Dienstag, 19. Februar 2019

In jener Zeit hatten die Jünger vergessen, bei der Abfahrt Brote mitzunehmen. (Mk 8,14)

06 Woche im Jahreskreis     Dienstag

Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus - Mk 8,14-21

In jener Zeit hatten die Jünger vergessen, bei der Abfahrt Brote mitzunehmen; nur ein einziges hatten sie dabei. 

Und er warnte sie: Gebt acht, hütet euch vor dem Sauerteig der Pharisäer und dem Sauerteig des Herodes! 

Sie aber machten sich Gedanken, weil sie kein Brot bei sich hatten. 

Als er das merkte, sagte er zu ihnen: Was macht ihr euch darüber Gedanken, dass ihr kein Brot habt? Begreift und versteht ihr immer noch nicht? Ist denn euer Herz verstockt? 

Habt ihr denn keine Augen, um zu sehen, und keine Ohren, um zu hören? Erinnert ihr euch nicht: 

Als ich die fünf Brote für die Fünftausend brach, wie viele Körbe voll Brotstücke habt ihr da aufgesammelt? Sie antworteten ihm: Zwölf. 

Und als ich die sieben Brote für die Viertausend brach, wie viele Körbe voll habt ihr da aufgesammelt? Sie antworteten: Sieben. 

Da sagte er zu ihnen: Versteht ihr immer noch nicht?

 

 

Tagesimpuls:

 

In jener Zeit hatten die Jünger vergessen, bei der Abfahrt Brote mitzunehmen.  (Mk 8,14)

 

Ich finde es schön und tröstlich, dass über die Schwächen der Jünger berichtet wird. Sie hatten etwas vergessen. Auch uns ist das schon oft passiert, mir jedenfalls. Wie häufig ist es schon vorgekommen, dass ich etwas vergessen habe. Und dann kommt mein Perfektionismus und klagt mich an. Oder andere Menschen klagen mich an: „So etwas darf Ihnen nicht passieren!" Wie oft reden wir über die Schwächen derer, die etwas vergessen haben, die unzuverlässig waren! Gerade in der Kirche von heute, wo so viel organisiert wird, wo wir so viele Projekte machen, da muss alles stimmen. Da werden viele Abläufe koordiniert, viele Menschen arbeiten an unterschiedlichen Stellen mit. Und wenn dann etwas nicht klappt, weil jemand etwas vergessen hat, dann ist das unangenehm. Und es gibt Ärger.

 

In jener Zeit hatten die Jünger vergessen, bei der Abfahrt Brote mitzunehmen.

 

Auch im Boot ist das Thema. Vielleicht machten sie sich gegenseitig Vorwürfe, wer schuld daran war. Aber Jesus hat ganz andere Sorgen. Ihm geht es um seine Lehre, seine Botschaft, und um die Menschen, die Pharisäer, die sein Werk, das Reich Gottes, zerstören mit ihrem falschen Denken, ihrem falschen Reden. Die Pharisäer mit dem was sie sagen sind wie ein schlechter Sauerteig, der den ganzen guten Teig verdirbt. Das sind die Sorgen Jesu, nicht ob irgendjemand etwas vergessen hat, ob die Organisation perfekt ist oder nicht. Abgesehen davon weiß Jesus, dass die technischen Mängel mehr als ausgeglichen werden durch das Wirken der Gnade. Wenn Gottes Geist wirkt, wenn seine Gnade auf die Menschen herabfällt, dann relativieren sich die äußerlichen Dinge. Und die organisatorischen Fehler können das Herabfallen seiner Gnade nicht verhindern.

 

In jener Zeit hatten die Jünger vergessen, bei der Abfahrt Brote mitzunehmen.

 

Das heißt nicht, dass wir schludern sollen. Wir sollen uns Mühe geben, zuverlässig zu sein. Aber wenn auf diesem Gebiet menschliche Schwächen zutage treten, dann ist das nicht so wichtig. Wichtiger ist, dass wir uns nicht durch die Lügen der Pharisäer verführen lassen, die die Gnade Jesu nicht annehmen. Die Pharisäer meinen, sie hätten den Weg zu Gott schon ohne Jesus gefunden. Sie beharren auf ihren Traditionen und wollen keine persönliche Beziehung zu Jesus. Solange wir Jesus als Herrn annehmen, immer diese vertrauensvolle persönliche Beziehung zu ihm und zu seiner Gemeinschaft suchen, solange sind wir auf dem richtigen Weg. Und unsere menschlichen Schwächen und Unzuverlässigkeiten können dann das Wachstum seines Reiches nicht verhindern.

 

Gebet:

Jesus, ich danke dir, dass die Jünger auch schon mal was vergessen haben, genauso wie es bei uns vorkommt. Ich danke dir, dass du das nicht so schlimm findest. Dir geht es um das Reich Gottes, um die Wahrheit, darum, dass wir dich lieben. Hilf uns, in der Gemeinschaft mit dir und miteinander zu wachsen. Hilf uns, Streit zu überwinden über die Fehler, die jeder von uns macht. Hilf uns großzügig und barmherzig miteinander zu sein. Und gibt, dass wir uns nicht an Kleinigkeiten aufhalten, sondern immer das wesentliche im Blick haben, deine Liebe und dein Reich.

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org

 

 







Roland Bohnen
Pfarrer-Kreins-Str. 2
52538 Selfkant Süsterseel 
Telefon 02456 - 3627    
Fax 02456 - 3019


1 Kommentar:


  1. Jesus, wenn ich damals gelebt...und mit dir gegangen wäre, so muss ich mich fragen; - hätte ich so einen schwachen Glauben wie deine Jünger?

    - ...und wie stark ist mein Glaube heute?

    Blicke ich auf die Jünger,die damals das "not-wendende" getan haben, indem sie dir jeweils die fünf Brote - die zwei Fische...gegeben haben, so hast DU es immer zum "Besten gewandelt"!

    Somit will ich DIR heute und jetzt mein "einziges Stück-Glaubensbrot" geben, damit DU es zum "Besten" wandelst. Amen

    Ja, Herr ich glaube

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