Samstag, 18. März 2017

Gib mir zu trinken! (Joh 4,7)

03 Sonntag der Fastenzeit

 

EVANGELIUM

Joh 4, 5-42

 

In jener Zeit

5kam Jesus zu einem Ort in Samarien, der Sychar hieß und nahe bei dem Grundstück lag, das Jakob seinem Sohn Josef vermacht hatte.

6Dort befand sich der Jakobsbrunnen. Jesus war müde von der Reise und setzte sich daher an den Brunnen; es war um die sechste Stunde.

7Da kam eine samaritische Frau, um Wasser zu schöpfen. Jesus sagte zu ihr: Gib mir zu trinken!

8Seine Jünger waren nämlich in den Ort gegangen, um etwas zum Essen zu kaufen.

9Die samaritische Frau sagte zu ihm: Wie kannst du als Jude mich, eine Samariterin, um Wasser bitten? Die Juden verkehren nämlich nicht mit den Samaritern.

10Jesus antwortete ihr: Wenn du wüsstest, worin die Gabe Gottes besteht und wer es ist, der zu dir sagt: Gib mir zu trinken!, dann hättest du ihn gebeten, und er hätte dir lebendiges Wasser gegeben.

11Sie sagte zu ihm: Herr, du hast kein Schöpfgefäß, und der Brunnen ist tief; woher hast du also das lebendige Wasser?

12Bist du etwa größer als unser Vater Jakob, der uns den Brunnen gegeben und selbst daraus getrunken hat, wie seine Söhne und seine Herden?

13Jesus antwortete ihr: Wer von diesem Wasser trinkt, wird wieder Durst bekommen;

14wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, wird niemals mehr Durst haben; vielmehr wird das Wasser, das ich ihm gebe, in ihm zur sprudelnden Quelle werden, deren Wasser ewiges Leben schenkt.

15Da sagte die Frau zu ihm: Herr, gib mir dieses Wasser, damit ich keinen Durst mehr habe und nicht mehr hierher kommen muss, um Wasser zu schöpfen.

16Er sagte zu ihr: Geh, ruf deinen Mann, und komm wieder her!

17Die Frau antwortete: Ich habe keinen Mann. Jesus sagte zu ihr: Du hast richtig gesagt: Ich habe keinen Mann.

18Denn fünf Männer hast du gehabt, und der, den du jetzt hast, ist nicht dein Mann. Damit hast du die Wahrheit gesagt.

19Die Frau sagte zu ihm: Herr, ich sehe, dass du ein Prophet bist.

20Unsere Väter haben auf diesem Berg Gott angebetet; ihr aber sagt, in Jerusalem sei die Stätte, wo man anbeten muss.

21Jesus sprach zu ihr: Glaube mir, Frau, die Stunde kommt, zu der ihr weder auf diesem Berg noch in Jerusalem den Vater anbeten werdet.

22Ihr betet an, was ihr nicht kennt, wir beten an, was wir kennen; denn das Heil kommt von den Juden.

23Aber die Stunde kommt, und sie ist schon da, zu der die wahren Beter den Vater anbeten werden im Geist und in der Wahrheit; denn so will der Vater angebetet werden.

24Gott ist Geist, und alle, die ihn anbeten, müssen im Geist und in der Wahrheit anbeten.

25Die Frau sagte zu ihm: Ich weiß, dass der Messias kommt, das ist: der Gesalbte - Christus. Wenn er kommt, wird er uns alles verkünden.

26Da sagte Jesus zu ihr: Ich bin es, ich, der mit dir spricht.

27Inzwischen waren seine Jünger zurückgekommen. Sie wunderten sich, dass er mit einer Frau sprach, aber keiner sagte: Was willst du?, oder: Was redest du mit ihr?

28Da ließ die Frau ihren Wasserkrug stehen, eilte in den Ort und sagte zu den Leuten:

29Kommt her, seht, da ist ein Mann, der mir alles gesagt hat, was ich getan habe: Ist er vielleicht der Messias?

30Da liefen sie hinaus aus dem Ort und gingen zu Jesus.

31Währenddessen drängten ihn seine Jünger: Rabbi, iss!

32Er aber sagte zu ihnen: Ich lebe von einer Speise, die ihr nicht kennt.

33Da sagten die Jünger zueinander: Hat ihm jemand etwas zu essen gebracht?

34Jesus sprach zu ihnen: Meine Speise ist es, den Willen dessen zu tun, der mich gesandt hat, und sein Werk zu Ende zu führen.

