Freitag, 29. März 2019

Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit all deinen Gedanken und all deiner Kraft. (Mk 12,30)

03 Woche der Fastenzeit     Freitag

Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus - Mk 12,28b-34

In jener Zeit ging ein Schriftgelehrter zu Jesus hin und fragte ihn: Welches Gebot ist das erste von allen? 

Jesus antwortete: Das erste ist: Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist der einzige Herr. 

Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit all deinen Gedanken und all deiner Kraft. 

Als zweites kommt hinzu: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Kein anderes Gebot ist größer als diese beiden. 

Da sagte der Schriftgelehrte zu ihm: Sehr gut, Meister! Ganz richtig hast du gesagt: Er allein ist der Herr, und es gibt keinen anderen außer ihm, 

und ihn mit ganzem Herzen, ganzem Verstand und ganzer Kraft zu lieben und den Nächsten zu lieben wie sich selbst, ist weit mehr als alle Brandopfer und anderen Opfer. 

Jesus sah, dass er mit Verständnis geantwortet hatte, und sagte zu ihm: Du bist nicht fern vom Reich Gottes. Und keiner wagte mehr, Jesus eine Frage zu stellen.

 

 

Tagesimpuls:

 

Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit all deinen Gedanken und all deiner Kraft. (Mk 12,30)

 

Heute sagen wir gern, wir sollen Gott an die erste Stelle setzen in unserem Leben. Das bedeutet unter anderem, dass man ihm einen gewichtigen Teil seiner Zeit einräumt. Als ich mich mit dem Heiligen Josef beschäftigt habe, lernte ich, dass die typische jüdische Familie, wenn sie sich an alles hielt, was man damals als Jude zu tun hatte, mehrere Gebete am Tag betete, morgens, mittags, abends und zu den Mahlzeiten. Das war, so lernte ich, durchaus vergleichbar mit unserem Stundengebet, und wenn man alles zusammenzählt, kam man schon auf ungefähr eine Stunde am Tag. Dann höre ich von den alten Leuten, wenn sie aus ihrer Kindheit erzählen, oft mit sehr großem Respekt, wie ihre Großeltern vor dem gemeinsamen Mittagessen lange Gebete gebetet haben, und dem Kind knurrte der Magen, und es befürchtete, dass das Essen bald kalt sei. Unsere alten Leute können sich also noch an Zeiten erinnern, wo auch bei uns lange Gebete verrichtet wurden in den Familien, wahrscheinlich vergleichbar zur Heiligen Familie.

 

Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit all deinen Gedanken und all deiner Kraft.

 

Wenn jemand heute so etwas machen würde, würde man das als „sektenhaft" bezeichnen. Man würde sagen, er hat einen religiösen Spleen, oder gar, dass er eine religiöse Neurose habe, mindestens aber würde man es als völlig übertrieben abtun. Aber wir müssen uns fragen: Wie wichtig ist uns Gott? Ist er uns so wichtig, dass wir unseren Tagesrhythmus nach ihm ausrichten? Oder planen wir erst unseren Tagesrhythmus, und dann suchen wir noch eine Lücke, die wir dem Gebet widmen können? Ich sage immer, dass man die Gebetszeiten planen muss, genauso wie alles andere. Ich muss eigentlich, vor allem dann, wenn mein Tagesrhythmus sehr wechselhaft ist, schon am Vortag planen, wann ich mir am nächsten Tag Zeit nehme für das Gebet. Am besten ist natürlich für uns alle ein fester Lebensrhythmus, so wie es die Menschen früher hatten, wo die Gebetszeiten fest verankert waren.

 

Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit all deinen Gedanken und all deiner Kraft.

 

Setzen wir Gott wirklich an die erste Stelle! Und es beginnt alles mit dem Gebet. Dann kommen die Früchte, die guten Werke, die Nächstenliebe, all das sind Früchte, die aus dem Gebet fließen. Wenn wir zu wenig beten, fallen die Früchte auch entsprechend gering aus.

 

Gebet:

Jesus, ich will Gott an die erste Stelle setzen in meinem Leben. Das soll auch in meinem Lebensrhythmus sichtbar werden. Ich will dich ernst nehmen, dir einen wichtigen Teil meiner Zeit schenken. Bitte hilf mir, meine Tage so zu planen, dass es deinem Willen entspricht.

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org

 

 

 







Roland Bohnen
Pfarrer-Kreins-Str. 2
52538 Selfkant Süsterseel 
Telefon 02456 - 3627    
Fax 02456 - 3019


1 Kommentar:


  1. Jesus, ich möchte mich gerne von Deinem Wort im Herzen berühren lassen ... ( mich von DIR, in Liebe verwunden lassen )  damit ich verstehen und begreifen lerne, 
    so wie es dem Schriftgelehrten geschah.
    - denn, Nächstenliebe und Gottesliebe sind untrennbar miteinander verbunden !
    ( denn DU bist allgegenwärtig )

    Denn wie in der Lesung / Hos.14, 10 geschrieben steht...

    10 Wer weise ist, begreife dies alles, wer klug ist, erkenne es.
    Ja, die Wege des HERRN sind gerade; die Gerechten gehen auf ihnen, die Treulosen aber kommen auf ihnen zu Fall.


    Jesus, gerne komme ich zu DIR ! Denn durch den Empfang der Heiligen Kommunion erhalte ich die Kraft zur Nächsten - ... und zur Gottesliebe.

    Amen

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