Freitag, 2. Februar 2018

Jetzt wurde er vom Geist in den Tempel geführt. (Lk 2,27)

DARSTELLUNG DES HERRN – FEST


Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 2,22-40.

Es kam für die Eltern Jesu der Tag der vom Gesetz des Mose vorgeschriebenen Reinigung. Sie brachten das Kind nach Jerusalem hinauf, um es dem Herrn zu weihen,
gemäß dem Gesetz des Herrn, in dem es heißt: Jede männliche Erstgeburt soll dem Herrn geweiht sein.
Auch wollten sie ihr Opfer darbringen, wie es das Gesetz des Herrn vorschreibt: ein Paar Turteltauben oder zwei junge Tauben.
In Jerusalem lebte damals ein Mann namens Simeon. Er war gerecht und fromm und wartete auf die Rettung Israels, und der Heilige Geist ruhte auf ihm.
Vom Heiligen Geist war ihm offenbart worden, er werde den Tod nicht schauen, ehe er den Messias des Herrn gesehen habe.
Jetzt wurde er vom Geist in den Tempel geführt; und als die Eltern Jesus hereinbrachten, um zu erfüllen, was nach dem Gesetz üblich war,
nahm Simeon das Kind in seine Arme und pries Gott mit den Worten:
Nun lässt du, Herr, deinen Knecht, wie du gesagt hast, in Frieden scheiden.
Denn meine Augen haben das Heil gesehen,
das du vor allen Völkern bereitet hast,
ein Licht, das die Heiden erleuchtet, und Herrlichkeit für dein Volk Israel.
Sein Vater und seine Mutter staunten über die Worte, die über Jesus gesagt wurden.
Und Simeon segnete sie und sagte zu Maria, der Mutter Jesu: Dieser ist dazu bestimmt, dass in Israel viele durch ihn zu Fall kommen und viele aufgerichtet werden, und er wird ein Zeichen sein, dem widersprochen wird.
Dadurch sollen die Gedanken vieler Menschen offenbar werden. Dir selbst aber wird ein Schwert durch die Seele dringen.
Damals lebte auch eine Prophetin namens Hanna, eine Tochter Penuëls, aus dem Stamm Ascher. Sie war schon hochbetagt. Als junges Mädchen hatte sie geheiratet und sieben Jahre mit ihrem Mann gelebt;
nun war sie eine Witwe von vierundachtzig Jahren. Sie hielt sich ständig im Tempel auf und diente Gott Tag und Nacht mit Fasten und Beten.
In diesem Augenblick nun trat sie hinzu, pries Gott und sprach über das Kind zu allen, die auf die Erlösung Jerusalems warteten.
Als seine Eltern alles getan hatten, was das Gesetz des Herrn vorschreibt, kehrten sie nach Galiläa in ihre Stadt Nazaret zurück.
Das Kind wuchs heran und wurde kräftig; Gott erfüllte es mit Weisheit, und seine Gnade ruhte auf ihm.

 

 

Tagesimpuls:

Jetzt wurde er vom Geist in den Tempel geführt. (Lk 2,27)

 

Wir Charismatiker sprechen oft davon, dass wir uns vom Heiligen Geist führen lassen wollen. Wir haben das aus der Bibel gelernt, denn so wie hier Simeon, werden in der Bibel viele Menschen vom Heiligen Geist geführt. Besonders in der Apostelgeschichte wird das an vielen Stellen beschrieben. Vieles, was geschieht, wird dort vom Heiligen Geist geführt. Wir haben es aber auch aus unserer Erfahrung gelernt. Irgendwann in unserem Leben fingen wir an, viel bewusster mit dem Heiligen Geist zu leben, sein Wirken viel bewusster zu erkennen. In unserer traditionellen christlichen Erziehung kam der Heilige Geist nicht vor. Sogar bei der Firmung haben die meisten von uns nichts über den Heiligen Geist gelernt. Ich selber erinnere mich kaum noch an meine Firmung. Dagegen war es eine große Entdeckung, als wir in der Charismatischen Erneuerung das Wirken des Heiligen Geistes in unserem Leben kennengelernt haben. Viele Christen haben das Wirken des Heiligen Geistes auch in anderen Bewegungen oder Gemeinschaften kennengelernt; nur wenige dagegen in der traditionellen christlichen Erziehung.

 

Jetzt wurde er vom Geist in den Tempel geführt.

 

Trotzdem wird heute auch oft despektierlich von den Charismatikern gesprochen. Vielleicht haben wir dazu Anlass gegeben, denn wir alle machen Fehler. Es wird gesagt: „Sie halten ihren eigenen Vogel für den Heiligen Geist." Solche despektierlichen Aussagen verunsichern. Sie haben mich auch im Laufe der Zeit verunsichert. Zum einen ist es natürlich auch gut, denn wir brauchen die Unterscheidung der Geister. Nicht alles, was man für ein Wirken des Heiligen Geistes hält, kommt wirklich vom Heiligen Geist. Es ist also gut, wenn man immer genau prüft. Aber andererseits darf das nicht so weit gehen, dass man nicht mehr auf den Heiligen Geist hört aus Angst, man könnte etwas falsch machen. Das heutige Evangelium ermutigt mich. Ja! Es gibt das wirklich! Man kann vom Heiligen Geist geführt werden, und zwar mitten im Alltag, ja, gerade mitten im Alltag! Und auch bei Kleinigkeiten kann der Heilige Geist uns führen. Das Leben besteht zu 90% aus Kleinigkeiten. Sollen denn 90% unseres Lebens ohne Gott verlaufen, sozusagen „grauer Alltag" sein, von Versuchungen angegriffen? Der Teufel nimmt keine Rücksicht. Er greift uns an, egal, ob es die großen Dinge des Lebens sind oder die Kleinigkeiten. Warum können wir uns dann nicht in den Kleinigkeiten auch vom Heiligen Geist führen lassen. Dann wird unser Alltag bunt, schön, alles beginnt, Freude zu machen. Der Heilige Geist inspiriert uns oft zu ungewohnten Erkenntnissen. Er schenkt uns Freude im Alltag, er hilft uns, alles mit Liebe zu machen. Lassen wir zu, dass die Liebe Gottes uns in allem inspiriert! Und lassen wir uns vor allem nicht durch die despektierlichen Äußerungen verunsichern. Es gibt den Heiligen Geist, und er will uns führen! Und das kann mitten in unserem Alltag geschehen.

 

Gebet:

Heiliger Geist, ich danke dir, dass du immer bei mir bist. Du willst mich führen. Zu sehr habe ich mich verunsichern lassen. Ja, ich will genau prüfen, will nicht jedem Geist trauen. Aber ich will die Geister prüfen, damit du mich immer führen kannst. Ich will mich deiner Führung anvertrauen. Bitte lass es mich heute wahrnehmen, entdecken, wo du mich inspirierst, wo du mich führst. Ich vertraue dir, dass du meinen Tag schön machen willst, mit vielen liebevollen Begegnungen, mit vielen Zeugnissen deiner Liebe!

 

 

Pastor Roland Bohnen 

www.tagesimpuls.org

 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Unser nächster Livestream

Unsere Livestreams finden sie auf dem YouTube-Kanal der Kirche Selfkant: youtube.com/@KircheSelfkant

oder hier: