Montag, 30. Dezember 2019

Nun war sie eine Witwe von vierundachtzig Jahren. Sie hielt sich ständig im Tempel auf und diente Gott Tag und Nacht mit Fasten und Beten. (Lk 2,37)

Weihnachtszeit 30 Dezember

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 2,36-40

In jener Zeit lebte eine Prophetin namens Hanna, eine Tochter Penuëls, aus dem Stamm Ascher. Sie war schon hochbetagt. Als junges Mädchen hatte sie geheiratet und sieben Jahre mit ihrem Mann gelebt; 

nun war sie eine Witwe von vierundachtzig Jahren. Sie hielt sich ständig im Tempel auf und diente Gott Tag und Nacht mit Fasten und Beten. 

In diesem Augenblick nun trat sie hinzu, pries Gott und sprach über das Kind zu allen, die auf die Erlösung Jerusalems warteten. 

Als seine Eltern alles getan hatten, was das Gesetz des Herrn vorschreibt, kehrten sie nach Galiläa in ihre Stadt Nazaret zurück. 

Das Kind wuchs heran und wurde kräftig; Gott erfüllte es mit Weisheit, und seine Gnade ruhte auf ihm. 

 

 

Tagesimpuls:

 

Nun war sie eine Witwe von vierundachtzig Jahren. Sie hielt sich ständig im Tempel auf und diente Gott Tag und Nacht mit Fasten und Beten. (Lk 2,37)

 

Vor Jahren sprach ich mal mit einem Witwer, der sagte mir: „Meine Kinder sagen, ich soll mir eine neue Frau anschaffen." Ich weiß nicht mehr, wie ich geantwortet habe. Aber ich finde, dass die Ehe eine Berufung ist, nicht etwas, das man einfach so aus menschlichem Willen „macht". Ich erlebe auch leider immer wieder bei geschiedenen oder getrenntlebenden Menschen, dass sie, nachdem sie eine Zeit lang klagen über die Trennung, sich allzu schnell wieder an einen anderen Partner binden. Die katholische Lehre über die Ehe und das Wiederheiraten wird dann völlig ignoriert. Es zählt nur: Ich bin allein, und jetzt suche ich mir einen neuen Partner. Was die Kirche lehrt, interessiert dann nicht mehr. Wir sind ja nicht mehr so „altmodisch" oder so streng wie früher. Und dann ist es natürlich auch ganz selbstverständlich, dass man regelmäßig die Kommunion empfängt, weil die Kirche ja heute auch „lockerer geworden ist".

 

Nun war sie eine Witwe von vierundachtzig Jahren. Sie hielt sich ständig im Tempel auf und diente Gott Tag und Nacht mit Fasten und Beten.

 

Ich will und darf niemanden verurteilen. Ich möchte nur sensibel machen dafür, dass man doch den Willen Gottes suchen sollte. Die Ehe ist doch eine Berufung! Und man kann doch seine Berufung nicht einfach so in die Hand nehmen, wie wenn man z.B. eine Reise plant. Wir dürfen Gott doch nicht ins Handwerk pfuschen. Normalerweise gilt doch mein Eheversprechen, was ich abgelegt habe, auch dann, wenn der Partner mich verlassen hat. Ich bin doch weiterhin an mein Versprechen gebunden, in guten wie in schlechten Tagen. Aber in solchen Fällen scheint Gott keine Rolle mehr zu spielen. Es zählt nur: Ich will nicht allein sein und suche einen neuen Partner.

 

Nun war sie eine Witwe von vierundachtzig Jahren. Sie hielt sich ständig im Tempel auf und diente Gott Tag und Nacht mit Fasten und Beten.

 

Wir versuchen, den Jugendlichen zu erklären, was eine Berufung ist, und dass man sich nicht einfach so eine Freundin sucht, nur weil alle eine haben. Aber die Erwachsenen machen es nicht anders. Wahrscheinlich ist es so, dass die allerwenigsten, Jugendliche wie Erwachsene, so im Glauben an Jesus gefestigt sind, dass sie wirklich in diesem Bereich ihr Leben Gott anvertrauen und auf Gott vertrauen. Da nimmt man sein Schicksal doch lieber selber in die Hand.

 

Nun war sie eine Witwe von vierundachtzig Jahren. Sie hielt sich ständig im Tempel auf und diente Gott Tag und Nacht mit Fasten und Beten.

 

Ich danke für das Zeugnis der Hannah, die sich ganz Gott anvertraut hat nach dem frühen Tod ihres Mannes. Sie wurde Zeugin für Jesus, das war ihre Berufung. Wie schön wäre es, wenn mehr Menschen – auch in Lebenskrisen – nach ihrer Berufung fragen würden, anstatt selber ihr Schicksal in die Hand zu nehmen.

 

Gebet:

Jesus, die Menschen in unserer Gesellschaft sind sehr verunsichert. Dein Wille ist unbekannt oder wird abgelehnt. Was die Kirche zu Ehe lehrt, wird selbst innerhalb der Kirche nicht mehr anerkannt. Dadurch ist dein Wille sehr verdunkelt. Ich glaube, dass nur die Menschen deinen Willen erkennen und leben können, die sehr tief in dir verwurzelt sind. Bitte hilf uns, diese Tiefe im Glauben zu finden, dass dein Wille über alles Menschliche gestellt wird. Dass auch Erwachsene nach ihrer Berufung fragen und sich ganz dir anvertrauen.

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org

 

 

 







Roland Bohnen
Pfarrer-Kreins-Str. 2
52538 Selfkant Süsterseel 
Telefon 02456 - 3627    
Fax 02456 - 3019


2 Kommentare:

  1. Gott, auch wenn in meinem Leben
    nicht immer alles ( nach menschlichen Denken ) in Erfüllung geht, so bist DU immer da.
    Ich muss nur zu DIR kommen.

    Ich bitte DICH, auf die Fürsprache der HL.Hannah, sei auch mir /uns gnädig, und schenke uns die Gnade des Vertrauens.

    Amen
    Jesus, ich vertraue auf dich

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  2. Ich bete für all die Menschen, die unter der Zerrissenheit ihrer Seele und im Bewusstsein ihrer Unvollkommenheit als Christ leiden. Mögen all diese Menschen ermutigenden Beistand und nicht Verurteilung erhalten. Wie wir alle, die wir den täglichen Kampf gegen die Sünde führen.

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