Freitag, 10. April 2020

Dann sagte er zu dem Jünger: Siehe, deine Mutter! Und von jener Stunde an nahm sie der Jünger zu sich. (Joh 19,27)

Karfreitag

 

Er trug sein Kreuz und ging hinaus zur sogenannten Schädelhöhe, die auf hebräisch Golgota heißt. 

Dort kreuzigten sie ihn und mit ihm zwei andere, auf jeder Seite einen, in der Mitte Jesus. 

Pilatus ließ auch ein Schild anfertigen und oben am Kreuz befestigen; die Inschrift lautete: Jesus von Nazaret, der König der Juden. 

Dieses Schild lasen viele Juden, weil der Platz, wo Jesus gekreuzigt wurde, nahe bei der Stadt lag. Die Inschrift war hebräisch, lateinisch und griechisch abgefasst. 

Die Hohenpriester der Juden sagten zu Pilatus: Schreib nicht: Der König der Juden, sondern dass er gesagt hat: Ich bin der König der Juden. 

Pilatus antwortete: Was ich geschrieben habe, habe ich geschrieben. 

Nachdem die Soldaten Jesus ans Kreuz geschlagen hatten, nahmen sie seine Kleider und machten vier Teile daraus, für jeden Soldaten einen. Sie nahmen auch sein Untergewand, das von oben her ganz durchgewebt und ohne Naht war. 

Sie sagten zueinander: Wir wollen es nicht zerteilen, sondern darum losen, wem es gehören soll. So sollte sich das Schriftwort erfüllen: Sie verteilten meine Kleider unter sich und warfen das Los um mein Gewand. Dies führten die Soldaten aus. 

Bei dem Kreuz Jesu standen seine Mutter und die Schwester seiner Mutter, Maria, die Frau des Klopas, und Maria von Magdala. 

Als Jesus seine Mutter sah und bei ihr den Jünger, den er liebte, sagte er zu seiner Mutter: Frau, siehe, dein Sohn! 

Dann sagte er zu dem Jünger: Siehe, deine Mutter! Und von jener Stunde an nahm sie der Jünger zu sich. 

Danach, als Jesus wusste, dass nun alles vollbracht war, sagte er, damit sich die Schrift erfüllte: Mich dürstet. 

Ein Gefäß mit Essig stand da. Sie steckten einen Schwamm mit Essig auf einen Ysopzweig und hielten ihn an seinen Mund. 

Als Jesus von dem Essig genommen hatte, sprach er: Es ist vollbracht! Und er neigte das Haupt und gab seinen Geist auf. 

Weil Rüsttag war und die Körper während des Sabbats nicht am Kreuz bleiben sollten, baten die Juden Pilatus, man möge den Gekreuzigten die Beine zerschlagen und ihre Leichen dann abnehmen; denn dieser Sabbat war ein großer Feiertag. 

Also kamen die Soldaten und zerschlugen dem ersten die Beine, dann dem andern, der mit ihm gekreuzigt worden war. 

Als sie aber zu Jesus kamen und sahen, dass er schon tot war, zerschlugen sie ihm die Beine nicht, 

sondern einer der Soldaten stieß mit der Lanze in seine Seite, und sogleich floss Blut und Wasser heraus. 

Und der, der es gesehen hat, hat es bezeugt, und sein Zeugnis ist wahr. Und er weiß, dass er Wahres berichtet, damit auch ihr glaubt. 

Denn das ist geschehen, damit sich das Schriftwort erfüllte: Man soll an ihm kein Gebein zerbrechen. 

Und ein anderes Schriftwort sagt: Sie werden auf den blicken, den sie durchbohrt haben. 

Josef aus Arimathäa war ein Jünger Jesu, aber aus Furcht vor den Juden nur heimlich. Er bat Pilatus, den Leichnam Jesu abnehmen zu dürfen, und Pilatus erlaubte es. Also kam er und nahm den Leichnam ab. 

Es kam auch Nikodemus, der früher einmal Jesus bei Nacht aufgesucht hatte. Er brachte eine Mischung aus Myrrhe und Aloe, etwa hundert Pfund. 

Sie nahmen den Leichnam Jesu und umwickelten ihn mit Leinenbinden, zusammen mit den wohlriechenden Salben, wie es beim jüdischen Begräbnis Sitte ist. 

