uns nicht so oder nicht so schnell gegeben wird, wie wir es uns wünschen, dann ist das auch sehr gut. Die Vorbereitung, das Warten, das Erwarten, all das ist wichtig und notwendig. Und Gott weiß genau, was für uns gut ist. Glauben wir ihm, dass er sich uns schenken will, viel mehr noch, als wir es ersehnen! Aber die Begegnung mit ihm darf und kann nicht zu etwas Banalem werden. Sie ist unendlich kostbar. Daher sind Gottesbegegnungen nicht inflationär. Sie bleiben etwas sehr Besonderes. Wir sollen sie erwarten und uns darauf freuen, aber er bestimmt, wann und wo und wie es uns geschenkt wird.

 

Gebet:

Jesus, ich danke dir, dass du dich gezeigt hast. Ich habe eine Sehnsucht nach tieferen Begegnungen mit dir. Aber ich glaube dir, dass du alles richtig machst. Du wirst mir alles zur rechten Zeit schenken. Ich danke dir, dass ich erkennen darf, wie wichtig die Sehnsucht ist, die Vorbereitung, das Warten. Ich bin gern dazu bereit.

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org

 

 

 







Roland Bohnen
Pfarrer-Kreins-Str. 2
52538 Selfkant Süsterseel 
Telefon 02456 - 3627    
Fax 02456 - 3019


1 Kommentar:

  1. Jesus, im Heiligen Wort gehst DU mir voraus damit ich DICH dann im Allerheiligsten Sakrament näher kommen darf.
    Durch das "Ostern-Deiner Auferstehung" darf ich erkennen; dass DU GOTT bist.
    So wie DU zu den Frauen sprichst, so redest DU jetzt auch zu mir, und sagst: "mein Kind, dass was du jetzt erlebst ist ein Moment deiner Entscheidung. Geh, und erzähl die Wahrheit vom Wort Gottes, oder - entscheide dich für das Geld - und die Reichtümer dieser Welt und verbreite die Irrlehren, so wie es die Grabwächter machen. Entscheide dich !"

    Jesus, ich entscheide mich für DEIN HEILIGES WAHRHAFTE WORT.
    Denn, ich bin dankbar für Deine Liebe, und dankbar darüber das ich "glaubend und staunend DICH lieben kann.
    Herr, DU bist auferstanden,
    JA Herr, DU bist wahrhaftig auferstanden. Halleluja

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