Montag, 10. September 2018

Was ist am Sabbat erlaubt: Gutes zu tun oder Böses? (Lk 6,9)

23 Woche im Jahreskreis     Montag

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 6,6-11.

An einem anderen Sabbat ging Jesus in die Synagoge und lehrte. Dort saß ein Mann, dessen rechte Hand verdorrt war. 

Die Schriftgelehrten und die Pharisäer gaben acht, ob er am Sabbat heilen werde; sie suchten nämlich einen Grund zur Anklage gegen ihn. 

Er aber wusste, was sie im Sinn hatten, und sagte zu dem Mann mit der verdorrten Hand: Steh auf und stell dich in die Mitte! Der Mann stand auf und trat vor. 

Dann sagte Jesus zu ihnen: Ich frage euch: Was ist am Sabbat erlaubt: Gutes zu tun oder Böses, ein Leben zu retten oder es zugrunde gehen zu lassen? 

Und er sah sie alle der Reihe nach an und sagte dann zu dem Mann: Streck deine Hand aus! Er tat es, und seine Hand war wieder gesund. 

Da wurden sie von sinnloser Wut erfüllt und berieten, was sie gegen Jesus unternehmen könnten. 

 

 

Tagesimpuls:

 

 Was ist am Sabbat erlaubt: Gutes zu tun oder Böses?  (Lk 6,9)

 

Heute sind sehr viele Menschen im Stress. Man schiebt eine Liste von unerledigten Aufgaben vor sich her. Es gibt nur wenige Momente, wo man unverplante Zeit hat. Es ist schwierig geworden, Zeit für die Begegnung zu finden mit der eigenen Familie oder mit Freunden. Man kommt kaum dazu, einmal ein gutes Buch zu lesen. Man muss immer nur den Verpflichtungen nachjagen. Und dabei hat man immer ein schlechtes Gewissen, weil man vielem nicht gerecht geworden ist. Ich frage mich: Hatte Jesus auch Stress?

 

 Was ist am Sabbat erlaubt: Gutes zu tun oder Böses?

 

Ich glaube, dass Jesus vollkommenen inneren Frieden hatte. Ich glaube, dass er nicht gejagt und getrieben war. Er hat alles aus einer inneren Ruhe heraus gemacht. Die innere Ruhe war sein Ausgangspunkt, sein Startpunkt. In dieser inneren Ruhe konnte er erkennen, was für ihn richtig war, was seine Aufgabe war, zu der Gott ihn gesendet hatte. In dieser inneren Ruhe fand er seine eigene Identität und seine Sendung. Daher wundert es auf den ersten Blick ein wenig, dass Jesus den Sabbat bricht. Der Sabbat ist doch etwas Gutes. Die Menschen brauchen doch die Ruhe. Jeder braucht einen Tag, an dem er ausruhen und runterkommen kann, einen Tag, an dem die Hetze unterbrochen wird.

 

 Was ist am Sabbat erlaubt: Gutes zu tun oder Böses?

 

Ich glaube, es ist so: Der Sabbat ist an sich gut, und wir haben als Christen ja auch den Sonntag mit der Sonntagsruhe. Aber die eigentliche Ruhe finden wir dann, wenn wir gefunden haben, wer wir sind in den Augen Gottes. Wir müssen innerlich zur Ruhe kommen. Wir haben deswegen Stress, weil wir noch nicht zu uns selbst, zu unserer Identität in Gott, zu unserer Sendung gefunden haben, die Gott uns in die Wiege gelegt hat. Jesus hatte seine Sendung gefunden. Er war unter anderem auf die Welt gekommen, um zu heilen. Wenn Jesus das getan hat, dann war er in seiner Mitte, dann war er im Willen Gottes, und das konnte sogar die Sabbatruhe nicht stören. Er lebte in der Ruhe, weil er wirklich nur das getan hat, was Gott von ihm wollte.

 

 Was ist am Sabbat erlaubt: Gutes zu tun oder Böses?

 

Ich bin überzeugt, dass Jesus keinen Stress will. Wenn wir Stress haben, dann haben wir noch nicht zu unserer Mitte gefunden. Wir haben Jesus noch nicht zum Mittelpunkt unseres Lebens gemacht. Wir tun noch ganz viele Dinge, die gar nicht unsere Aufgabe sind. Wir hören noch auf viele andere Stimmen, und wir hören noch zu wenig auf die Stimme Gottes. Vielleicht haben wir die Entscheidung getroffen, Jesus zum Mittelpunkt unseres Lebens zu machen. Das ist sehr gut. Aber wir müssen noch mehr da hineinwachsen. Wie ein Ehepaar. Kurz nach der Hochzeit leben sie vielleicht noch keine ideale Ehe. Sie wachsen da hinein. Die Liebe wird im Laufe der Zeit immer stärker. So brauchen wir vielleicht auch noch Zeit, bis Jesus dann voll und ganz unser Mittelpunkt geworden ist. Und dann leben wir in der inneren Ruhe.

 

Gebet:

Jesus, ich glaube dir, dass du keinen Stress willst. Du willst kein Getrieben-Sein, keine Hektik. Jesus, bitte zeige mir, wo ich nicht deinen Willen tue, wo ich zu viel tue, wo ich noch nicht zu meiner Identität in dir gefunden habe. Lass mich immer mehr als dein Sohn (deine Tochter) leben, und hilf mir, nur das zu tun, wozu du mich sendest.

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org

 

 

 

1 Kommentar:

  1. Jesus, ich danke DIR. Denn du nimmst mich ernst...
    und stellst ( mich ) - in die Mitte

    Das wiederum ist ein "Aufruf" an mich, meine "Schwierigkeiten" vor DIR zu bringen, damit DU mich heilen kannst. Amen

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