Samstag, 17. März 2018

Wenn das Weizenkorn nicht auf die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht. (Joh 12,24)



05 Sonntag der Fastenzeit

EVANGELIUM
Joh 12, 20-33

In jener Zeit 
20traten einige Griechen, die beim Osterfest in Jerusalem Gott anbeten wollten,
21an Philippus heran, der aus Betsaida in Galiläa stammte, und sagten zu ihm: Herr, wir möchten Jesus sehen.
22Philippus ging und sagte es Andreas; Andreas und Philippus gingen und sagten es Jesus.
23Jesus aber antwortete ihnen: Die Stunde ist gekommen, dass der Menschensohn verherrlicht wird.
24Amen, amen, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht auf die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht.
25Wer an seinem Leben hängt, verliert es; wer aber sein Leben in dieser Welt gering achtet, wird es bewahren bis ins ewige Leben.
26Wenn einer mir dienen will, folge er mir nach; und wo ich bin, dort wird auch mein Diener sein. Wenn einer mir dient, wird der Vater ihn ehren.
27Jetzt ist meine Seele erschüttert. Was soll ich sagen: Vater, rette mich aus dieser Stunde? Aber deshalb bin ich in diese Stunde gekommen.
28Vater, verherrliche deinen Namen! Da kam eine Stimme vom Himmel: Ich habe ihn schon verherrlicht und werde ihn wieder verherrlichen.
29Die Menge, die dabeistand und das hörte, sagte: Es hat gedonnert. Andere sagten: Ein Engel hat zu ihm geredet.
30Jesus antwortete und sagte: Nicht mir galt diese Stimme, sondern euch.
31Jetzt wird Gericht gehalten über diese Welt; jetzt wird der Herrscher dieser Welt hinausgeworfen werden.
32Und ich, wenn ich über die Erde erhöht bin, werde alle zu mir ziehen.
33Das sagte er, um anzudeuten, auf welche Weise er sterben werde.


Tagesimpuls:

Wenn das Weizenkorn nicht auf die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht.  (Joh 12,24)

Viele Menschen wollten Jesus sehen. Jetzt kommen zwei Griechen. Sie sprechen den Philippus an, der hat einen griechischen Namen, dem fühlen sie sich ein wenig verbunden. Philippus wiederum geht zu einem von den Aposteln, der sozusagen zum innersten Kreis zählt, zu Andreas. Der müsste eine Begegnung mit Jesus möglich machen können. Aber nun geschieht etwas Sonderbares. Jesus geht nicht darauf ein, er lässt sie stehen. Genau jetzt ist die Stunde gekommen, wo Jesus Schluss macht mit seinem öffentlichen Wirken. Bisher hat er sich immer der Menschen angenommen, aber jetzt ist Schluss. Er sieht seinem Tod entgegen, seiner Kreuzigung. Er muss alles loslassen, was ihm hier in diesem Leben wichtig war. Aber Jesus glaubt daran: Wenn er jetzt die Menschen loslässt, wenn er jetzt sein Werk loslässt, wenn er jetzt sein Leben loslässt, dann wird alles Früchte bringen. Wenn er an seinem Leben festhalten würde, dann würde es keine Frucht bringen.

Wenn das Weizenkorn nicht auf die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht.

Frucht bringen durch Loslassen, durch Sterben, das lehrt uns Jesus. Man muss nicht immer seinen Willen, seine Meinung, seine Pläne durchsetzen. Wenn man sich selber loslässt, kann das ein viel besserer Weg sein. Vielleicht sollte man an dieser Stelle nachdenken, was überhaupt mit Fruchtbarkeit gemeint ist. Ich glaube, fruchtbar ist ein Mensch dann, wenn durch ihn mehr Liebe in die Welt kommt. Durch seinen Kreuzestod hat Jesus die totale Liebe in die Welt gebracht, eine Liebe, die alles Schuld vergibt, die den Teufel herauswirft, die die Menschen überflutet mit Barmherzigkeit, die allen Menschen einen neuen Anfang ermöglicht. Der verstorbene Aachener Bischof Hemmerle hat einmal ein Wort erfunden. Er sagte, man muss einen Sieg nicht erringen, sondern „er-scheitern". Im Scheitern kann die Liebe siegen. Wie oft kommt es dagegen vor, dass jemand seinen Willen durchsetzt, aber die Liebe erleidet dadurch eine Niederlage.

Wenn das Weizenkorn nicht auf die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein; wenn es aber stirbt, bringt es reiche Frucht.

Leben wir so, dass unser Leben fruchtbar wird durch die Liebe! Achten wir darauf, wo wir loslassen müssen, wo wir den anderen mehr Raum geben müssen, wo wir „sterben" müssen, damit die Liebe wachsen kann. So wird unser Leben von Gott eine wunderbare Erfüllung finden, die alles übersteigt, was die Welt uns geben kann.

Gebet:
Jesus, ich danke dir für dein Vorbild. Du zeigst uns, dass wir loslassen sollen, um Fruchtbarkeit zu gewinnen. Nicht im viel Machen liegt das Heil, sondern in der Liebe, die loslässt, die dem anderen Raum gibt. Jesus, ich will mich heute bemühen, so zu leben. Bitte hilf mir dabei.


Pastor Roland Bohnen 







Roland Bohnen
Pfarrer-Kreins-Str. 2
52538 Selfkant Süsterseel 
Telefon 02456 - 3627    
Fax 02456 - 3019

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