Montag, 24. Februar 2020

Ihr seid meine Freunde. (Joh 15,14)

Heiliger Matthias – Fest

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes - Joh 15,9-17

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern: Wie mich der Vater geliebt hat, so habe auch ich euch geliebt. Bleibt in meiner Liebe! 

Wenn ihr meine Gebote haltet, werdet ihr in meiner Liebe bleiben, so wie ich die Gebote meines Vaters gehalten habe und in seiner Liebe bleibe. 

Dies habe ich euch gesagt, damit meine Freude in euch ist und damit eure Freude vollkommen wird. 

Das ist mein Gebot: Liebt einander, so wie ich euch geliebt habe. 

Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt. 

Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch auftrage. 

Ich nenne euch nicht mehr Knechte; denn der Knecht weiß nicht, was sein Herr tut. Vielmehr habe ich euch Freunde genannt; denn ich habe euch alles mitgeteilt, was ich von meinem Vater gehört habe. 

Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und dazu bestimmt, dass ihr euch aufmacht und Frucht bringt und dass eure Frucht bleibt. Dann wird euch der Vater alles geben, um was ihr ihn in meinem Namen bittet. 

Dies trage ich euch auf: Liebt einander!

 

 

Tagesimpuls:

 

Ihr seid meine Freunde. (Joh 15,14)

 

Jesus sagt: „Ich nenne euch nicht mehr Knechte." Das heißt, dass wir zu Beginn Knechte waren, jetzt aber Freunde geworden sind. Also gibt es eine Steigerung. Man beginnt den Weg als Jünger. Man erkennt Jesus als den Herrn seines Lebens an. Jesus ist der Meister, wir seine Jünger. Und wenn wir das leben, wenn wir das gelebt haben, wenn wir wirklich tun, was er, der Meister, uns aufträgt, dann werden wir seine Freunde. Das ist also ein Weg. Die Beziehung wird immer besser, immer tiefer.

 

Ihr seid meine Freunde.

 

Es gibt ein viel beachtetes Buch von Sherry Weddell: „Forming intentional disciples" (wie man Menschen zu bewussten Jüngern Jesu ausbildet). Sie beschreibt die Vorstufen, die man durchläuft, bevor man wirklich ein bewusster Jünger Jesu ist. Wenn man das ernst nimmt, dann scheint es, dass die allermeisten Katholiken noch keine bewussten Jünger Jesu sind. Dann leben sehr viele von uns noch in den Vorstufen der Jüngerschaft. Wenn ich das nun mit dem heutigen Evangelium zusammenbringe, dann erkenne ich, wie viel Luft nach oben da noch ist. Nach der Jüngerschaft kommt die Freundschaft, und selbst danach geht es noch weiter nach oben.

 

Ihr seid meine Freunde.

 

Im Moment lese ich ein Buch von Bernard von Clairvaux, der nach diesen beiden Stufen noch eine weitere Stufe sieht. Nach der Freundschaft kommt die Sohnschaft. Gott setzt uns als seine Söhne und Töchter ein. Dann werden wir in einer sehr großen Freiheit leben. Alles wird uns gehören, wir werden in der Autorität Jesu als freie Kinder Gottes leben. Dementsprechend höre ich von einer Vaterherz-Spiritualität, die sich in der Kirche ausbreitet, ich höre von Menschen, denen eine ganz besondere Offenbarung des Vaters geschenkt wird. Das alles macht mir großen Mut. Der Weg führt nach oben: Jüngerschaft – Freundschaft – Sohnschaft! Es geht immer weiter, wird immer schöner, immer tiefer. Es lohnt sich den Weg ganz unten anzufangen, es lohnt sich, jede Stufe hochzuklettern. Ja, es ist jede Mühe wert.

 

Gebet:

Jesus, ich danke dir so sehr, dass du mich auf diesen Weg gerufen hast. Ich danke dir für immer tiefere Offenbarungen, die uns Christen heute geschenkt werden. Ich danke dir für den Weg zu echter Jüngerschaft, ich danke dir für alle Erfahrungen der Freundschaft, die du uns Christen heute schenkst. Ich danke dir für alle Offenbarungen des Vaterherzens Gottes. Hilf uns, zu wachsen, Fortschritte zu machen, immer tiefer einzutauchen in die Jüngerschaft, die Freundschaft und in die Sohnschaft.

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org

 

 

 







Roland Bohnen
Pfarrer-Kreins-Str. 2
52538 Selfkant Süsterseel 
Telefon 02456 - 3627    
Fax 02456 - 3019


1 Kommentar:

  1. Jesus DU sagst: Wie mich der Vater geliebt hat, so habe auch ich euch geliebt. Bleibt in meiner Liebe! 

    - wenn das alles so einfach wäre...

    Ich kann mich an eine Zeit in meinem Leben erinnern, da fiel mir das "in dr Liebe bleiben sehr schwer".
    Doch über die Jahre habe ich kennengelernt das es geht, "in der Liebe zu bleiben". Und das tolle ist, ich kann und darf täglich neu aus dieser "Quelle des Friedens" schöpfen.
    Denn seitdem ich vom Herzen her gelernt und aus dem Glauben erkannt habe, "alte Zöpfe von Streit, Unbequemlichkeit, Ärgernis, Unvergebenheit..." los zu lassen und mich willentlich davon zu befreien, "trinke ich täglich aus der Friedensquelle Jesus Christus".
    Danke Jesus

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