An dem Ort, wo man ihn gekreuzigt hatte, war ein Garten, und in dem Garten war ein neues Grab, in dem noch niemand bestattet worden war. 

Wegen des Rüsttages der Juden und weil das Grab in der Nähe lag, setzten sie Jesus dort bei.

 

 

Tagesimpuls:

 

Dann sagte er zu dem Jünger: Siehe, deine Mutter! Und von jener Stunde an nahm sie der Jünger zu sich.  (Joh 19,27)

 

Jesus vertraut dem Johannes seine Mutter an. Für jüdische Verhältnisse war das total unüblich und sogar brüskierend, denn es gab ja noch andere Verwandte. Gegenüber den Verwandten muss das ein Affront gewesen sein. Wenn Jesus es trotzdem so tut, dann muss es ihm sehr wichtig gewesen sein. Er will, dass Maria bei seiner jungen Kirche ist, nicht nur in Gedanken, nicht nur irgendwie symbolisch, sondern ganz real. Johannes soll für sie sorgen, die jetzt allein da steht. Und gleichzeitig wird Maria auch für die junge Kirche sorgen, sie wird den Jüngern beistehen, sie trösten, sie inspirieren. Maria hat kein Apostelamt, aber sie hat eine enorm hohe Bedeutung für die Kirche, einen sehr großen Einfluss.

 

Dann sagte er zu dem Jünger: Siehe, deine Mutter! Und von jener Stunde an nahm sie der Jünger zu sich.

 

Die Kirche hat es immer so verstanden, dass Johannes stellvertretend steht für die junge Gemeinde, die Maria aufnehmen soll, und für die Kirche als Ganzes, die Maria aufnehmen und annehmen soll. Wir persönlich, jeder einzelne, soll ebenfalls Maria zu sich nehmen, sie in sein Leben aufnehmen. Mit ihr kann es uns gelingen, unter dem Kreuz zu stehen, vor dem Kreuz nicht wegzulaufen. Sie kann uns trösten in den Momenten des Karsamstags, die wir selber auch erleben, wo Jesus zu schweigen scheint, wo er seinen Mund nicht auftut (vgl. Jes 53,7). Sie kann uns helfen, uns für den Heiligen Geist zu öffnen, weil sie selber als erstes vom Heiligen Geist überschattet wurde. So konnte sie die Jünger im Abendmahlssaal lehren, wie man richtig die Gaben des Heiligen Geistes erbittet und erwartet. Und all das kann sie für uns und mit uns heute auch tun.

 

Dann sagte er zu dem Jünger: Siehe, deine Mutter! Und von jener Stunde an nahm sie der Jünger zu sich.

 

Lassen wir es uns heute von Jesus sagen: „Ihr braucht Maria für den schweren Weg, der euch bevorsteht. Nehmt sie an, nehmt sie in euer Leben auf!" Mit Maria an der Seite können wir am besten auf dem Weg Jesu gehen und bleiben. Jesus selber ist, es, der sie uns an die Seite stellt.

 

Gebet:

Jesus, ich danke dir für die vielen Hilfen, die du uns auf unserem Weg mit dir schenkst. Die Hilfen sollen niemals von dir ablenken, sondern uns helfen, mit dir zu gehen und bei dir zu bleiben. Jesus, heute, am Karfreitag, hast du uns Maria geschenkt. Heute hast du uns deine Erlösung, dein Heil geschenkt. Heute hast du uns geschenkt, dass der Himmel wieder offen steht. Jesus, ich will alles annehmen, was du uns heute schenkst, vor allem dein Heil, deine Erlösung, deine Sündenvergebung, aber auch deine Mutter, die du uns als Begleiterin für den Weg geschenkt hast.

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org

 

 

 







Roland Bohnen
Pfarrer-Kreins-Str. 2
52538 Selfkant Süsterseel 
Telefon 02456 - 3627    
Fax 02456 - 3019


1 Kommentar:

  1. Jesus, DU stellst mich
    ( wie Johannes)
    an die Seite deiner Mutter.
    JA, gerne stelle ich mich unter
    "ihren mütterlichen Schutz"

    Jesus, das besondere ist, dass DU diese "mütterliche Berufung" vom Kreuz herab mit deiner ganzen Liebe, und mit der ganzen Gnade deines kostbaren Blutes, gesegnet hast.
    Danke Jesus

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