Dienstag, 7. November 2017

Geh auf die Landstraßen und vor die Stadt hinaus und nötige die Leute zu kommen, damit mein Haus voll wird. (Lk 14,23)

31 Woche im Jahreskreis – Dienstag

 

Aus dem Heiligen Evangelium nach Lukas - Lk 14,15-24.

In jener Zeit sagte einer der Gäste, der zusammen mit Jesus eingeladen worden war, zu ihm: Selig, wer im Reich Gottes am Mahl teilnehmen darf.
Jesus sagte zu ihm: Ein Mann veranstaltete ein großes Festmahl und lud viele dazu ein.
Als das Fest beginnen sollte, schickte er seinen Diener und ließ den Gästen, die er eingeladen hatte, sagen: Kommt, es steht alles bereit!
Aber einer nach dem andern ließ sich entschuldigen. Der erste ließ ihm sagen: Ich habe einen Acker gekauft und muss jetzt gehen und ihn besichtigen. Bitte, entschuldige mich!
Ein anderer sagte: Ich habe fünf Ochsengespanne gekauft und bin auf dem Weg, sie mir genauer anzusehen. Bitte, entschuldige mich!
Wieder ein anderer sagte: Ich habe geheiratet und kann deshalb nicht kommen.
Der Diener kehrte zurück und berichtete alles seinem Herrn. Da wurde der Herr zornig und sagte zu seinem Diener: Geh schnell auf die Straßen und Gassen der Stadt und hol die Armen und die Krüppel, die Blinden und die Lahmen herbei.
Bald darauf meldete der Diener: Herr, dein Auftrag ist ausgeführt; aber es ist immer noch Platz.
Da sagte der Herr zu dem Diener: Dann geh auf die Landstraßen und vor die Stadt hinaus und nötige die Leute zu kommen, damit mein Haus voll wird.
Das aber sage ich euch: Keiner von denen, die eingeladen waren, wird an meinem Mahl teilnehmen.

 

Tagesimpuls:

 

Geh auf die Landstraßen und vor die Stadt hinaus und nötige die Leute zu kommen, damit mein Haus voll wird.  (Lk 14,23)

 

Gott hat große Sehnsucht danach, dass wir zu ihm kommen. Er will, dass sein Haus voll wird. Er will mit uns feiern. Viele, die ihm eigentlich nahe stehen müssten, kommen nicht zu seinem Fest. Das waren früher die Pharisäer, die führenden religiösen Persönlichkeiten. Heute ist es genauso. Die Menschen, die kirchlich eingebunden sind, sind in großer Gefahr, die Einladung zu verpassen. Auch heute lädt Gott stattdessen andere ein, nicht nur „aus der Stadt", sondern von weither, von den Landstraßen „vor der Stadt". Es sind z.B. Menschen aus dem Irak, aus Syrien, aus vielen anderen Ländern, die zur Zeit in Deutschland in Taufvorbereitungskursen sind. Es sind Menschen, die aus der Kirche ausgetreten waren, die wieder eintreten wollen. Es sind junge Menschen, die gar nicht kirchennah erzogen wurden, die jetzt Interesse haben am Glauben und tief in ihrem Herzen die Liebe Jesu finden.

 

Geh auf die Landstraßen und vor die Stadt hinaus und nötige die Leute zu kommen, damit mein Haus voll wird.

 

Aber was passiert mit uns, den Kirchennahen? Folgen wir der Einladung Jesu? Feiern wir mit ihm das Fest? Ich würde es so vorschlagen: Wir bemühen uns darum, täglich mit Jesus die Messe zu feiern, so wie es für uns möglich ist. Und wenn wir die Messe feiern, dann ist das sein Fest mit uns. Dann feiern wir mit offenem Herzen, machen diese Feier wirklich zum Höhepunkt unseres Tages. Ich muss an das Wort der Muttergottes von Medugorje denken: „Betet so lange, bis das Gebet für euch zur Freude wird." – Ja, ich weiß, dass es nicht nur auf Gefühle ankommt. Aber unser Gebet soll doch durchbrechen zur Begegnung mit dem Bräutigam, wir wollen doch das Fest mit ihm feiern und nicht nur eine Routine erfüllen. Die Routine ist selbstverständlich, sie soll nicht in Frage gestellt werden. Aber im Rahmen dieser Routine möchte ich in die Begegnung mit ihm finden, möchte ich mit ihm feiern, möchte ich ihm wirklich nah sein.

 

Geh auf die Landstraßen und vor die Stadt hinaus und nötige die Leute zu kommen, damit mein Haus voll wird.

 

Beten wir um die Gnade, dass wir heute mit ihm das Fest feiern, dass wir heute zur tiefen Begegnung mit ihm vordringen! Das beinhaltet, dass wir Dinge lassen, die uns daran hindern, die uns zu sehr beschäftigen. Nehmen wir aber auch noch einen anderen Aspekt mit aus diesem Evangelium: Laden wir andere zum Fest ein, in dem wir unseren Glauben bezeugen!

 

Gebet:

Jesus, du willst das Fest mit uns feiern. Du bist der Bräutigam. Es ist ein Fest der Liebe. Meine Seele ist oft ziemlich trocken. Das Gebet empfinde ich dann wie eine Routine. Dann spüre ich wenig von diesem Freudenmahl. Jesus, hilf mir, wo weit es an mir liegt, mit dem Herzen zu beten, hilf mir besonders in der Heiligen Messe das Freudenmahl mit dir zu feiern. Ich will deinen Anruf zur tiefen Begegnung nicht verpassen. Zeige mir bitte auch, wie und wo ich andere dazu einladen kann heute!

 

 

Pastor Roland Bohnen

 

 

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