Samstag, 1. Juni 2019

Ich habe ihnen deinen Namen kundgetan und werde ihn kundtun, damit die Liebe, mit der du mich geliebt hast, in ihnen ist und ich in ihnen bin. (Joh 17,26)

07 Sonntag der Osterzeit

Evangelium  Joh 17, 20–26

20In jener Zeit erhob Jesus seine Augen zum Himmel
und betete:
Heiliger Vater, ich bitte nicht nur für diese hier,
sondern auch für alle, die durch ihr Wort an mich glauben.
21Alle sollen eins sein:
Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir bin,
sollen auch sie in uns sein,
damit die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast.
22Und ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben,
die du mir gegeben hast,
damit sie eins sind, wie wir eins sind,
23ich in ihnen und du in mir.
So sollen sie vollendet sein in der Einheit,
damit die Welt erkennt,
dass du mich gesandt hast
und sie ebenso geliebt hast, wie du mich geliebt hast.
24Vater, ich will, dass alle, die du mir gegeben hast,
dort bei mir sind, wo ich bin.
Sie sollen meine Herrlichkeit sehen,
die du mir gegeben hast,
weil du mich schon geliebt hast vor Grundlegung der Welt.
25Gerechter Vater, die Welt hat dich nicht erkannt,
ich aber habe dich erkannt
und sie haben erkannt, dass du mich gesandt hast.
26Ich habe ihnen deinen Namen kundgetan
und werde ihn kundtun,
damit die Liebe, mit der du mich geliebt hast, in ihnen ist
und ich in ihnen bin.

 

Tagesimpuls:

 

Ich habe ihnen deinen Namen kundgetan und werde ihn kundtun, damit die Liebe, mit der du mich geliebt hast, in ihnen ist und ich in ihnen bin.  (Joh 17,26)

 

In den Evangelien vor Pfingsten muss man suchen, wo der Heilige Geist erwähnt wird. Leider wurde von der Kommission, die die Evangelien bestimmt hat, für diesen Sonntag kein Evangelium ausgewählt, in dem der Heilige Geist ausdrücklich erwähnt wird. Vielleicht liegt das daran, dass die Kirche das Wirken des Heiligen Geistes erst in jüngster Zeit immer tiefer versteht. Aber wie dem auch sei, ich finde den Heiligen Geist wenigstens implizit im letzten Satz: „Die Liebe, mit der du mich geliebt hast." Dieselbe Liebe, mit der der Vater den Sohn liebt, ist auch ausgegossen in unsere Herzen. In Römer 8,11 sagt Paulus, dass in uns derselbe Geist wohnt, der Jesus von den Toten auferweckt hat, und dass dieser Geist auch unsere sterblichen Leiber lebendig macht. Der Geist Gottes ist die Liebe, die in unser Herz ausgegossen ist (Röm 5,5).

 

Ich habe ihnen deinen Namen kundgetan und werde ihn kundtun, damit die Liebe, mit der du mich geliebt hast, in ihnen ist und ich in ihnen bin.

 

Der Jesus tut uns den Namen Gottes kund, das heißt, er offenbart uns Gott. Er tut dies nicht nur einmal, sondern fortwährend. Wir bekommen also immer mehr Offenbarung von Gott. Der Heilige Geist schenkt uns prophetische Gaben, Gaben der Weisheit, der Erkenntnis, des Rates, der Einsicht. Gott tut sich kund, und das nicht nur ganz selten, sondern immerfort. In diesem Zusammenhang finde ich es schade, dass so viele Katholiken sich an der Tatsache stoßen, dass Gott den Sehern von Medugorje scheinbar täglich Offenbarungen schenkt durch Maria. Wenn man die prophetische Dimension unseres Glaubens richtig versteht, kann man diese Phänomene vielleicht besser verstehen. Es gehört zur Glaubensgestalt des Christen dazu, dass er Gott hört, dass Gott sich kundtut, dass er Offenbarungen empfängt. „Jeden Morgen öffnet er mir das Ohr", sagt Jesaja (50,4). Da haben die Leute sicher auch gesagt: „Das kann nicht, das ist zu viel." Kann man denn zu viel von Gott hören? – Aber kann es wirklich inflationär werden, wenn Gott zu mir spricht? Sollten wir uns nicht vielmehr alle wünschen, dass Gott täglich zu uns spricht? Und was wünscht sich Gott? Wünscht er sich, dass er nur selten zu uns sprechen kann, oder möchte Gott lieber oft zu uns sprechen? Wenn man von einem Gottesbild ausgeht, dass Gott sich zurückzieht von uns Menschen, dass er fern ist, dann ist man vielleicht überrascht von solchen Phänomenen. Aber Jesus sagt, er werde sich uns offenbaren, er werde den Namen Gottes kundtun. Er will damit nicht aufhören. Die Offenbarung gehört zu unserem Glauben als fester Bestandteil. Freuen wir uns, dass Gott sich auf vielerlei Weise und vielen Menschen, auch auf überraschende Weise, offenbart!

 

Gebet:

Jesus, ich danke dir, dass du dich offenbaren willst. Du willst, dass wir die Liebe Gottes, den Heiligen Geist, empfangen. Der Heilige Geist hat viele prophetische Gaben von Weisheit und Erkenntnis. Danke für alles Prophetische in deiner Kirche, für alle himmlischen Offenbarungen, die du schenkst, auch wenn sie immer anders aussehen, als Menschen sie erwarten würden. Du bist frei, du offenbarst dich auf Weisen, die du selber bestimmst. Ja, Herr, öffne unsere Ohren, jeden Morgen, dass wir alle deine Offenbarungen empfangen.

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org

 

 

 

 

 







Roland Bohnen
Pfarrer-Kreins-Str. 2
52538 Selfkant Süsterseel 
Telefon 02456 - 3627    
Fax 02456 - 3019


1 Kommentar:


  1. Ja, Jesus...
    Einmal habe ich folgenden Satz gelesen:
    " Hast du IHM dein Herz gegeben,
    so ist auch SEINES auf EWIG dein"!!

    Amen

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