Samstag, 30. November 2019

Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, in der ihr es nicht erwartet. (Mt 24,44)

Advent 01 Sonntag  

 

EVANGELIUM                                                                                                Mt 24, 37-44

 

In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:

37Wie es in den Tagen des Noach war, so wird es bei der Ankunft des Menschensohnes sein.

38Wie die Menschen in den Tagen vor der Flut aßen und tranken und heirateten, bis zu dem Tag, an dem Noach in die Arche ging,

39und nichts ahnten, bis die Flut hereinbrach und alle wegraffte, so wird es auch bei der Ankunft des Menschensohnes sein.

40Dann wird von zwei Männern, die auf dem Feld arbeiten, einer mitgenommen und einer zurückgelassen.

41Und von zwei Frauen, die mit derselben Mühle mahlen, wird eine mitgenommen und eine zurückgelassen.

42Seid also wachsam! Denn ihr wisst nicht, an welchem Tag euer Herr kommt.

43Bedenkt: Wenn der Herr des Hauses wüsste, zu welcher Stunde in der Nacht der Dieb kommt, würde er wach bleiben und nicht zulassen, dass man in sein Haus einbricht.

44Darum haltet auch ihr euch bereit! Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, in der ihr es nicht erwartet.

 

 

Tagesimpuls:

 

Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, in der ihr es nicht erwartet.  (Mt 24,44)

 

Bei einem Bibelteilen in der vergangenen Woche fiel mir dieser Satz Jesu auf, aber ich verstand ihn ganz anders, als normalerweise, vermutlich auch anders als Jesus ihn damals gemeint hat. Aus dem Kontext ergibt sich deutlich, dass Jesus uns warnen will vor einem oberflächlichen Leben (essen, trinken, heiraten), in dem für Gott kein Platz ist. Aus dem Wort von den zwei Personen, die dasselbe tun, geht für mich hervor, dass wir Christen äußerlich dasselbe tun wie alle anderen, aber doch ist bei uns ein Unterschied: Unser Herz ist in allem bei Gott. Und wenn wir Gott aus den Augen verlieren, dann sind wir nicht bereit, dann kann Jesus uns nicht mitnehmen bei seiner Wiederkunft. Ich glaube, dass Jesus das so gemeint hat, wenn er von seinem plötzlichen und überraschenden Wiederkommen spricht.

 

Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, in der ihr es nicht erwartet.

 

Aber für mich war es in dieser Woche anders. Ich musste an die göttliche Hilfe denken, die auf einmal überraschend kommt, wenn man schon nicht mehr damit rechnet. Ich musste an die Situation unserer Kirche denken, wo man in vielen Bereichen dazu neigt, die Hoffnung aufzugeben, dass sich grundlegend etwas ändern wird. So viele Christen reden davon, dass Kirchen geschlossen werden müssen, dass unser christliches Leben immer weniger wird usw. Es ist schwer, da noch auf einen Neuaufbruch, einen Neuanfang zu hoffen. Und in diese Situation hinein höre ich das Wort Jesu:

 

Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, in der ihr es nicht erwartet.

 

Also wird er uns überraschen – aber im positiven Sinne. Er wird kommen, um zu helfen, er wird kommen, um zu erneuern. Mir fällt dazu eine Begebenheit aus der Apostelgeschichte ein: Petrus war im Gefängnis, und die Gemeinde betete für seine Befreiung. Als er dann aber wunderbar befreit wurde und vor der Tür stand, konnte man es nicht fassen. Keiner hatte wirklich mit seiner Befreiung gerechnet (vgl. Apg 12). Vielleicht ist es ähnlich mit unseren vielen Gebeten um die Erneuerung des Glaubens in unserer Kirche. Wenn Jesus dann wirklich kommt und unsere Gebete erhört, dann werden wir es kaum fassen können, wir werden überrascht sein von seinem Eingreifen.

 

Gebet:

Jesus, ich danke dir, dass du zu uns kommen willst. Ich danke dir, dass wir dich erwarten dürfen. Bitte komm uns und unserer Kirche zu Hilfe. Bitte komm und erneuere unseren Glauben. Hilf uns, wirklich mit deiner Hilfe, mit deinem Eingreifen, zu rechnen. Maria sagte, dass bei Gott nichts unmöglich ist. Hilf uns, an das Unmögliche zu glauben, dass du es möglich machen kannst.

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org

 

 

 







Roland Bohnen
Pfarrer-Kreins-Str. 2
52538 Selfkant Süsterseel 
Telefon 02456 - 3627    
Fax 02456 - 3019


1 Kommentar:

  1. Jesus, wenn ich die Evangelien der letzten Tage aufmerksam gelesen habe, fällt mir auf, dass mein Leben "nur ein Durchschreiten" ist, hinein in die EWIGKEIT zu DIR.
    Jedoch muss ich aufpassen, dass ich nicht zurückbleibe, denn dann hätte ich verloren, so wie die Menschen zur Zeit Noachs.

    Hl.Schutzengel, du bist immer für mich in der Nähe Gottes, dafür danke ich dir.
    Hl.Schutzengel, begleite und führe mich auf den rechten Glaubensweg, den auch die Apostel Andreas und Simon gegangen sind. Amen

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