Freitag, 27. Dezember 2019

Weil der andere Jünger schneller war als Petrus, kam er als Erster ans Grab. (Joh 20,4)

Heiliger Johannes

Aus dem Heiligen Evangelium nach Johannes - Joh 20,2-8

Am ersten Tag der Woche lief Maria von Magdala schnell zu Simon Petrus und dem Jünger, den Jesus liebte, und sagte zu ihnen: Man hat den Herrn aus dem Grab weggenommen, und wir wissen nicht, wohin man ihn gelegt hat. 

Da gingen Petrus und der andere Jünger hinaus und kamen zum Grab; 

sie liefen beide zusammen dorthin, aber weil der andere Jünger schneller war als Petrus, kam er als erster ans Grab. 

Er beugte sich vor und sah die Leinenbinden liegen, ging aber nicht hinein. 

Da kam auch Simon Petrus, der ihm gefolgt war, und ging in das Grab hinein. Er sah die Leinenbinden liegen 

und das Schweißtuch, das auf dem Kopf Jesu gelegen hatte; es lag aber nicht bei den Leinenbinden, sondern zusammengebunden daneben an einer besonderen Stelle. 

Da ging auch der andere Jünger, der zuerst an das Grab gekommen war, hinein; er sah und glaubte.

 

 

Tagesimpuls:

 

Weil der andere Jünger schneller war als Petrus, kam er als Erster ans Grab. (Joh 20,4)

 

Johannes und Petrus werden im Evangelium an einigen Stellen gegenübergestellt. Johannes kommt erst zum Grab, weil er schneller ist. Aber er lässt Petrus den Vortritt. Beim wunderbaren Fischfang nach der Auferstehung erkennt Johannes Jesus als erstes, wenn er sagt: „Es ist der Herr." (Joh 21,7) Johannes wird dargestellt als der Lieblingsjünger, der am Herzen Jesu liegt (Joh 13,23). Er ist der Mystiker, der Jesus schnell erkennt, noch vor den anderen.

 

Weil der andere Jünger schneller war als Petrus, kam er als Erster ans Grab.

 

Im Vergleich dazu ist Petrus langsamer. Aber er ist der Sprecher, der erste, der Papst, wenn man es schon so bezeichnen möchte. Petrus erhält daher im heutigen Evangelium den Vorrang. Obwohl Johannes schneller ist, lässt er Petrus als erstes in das Grab gehen. Darin sehen die Theologen das Zusammenspiel von Charisma und Amt in der Kirche. Man muss darauf achten, dass das nie ein Gegensatz wird. Genau genommen muss man sogar betonen, dass das Amt auch ein Charisma ist. Man müsste also besser formulieren: Das Charisma des Schauens (Mystik) und das Charisma der Leitung. In unserer Kirche haben die Priester das Charisma der Leitung inne, und oft stoßen sich die Mystiker daran, dass die Priester die Dinge noch nicht so schnell sehen, wie sie es sollten. Die Priester wiederum wollen sich von charismatisch-prophetischen Menschen keine Vorschriften machen lassen. Ideal wäre, wenn die Priester das Wort der Propheten annähmen und prüfen würden. Als Johannes Petrus beim  Fischfang sagte „es ist der Herr", da hat Petrus das angenommen und sofort danach gehandelt. So ist es ideal. Es müssen nicht alle Christen Mystiker sein, aber wir sollen uns von den Mystikern etwas sagen lassen. Zugleich haben die Priester, die Amtsträger, aber auch die Aufgabe der Unterscheidung der Geister. Sie müssen prüfen, ob das echt ist, was die Mystiker erkennen. Ohne die Ergänzung und die Prüfung von Seiten der Priester wären die Mystiker in der Gefahr, stolz zu werden und in die Irre zu laufen. Johannes macht es richtig, er ordnet sich dem Petrus unter, obwohl er immer wieder schneller ist als dieser.

 

Gebet:

Jesus, danke, dass du die Charismen genau richtig verteilst in deiner Kirche. Hilf allen, die tiefer schauen, sich in Liebe und Demut den Amtsträgern unterzuordnen und darauf zu vertrauen, dass du alles so führst, wie du es haben möchtest. Hilf den Priestern, sich zu öffnen für die übernatürlichen Dinge, für die Botschaften und Einsichten der Propheten, damit diese nicht einfach abgelehnt, sondern geprüft werden können. Danke, dass wir in unserer heutigen Kirche wieder sehr viel Prophetisches erleben dürfen. Hilf uns aber, die Geister gut zu unterscheiden.

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org

 

 

 







Roland Bohnen
Pfarrer-Kreins-Str. 2
52538 Selfkant Süsterseel 
Telefon 02456 - 3627    
Fax 02456 - 3019


1 Kommentar:

  1. Jesus,ich bitte um die Gnade
    "des richtigen Erblickens, und Schauens."
    Lass mich mit dem gleichen tiefen Blick, mit dem ich die Krippe
    (Geburt) ansehe,
    auch das Grab ( den Tod ) das leere Grab ( die Auferstehung) schauen.
    Schenke mir auch die Gnade, des richtigen Lesens,( Bibel ) das was zwischen Geburt und Tod / und Auferstehung liegt, damit ich mehr und mehr Glauben kann, und in rechter Weise die Hl.Eucharistie feiern werde.

    Amen

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