Montag, 20. Februar 2017

Alles kann, wer glaubt. (Mk 9,23)

07 Woche im Jahreskreis – Montag

 

‪Aus dem Heiligen Evangelium nach Markus - Mk ‪9,14-29.

‪In jener Zeit, als Jesus mit Petrus, Jakobus und Johannes von dem Berg herabgestiegen war und sie zu den anderen Jüngern zurückkamen, sahen sie eine große Menschenmenge um sie versammelt und Schriftgelehrte, die mit ihnen stritten.

‪Sobald die Leute Jesus sahen, liefen sie in großer Erregung auf ihn zu und begrüßten ihn.

‪Er fragte sie: Warum streitet ihr mit ihnen?

‪Einer aus der Menge antwortete ihm: Meister, ich habe meinen Sohn zu dir gebracht. Er ist von einem stummen Geist besessen;

‪immer wenn der Geist ihn überfällt, wirft er ihn zu Boden, und meinem Sohn tritt Schaum vor den Mund, er knirscht mit den Zähnen und wird starr. Ich habe schon deine Jünger gebeten, den Geist auszutreiben, aber sie hatten nicht die Kraft dazu.

‪Da sagte er zu ihnen: O du ungläubige Generation! Wie lange muss ich noch bei euch sein? Wie lange muss ich euch noch ertragen? Bringt ihn zu mir!

‪Und man führte ihn herbei. Sobald der Geist Jesus sah, zerrte er den Jungen hin und her, so dass er hinfiel und sich mit Schaum vor dem Mund auf dem Boden wälzte.

‪Jesus fragte den Vater: Wie lange hat er das schon? Der Vater antwortete: Von Kind auf;

‪oft hat er ihn sogar ins Feuer oder ins Wasser geworfen, um ihn umzubringen. Doch wenn du kannst, hilf uns; hab Mitleid mit uns!

‪Jesus sagte zu ihm: Wenn du kannst? Alles kann, wer glaubt.

‪Da rief der Vater des Jungen: Ich glaube; hilf meinem Unglauben!

‪Als Jesus sah, dass die Leute zusammenliefen, drohte er dem unreinen Geist und sagte: Ich befehle dir, du stummer und tauber Geist: Verlass ihn, und kehr nicht mehr in ihn zurück!

‪Da zerrte der Geist den Jungen hin und her und verließ ihn mit lautem Geschrei. Der Junge lag da wie tot, so dass alle Leute sagten: Er ist gestorben.

‪Jesus aber fasste ihn an der Hand und richtete ihn auf, und der Junge erhob sich.

‪Als Jesus nach Hause kam und sie allein waren, fragten ihn seine Jünger: Warum konnten denn wir den Dämon nicht austreiben?

‪Er antwortete ihnen: Diese Art kann nur durch Gebet ausgetrieben werden.

 

 

Tagesimpuls:

 

Alles kann, wer glaubt. (Mk 9,23)

 

Natürlich fragen wir uns auch oft, warum unsere Gebete nicht wirkungsvoller sind, wenn wir z.B. für einen Kranken beten. Und dann kommt als erstes der Gedanke: Vielleicht haben wir noch zu wenig Glauben. Diesen Gedanken darf man aber nicht aussprechen, weil man den Menschen dann „Druck macht", so dass sie sich schlecht fühlen. Dann haben sie nicht nur die Krankheit, sondern müssen sich zudem noch schlecht fühlen, weil sie zu wenig Glauben haben. Und wir selber wollen es uns auch nicht gern eingestehen. Wir wollen uns auch nicht schlecht fühlen, weil wir vielleicht noch zu wenig Glauben haben.

 

Alles kann, wer glaubt.

 

Aber was machen wir nun, wenn Jesus uns doch so klar und deutlich sagt, dass es an unserem Glauben liegt? In der Parallelstelle Mt 17,20 sagt Jesus es sogar noch klarer: „Wegen eures Kleinglaubens!" Also muss sich Jesus den Vorwurf gefallen lassen, dass er den Menschen ein schlechtes Gefühl vermittelt, indem er ihnen sagt, dass sie noch zu wenig Glauben haben? Was ist den so schlimm daran, wenn Jesus uns den Spiegel vor Augen hält und uns sagt, wir müssten mehr Glauben haben? Wollen wir denn nicht im Glauben wachsen? Können wir es denn nur vertragen, wenn jemand uns sagt: „Du bist ein Superheld!" Darf uns denn niemand mehr herausfordern, uns weiter zu entwickeln und mehr Glauben zu ersehnen?

 

Alles kann, wer glaubt.

 

Alles im christlichen Glauben ist Geschenk. Keiner kann sich den Glauben erarbeiten. Glaube ist keine psychische Kraftanstrengung. Der Glaube wächst durch das Gebet und durch das Hören des Wortes Gottes. Ist es für uns Christen nicht viel gesünder, wenn wir uns, solange wir leben, nach mehr Glauben ausstrecken? Im Rosenkranz beten wir (viele von uns täglich), „der den Glauben in uns vermehre". Müssen wir uns denn schlecht fühlen, wenn wir um mehr Glauben beten, weil das ja impliziert, dass unser Glaube jetzt noch nicht groß genug ist? Muss ein Kind sich schlecht fühlen, weil es noch wachsen will? Nein! Ein Kind weiß, dass es klein ist, und es will wachsen. Und so ist es für uns als Christen gut, wenn wir anerkennen, dass wir im Glauben noch Kinder sind und wachsen müssen. Wer das nicht hören und nicht wahrhaben will, der lebt ungesund.

 

Alles kann, wer glaubt.

 

Bitten wir Gott um Wachstum des Glaubens! Solange wir es so erleben wie die Jünger dieses Evangeliums, solange haben wir alle Grund, um Wachstum des Glaubens zu bitten. Ich glaube, das wird zeit unseres Lebens so sein. Aber ich hoffe auch, dass wir gemeinsam einen immer stärkeren Glauben entwickeln und dann noch viel mehr Wunder sehen werden. Bleiben wir am Ball! Resignieren wir nie! Unser Glaube wird wachsen, und wir werden mehr Wunder erleben mit Jesus und mit dem Heiligen Geist.

 

Gebet:

Jesus, dieses Evangelium führt uns vor Augen, dass unser Glaube noch sehr klein ist. Unsere Worte und Gebete bewegen noch nicht sehr viel, aber wir sind auf dem Weg. Du hast uns den Weg gezeigt, und jedes Mal, wenn wir dein Wort hören, wird unser Glaube gestärkt. Jedes Mal, wenn wir beten, wächst unser Glaube. Jesus, hilf uns, dass wir gemeinsam mit unseren Mitchristen im Glauben wachsen, dass wir uns gegenseitig fördern und inspirieren, so dass das Niveau des Glaubens insgesamt in unserer Kirche immer mehr wächst. Jesus, ich vertraue dir, dass wir immer mehr Wunder des Glaubens mit dir erleben werden.

 

 

Pastor Roland Bohnen

 

 

 

 

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