Mittwoch, 29. April 2020

Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir. (Mt 11,29)

Heilige Katharina von Siena    Fest

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - Mt 11,25-30

In jener Zeit sprach Jesus: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du all das den Weisen und Klugen verborgen, den Unmündigen aber offenbart hast. 

Ja, Vater, so hat es dir gefallen. 

Mir ist von meinem Vater alles übergeben worden; niemand kennt den Sohn, nur der Vater, und niemand kennt den Vater, nur der Sohn und der, dem es der Sohn offenbaren will. 

Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen. 

Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir; denn ich bin gütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seele. 

Denn mein Joch drückt nicht, und meine Last ist leicht.

 

 

Tagesimpuls:

 

Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir.  (Mt 11,29)

 

Im jüdischen Kontext wurde das Wort Joch verbunden mit den Geboten und Gesetzen Gottes. Jesu Gebote wären also leicht, nicht unmöglich zu befolgen. Das kann dadurch erklärt werden, dass Jesus uns den Heiligen Geist sendet. Er gibt uns die Kraft, alles, zu befolgen, was er uns geboten hat. Wir bekommen sozusagen Schwung von ihm, damit wir als Christen nach den Geboten Gottes leben können.

 

Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir.

 

Aber heute sehe ich noch einen anderen Aspekt. Ich glaube, es bedeutet auch, dass wir die Dinge so annehmen sollen, wie sie auf uns zukommen. Wir können in allem Gottes Fügung sehen. Natürlich können wir jetzt wieder mit der Diskussion beginnen, ob Gott das Böse schickt. Diese Diskussion bringt uns aber nicht weiter, im Gegenteil, sie hält uns davon ab, Gottes Fügungen anzunehmen. Wenn man sich immer gegen eine Sache sträubt, dann kostet das sehr viel Energie und man wird nie glücklich. Stattdessen sollen wir die Dinge aus der Hand Gottes annehmen. Das wäre Demut. Ich habe nicht zu bestimmen, wie es läuft, und ich will es auch nicht. Ich füge mich dem, was kommt.

 

Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir.

 

Vielleicht hilft dem ein oder anderen folgende Formulierung, die mir vor kurzem jemand gesagt hat: „Welche Zeichen will Gott uns durch die derzeitigen Ereignisse geben?" Ich bin fest davon überzeugt, dass Gott uns etwas sagen will durch die jetzige Situation. Wenn man es so formuliert, dann ist das Problem etwas entschärft, woher das Böse kommt. Man konzentriert sich darauf, was Gott bewirken will.

 

Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir.

 

Für mich ist die Haltung Jesu, die Haltung der Demut sehr befreiend. Ich muss nur Ja sagen zu dem, was geschieht, mich darin einfügen, und dann dementsprechend handeln. Das ist kein Fatalismus. Fatalismus wäre, wenn man gelähmt ist, wenn man gar nichts tun würde. Demut dagegen akzeptiert die Situation wie sie ist, nimmt sie aus Gottes Hand entgegen, und wird dann frei zum Handeln, indem sie den Willen Gottes sucht und das Beste aus der Situation macht. Dabei möchte ich wohl sagen, dass im Augenblick nicht angesagt ist, in Aktivismus zu verfallen. Ich glaube, dass Gott möchte, dass wir alle mehr zur Ruhe und zur Besinnung kommen.

 

Gebet:

Jesus, danke, dass du durch die Ereignisse zu uns sprichst. Du willst, dass wir alles aus deiner Hand annehmen und uns nicht dagegen sträuben. Danke, dass alles Gnade ist. Danke, dass wir uns nicht ärgern oder aufregen müssen. Danke für die Freiheit, die du uns schenkst, wenn wir die Dinge annehmen so wie du sie uns geschickt hast.

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org

 

 

 







Roland Bohnen
Pfarrer-Kreins-Str. 2
52538 Selfkant Süsterseel 
Telefon 02456 - 3627    
Fax 02456 - 3019


1 Kommentar:

  1. Herr Jesus, für mich ist Heute wichtig , dass ich das Sehen, welches aus dem Glauben erwächst, "in Glauben" annehme.
    Auch muss ich bereit sein, aus Liebe zu Dir, die "Unmündigkeit" in Demut anzunehmen.
    Jesus, in DIR selbst lebst DU die "Gottesliebe" diese "demutsvolle Unmündigkeit" ( ohne Mund ). Denn in Jes.53,7 ist zu lesen; "Er wurde bedrängt und misshandelt, aber er tat seinen Mund nicht auf"

    Jesus, auf die Fürsprache der Hl. Katharina von Siena stärke meinen Glauben

    Amen

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