35Sagt ihr nicht: Noch vier Monate dauert es bis zur Ernte? Ich aber sage euch: Blickt umher und seht, dass die Felder weiß sind, reif zur Ernte.

36Schon empfängt der Schnitter seinen Lohn und sammelt Frucht für das ewige Leben, so dass sich der Sämann und der Schnitter gemeinsam freuen.

37Denn hier hat das Sprichwort recht: Einer sät, und ein anderer erntet.

38Ich habe euch gesandt, zu ernten, wofür ihr nicht gearbeitet habt; andere haben gearbeitet, und ihr erntet die Frucht ihrer Arbeit.

39Viele Samariter aus jenem Ort kamen zum Glauben an Jesus auf das Wort der Frau hin, die bezeugt hatte: Er hat mir alles gesagt, was ich getan habe.

40Als die Samariter zu ihm kamen, baten sie ihn, bei ihnen zu bleiben; und er blieb dort zwei Tage.

41Und noch viel mehr Leute kamen zum Glauben an ihn aufgrund seiner eigenen Worte.

42Und zu der Frau sagten sie: Nicht mehr aufgrund deiner Aussage glauben wir, sondern weil wir ihn selbst gehört haben und nun wissen: Er ist wirklich der Retter der Welt.

 

 

Tagesimpuls:

 

Gib mir zu trinken! (Joh 4,7)

 

Jesus will, dass wir seinen Durst stillen. Am Kreuz sagte er es auch: „Mich dürstet" (Joh 19,28). Für Mutter Theresa war dieses Wort sehr wichtig. Es führte sie in ihre Berufung. Ihr Leben sollte nichts anderes mehr beinhalten, als den Durst Jesu zu stillen. Mutter Theresa ist eine gute Auslegung dieses Jesuswortes. Sie wollte den Durst Jesu nach Liebe stillen: Nach Menschen, die ihn lieben, nach Seelen, die für ihn leben wollen. Zugleich wollte sie den Durst Jesu stillen, der in den Ärmsten der Armen lebt. Sie dürsten besonders nach Zuwendung, sie bedürfen unserer Hilfe. Das Wort Durst steht in diesem Fall für die Bedürftigkeit der armen Menschen, in denen Jesus leidet, in denen Jesus dürstet.

 

Gib mir zu trinken!

 

Lassen wir uns von Mutter Theresa inspirieren, dieses Wort heute und morgen zu leben! Wir können den Durst Jesu stillen, indem wir jedem Bedürftigen das geben, was wir ihm geben können. Wir können den Durst Jesu stillen, indem wir ihm (Jesus) unsere Liebe schenken. Wir können den Durst Jesu stillen, indem wir ihm Seelen schenken, d.h. andere Menschen motivieren, ihn mehr zu lieben.

 

Gib mir zu trinken!

 

Es tut gut, zu hören, dass Jesus konkret etwas von uns erwartet. Er ist allmächtig, das stimmt. Aber er will etwas von uns. Er will mit uns zusammenarbeiten. Er macht sich von unserem Tun (und damit auch von unserem Nicht-Tun) abhängig. Somit gibt er uns eine großer Verantwortung, aber eine Verantwortung, die wir schultern können, nichts, was uns überfordern würde. Zu allen, was er von uns erwartet, gibt er uns auch die Kraft.

 

Gib mir zu trinken!

 

Vielleicht finden manche von uns Gelegenheit, sich auszutauschen, wie sie dieses Wort leben wollen oder gelebt haben. Wo habe ich Jesu Durst stillen können heute? Das wäre eine gute Frage, die wir heute Abend oder morgen beantworten können. Suchen wir solche Gelegenheiten, wo wir uns miteinander austauschen und gegenseitig ermutigen können!

 

Gebet:

Jesus, ich will deinen Durst stillen! So oft habe ich die Chancen versäumt, habe nur für mich gelebt. Aber heute ist eine neue Chance. Ich danke dir dafür! Ich finde es gut, dass du mich brauchst, dass du dich von mir abhängig machst. Ich fühle mich deswegen sehr geehrt. Und ich weiß auch, dass du mir zu allem die Kraft gibst. Bitte hilf mir, dass ich dieses Wort heute wirklich leben werde! Schenke mir den Heiligen Geist, die Liebe ins Herz! Danke, dass du mit mir auf dem Weg bist, dass wir Freunde sein dürfen. Amen.

 

 

Pastor Roland Bohnen

 

 

 

 

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