Dienstag, 28. August 2018

Ihr lasst das Wichtigste im Gesetz außer acht. (Mt 23,23)

21 Woche im Jahreskreis     Dienstag

Aus dem Heiligen Evangelium nach Matthäus - Mt 23,23-26.

In jener Zeit sprach Jesus: Weh euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr gebt den Zehnten von Minze, Dill und Kümmel und lasst das Wichtigste im Gesetz außer acht: Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Treue. Man muss das eine tun, ohne das andere zu lassen. 

Blinde Führer seid ihr: Ihr siebt Mücken aus und verschluckt Kamele. 

Weh euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr haltet Becher und Schüsseln außen sauber, innen aber sind sie voll von dem, was ihr in eurer Maßlosigkeit zusammengeraubt habt. 

Du blinder Pharisäer! Mach den Becher zuerst innen sauber, dann ist er auch außen rein.

 

 

Tagesimpuls:

 

Ihr lasst das Wichtigste im Gesetz außer acht.  (Mt 23,23)

 

Wir haben bei uns keine peniblen jüdischen Vorschriften mehr. Aber gibt es das bei uns auch, dass wir falsche Prioritäten setzen, dass wir uns vom Wichtigsten ablenken lassen durch Nebensächlichkeiten? Manchmal investieren wir sehr viel Energie in Dinge, die wir gerne so haben würden, wie wir es wollen, wie wir es richtig finden, aber dann haben wir keine Zeit mehr für die Dinge, die wirklich wichtig gewesen wären. Ich z.B. habe einen kleinen Orndungstick. Ich will möglichst alles ordentlich und aufgeräumt haben. Das ist im Prinzip auch gut. Jesus sagt auch: „Man muss das eine tun, ohne das andere zu lassen." Es geht also nicht darum, dass man etwas Böses oder Schlechtes machen würde. Das Problem, das Jesus hier anspricht, ist, dass man etwas vergleichsweise Unwichtiges zu wichtig nimmt, dem zu viel Zeit widmet. Und für die wirklich wichtigen Dinge, die sein Wille gewesen wären, bleibt dann nicht genug Zeit.

 

Ihr lasst das Wichtigste im Gesetz außer acht.

 

Wir können ja anlässlich dieses Evangeliums überlegen, wo wir falsche Prioritäten gesetzt haben, wo wir uns haben ablenken lassen von Dingen, die zwar auch wichtig sind, aber die einen zu großen Raum eingenommen haben. Um das herauszufinden, müssen wir natürlich feststellen, was die Dinge sind, die wirklich wichtig sind. Was müsste oberste Priorität haben? Ich glaube, das ist die Gottes- und die Nächstenliebe. Und das wiederum drückt sich konkret aus in Zeit, die man investiert. Finde ich Zeit für die Kranken? Finde ich Zeit für Gott im Gebet? Oder stelle ich meine Agenda, meine Aufgabenliste, immer so in den Mittelpunkt, dass mir das Gebet oder die Kranken zu lästig sind, dass das sozusagen meine Abläufe stört, dass ich lieber meine Pläne ausführen möchte, damit ich meine Arbeit geschafft bekomme? Wie gesagt, meine Arbeit ist auch wichtig, aber es wird immer etwas liegenbleiben, ich werde nie alles schaffen. Ich soll auch nicht unordentlich werden. Aber in allem, was ich zu tun habe, soll ich immer die richtigen Prioritäten sehen: Die Liebe zu Gott und die Liebe zu den Menschen.

 

Gebet:

Jesus, ich finde es nicht einfach, loszulassen und deinen Willen zu tun, deine Prioritäten zu leben. Ich hänge immer an meinen Plänen, an „meiner Arbeit", dabei sollte es doch „deine Arbeit" sein, die ich tue. Hilf mir, dass ich loslasse, dass ich deinen Willen sehe und tue, dass ich deine Prioritäten setze. Du hast einmal gesagt: „Sucht zuerst Gottes Reich, dann wird euch alles andere dazu geschenkt". Dieses Versprechen will ich dir glauben. Wenn ich deine Prioritäten setze, dann wird sich alles andere, was ich so wichtig finde, auch erledigen – durch deine Hilfe.

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org

 

 

 

1 Kommentar:

  1. Jesus, DU sprichst;" Man muss das eine tun, ohne das andere zu lassen"

    Hierin sehe ich für mich ein "unzertrennbares Ganzes"
    ....so wie wir sprechen: ....in Gedanken, Worten und Werken!

    Herr und mein Gott, Du lenkst meinen Blick auf mein Gewissen, und ich selbst muss mich fragen..." habe ich auf DICH in DEINER GANZHEIT geschaut...und habe ich das EINE GETAN, OHNE DAS ANDERE ZU LASSEN.

    Herr Jesus Christus, ich bitte um die Gnade der Beharrlichkeit im Glauben. Amen

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