Mittwoch, 3. Oktober 2018

Folge mir nach! (Lk 9,59)

26 Woche im Jahreskreis     Mittwoch

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 9,57-62.

In jener Zeit als Jesus und seine Jünger auf ihrem Weg weiterzogen, redete ein Mann Jesus an und sagte: Ich will dir folgen, wohin du auch gehst. 

Jesus antwortete ihm: Die Füchse haben ihre Höhlen und die Vögel ihre Nester; der Menschensohn aber hat keinen Ort, wo er sein Haupt hinlegen kann. 

Zu einem anderen sagte er: Folge mir nach! Der erwiderte: Lass mich zuerst heimgehen und meinen Vater begraben. 

Jesus sagte zu ihm: Lass die Toten ihre Toten begraben; du aber geh und verkünde das Reich Gottes! 

Wieder ein anderer sagte: Ich will dir nachfolgen, Herr. Zuvor aber lass mich von meiner Familie Abschied nehmen. 

Jesus erwiderte ihm: Keiner, der die Hand an den Pflug gelegt hat und nochmals zurückblickt, taugt für das Reich Gottes.

 

 

Tagesimpuls:

 

Folge mir nach!  (Lk 9,59)

 

Es gibt unterschiedliche Formen, Christ zu sein. Das liegt zum einen an der Berufung, zum anderen aber auch an der Bereitschaft jedes einzelnen. Es wäre schön, wenn alle Christen Jesus als Jünger nachfolgen würden, wirklich alles andere hinter dem Auftrag der Nachfolge und der Verkündigung des Evangeliums zurückstellen würden. Aber viele Christen wollen beides. Sie wollen ein weltliches Leben führen, und dazu auch noch Christ sein. Wenn man auf diese kompromisshafte Weise als Christ leben will, dann erschöpft sich das Christsein meistens nur in Sündenvermeidung, dass man sich bemüht, wenigstens keine großen Sünden zu begehen.

 

Folge mir nach!

 

Jesus aber ruft uns zu mehr. Er beruft uns, das Evangelium zu verkünden. Nicht unsere eigenen Wege zu gehen (zu denen wir dann durchaus Gottes Segen erbitten würden), sondern seine Wege zu gehen. Dann müssten wir unsere eigenen Wege loslassen, wir müssten anerkennen, dass seine Prioritäten noch wichtiger sind als unsere eigenen, so ehrenwert und gut unsere eigenen Vorstellungen auch sein mögen. Jesus nimmt ja für sich in Anspruch, dass er noch wichtiger sei als die Familie, und dabei ist Familie doch schon ein sehr hoher Wert. Aber um der Nachfolge Jesu willen verlassen viele Jünger ihre Familie, oder sie verzichten im Zölibat auf die Familie.

 

Folge mir nach!

 

Nachfolge soll nicht bedeuten, dass man dann automatisch auf die Familie verzichten soll. Im Gegenteil, es ist auch Gottes Wille, dass wir gute Beziehungen zur Familie unterhalten und unsere Pflichten dort wahrnehmen. Aber das alles steht unter dem höchsten Wert, und der ist Gott. Es soll alles unter Gottes Willen untergeordnet werden, und wenn Gott will, dass wir auf die Familie verzichten, dann sollen wir uns für Gott entscheiden. Mir fällt ein Beispiel dazu ein. Manche besuchen nicht den Sonntagsgottesdienst, weil sie sagen, dass der Sonntag der einzige Tag wäre, wo sie Zeit für die Familie hätten, z.B. für das gemeinsame Frühstück. Hier müsste man Gott an die erste Stelle setzen und dem Gottesdienst Vorrang geben. Wenn die Familie nicht mitgehen will, kann man sich um einen Kompromiss bemühen, dass man eine Frühmesse oder eine Abendmesse mitfeiert, um auch Zeit für die Familie zu haben. Aber ich kann als Jünger Jesu Gott nicht in den Hintergrund stellen, weil meine Familie es von mir verlangt.

 

Gebet:

Jesus, ich danke dir, dass du uns als deine Jünger berufen hast. Ich erlebe leider, dass meine Begeisterung für dich manchmal nachlässt, und dass ich Kompromisse machen will. Ich will meine eigenen Wege gehen, und das mit deinen Wegen verbinden. Aber du willst die Nummer eins sein. Du willst die oberste Priorität haben. Ich soll nur deine Wege gehen und dabei vertrauen, dass du mich genau auf diese Weise reich beschenken wirst, ja, du wirst mir mehr schenken, als ich mir ausdenken kann, wenn ich deine Wege gehe und meine eigenen loslasse.

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org

 

 

 

1 Kommentar:

  1. Jesus, "bin ich für DICH ein Ort,wo DU Ruhe findest"

    Herr, lass mich heute in DIR Ruhe finden, damit sich mein Leben "Neu" von deinem Licht entzünden lässt, und ich den Weg der "Nachfolge" nicht verliere. AMEN

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