Samstag, 13. Oktober 2018

Eines fehlt dir noch. (Mk 10,21)

28 Sonntag im Jahreskreis  

 

EVANGELIUM

Mk 10, 17-30

 

In jener Zeit

17lief ein Mann auf Jesus zu, fiel vor ihm auf die Knie und fragte ihn: Guter Meister, was muss ich tun, um das ewige Leben zu gewinnen?

18Jesus antwortete: Warum nennst du mich gut? Niemand ist gut außer Gott, dem Einen.

19Du kennst doch die Gebote: Du sollst nicht töten, du sollst nicht die Ehe brechen, du sollst nicht stehlen, du sollst nicht falsch aussagen, du sollst keinen Raub begehen; ehre deinen Vater und deine Mutter!

20Er erwiderte ihm: Meister, alle diese Gebote habe ich von Jugend an befolgt.

21Da sah ihn Jesus an, und weil er ihn liebte, sagte er: Eines fehlt dir noch: Geh, verkaufe, was du hast, gib das Geld den Armen, und du wirst einen bleibenden Schatz im Himmel haben; dann komm und folge mir nach!

22Der Mann aber war betrübt, als er das hörte, und ging traurig weg; denn er hatte ein großes Vermögen.

23Da sah Jesus seine Jünger an und sagte zu ihnen: Wie schwer ist es für Menschen, die viel besitzen, in das Reich Gottes zu kommen!

24Die Jünger waren über seine Worte bestürzt. Jesus aber sagte noch einmal zu ihnen: Meine Kinder, wie schwer ist es, in das Reich Gottes zu kommen!

25Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in das Reich Gottes gelangt.

26Sie aber erschraken noch mehr und sagten zueinander: Wer kann dann noch gerettet werden?

27Jesus sah sie an und sagte: Für Menschen ist das unmöglich, aber nicht für Gott; denn für Gott ist alles möglich.

28Da sagte Petrus zu ihm: Du weißt, wir haben alles verlassen und sind dir nachgefolgt.

29Jesus antwortete: Amen, ich sage euch: Jeder, der um meinetwillen und um des Evangeliums willen Haus oder Brüder, Schwestern, Mutter, Vater, Kinder oder Äcker verlassen hat,

30wird das Hundertfache dafür empfangen: Jetzt in dieser Zeit wird er Häuser, Brüder, Schwestern, Mütter, Kinder und Äcker erhalten, wenn auch unter Verfolgungen, und in der kommenden Welt das ewige Leben.

 

 

Tagesimpuls:

 

Eines fehlt dir noch.  (Mk 10,21)

 

Ein junger Mann kommt mit seiner Sehnsucht zu Jesus. Er ist sehr reich, und das Leben wird für ihn langweilig. Er spürt, dass er einen neuen Durchbruch braucht. Etwas Neues muss beginnen, etwas größeres als das, was er bisher gelebt hat. Wenn jemand diese Sehnsucht verspürt, das ist etwas Besonderes. Viele spüren diese Sehnsucht leider nicht. Sie sind selbstzufrieden, haben Angst vor Veränderungen, suchen nur ihre Sicherheit im Gewohnten und Bekannten. Aber wenn man spürt, dass man sich weiter entwickeln will, dann ist das ein Zeichen von Lebendigkeit. Wie geht es Ihnen damit? Haben Sie auch die Sehnsucht nach einem neuen Durchbruch, nach mehr Tiefe mit Gott, mit Jesus? Oder wollen Sie lieber, dass alles so bleibt, wie es jetzt ist?

 

Eines fehlt dir noch.

 

Jesus gewinnt diesen Mann lieb. Vielleicht zögerte Jesus zunächst mit seiner Antwort, weil er ahnte, dass der Mann im Moment noch nicht bereit ist, loszulassen und tiefer zu gehen. Aber schließlich sagt er es doch. Er rät ihm, alles loszulassen, um Jesus nachzufolgen. Jetzt beginnt der Kampf in diesem Mann. Er will, aber er schafft es nicht, noch nicht. So ein Kampf kann lange in uns dauern. Wir ringen mit Gott. Wir wissen, in welche Richtung wir weiter gehen müssten. Aber zugleich sind wir hin und hergerissen. Das Alte zieht an uns, will uns nicht freigeben. Wir spüren, dass wir eine große Gnade brauchen, um dem Ruf Jesu zu antworten. Ohne seine übernatürliche Hilfe können wir diesen nächsten Schritt nicht machen. Also müssen wir solange um die Gnade bitten, bis sie uns gegeben wird.

 

Eines fehlt dir noch.

 

Für alle, die im guten Sinne unzufrieden sind, die sich nach diesem nächsten Schritt mit Gott sehnen, nach dieser größeren Tiefe, empfehle ich, dass wir darüber nachdenken, was das Eine für mich ist. Was ist das eine, das mir noch fehlt, wozu Gott mich jetzt einlädt? Und wenn wir auch schon hundertmal weggelaufen sind wie der reiche Jüngling, beten wir um die Gnade, dass wir mit Gottes Hilfe diesen Durchbruch schaffen! Wenn wir traurig sind über unsere Sünden, dann ist das eine gute Traurigkeit, die von Gott kommt. Sie zeigt uns an, dass wir noch nicht am Ziel sind, dass wir weitergehen müssen. Und wenn Gott uns die Sehnsucht schenkt, dass Wollen, dann wird er uns auch das Vollbringen schenken!

 

Gebet:

Jesus, ich finde mich im reichen Jüngling wieder. Ich kenne die Traurigkeit über meine Sünden. Ich kenne die Sehnsucht nach mehr, nach diesem nächsten Schritt, und ich erlebe auch, wie ich noch festhänge an dem Alten. Ich erlebe den Kampf in mir. Ich will mich aber nicht entmutigen lassen. Ich weiß, dass ich den Weg mit deiner Gnade gehen werde. Und so bitte ich dich um die Gnade, den nächsten Schritt gehen zu können, dir das Eine zu schenken, was du von mir willst, damit ich dir besser folgen kann.

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org

 

 

1 Kommentar:

  1. Jesus...lass mich bitte nicht vergessen...

    - ich bin ein Sünder
    - ich bin nichts aus mir selbst
    - Ich habe nichts weswegen ich mich rühmen kann, aber vieles weswegen ich mich gering schätzen und schämen kann
    -alles was ich bin und habe, entspringt aus Deiner Gnade

    Somit muss ich mich täglich fragen
    "wieviel tue ich um Jesu willen"?

    Ich Danke dir Jesus, dass DU mir mit diesem Evangelium den "Spiegel meiner eigenen Existenz" vorhälst

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